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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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um sechs aufgestanden und habe volle drei Stunden gebraucht, bis ich fertig war. Ich habe mir sogar einen neuen cremefarbenen Hosenanzug gekauft, von Rosemary einen Hut von Philip Treacy geborgt und meine tollen pinkfarbenen Stilettos angezogen, obwohl mein Knöchel immer noch wehtut!« geschrien hätte.
    Aber natürlich weiß er von all dem nichts, und er wird es auch nicht erfahren.
    »Und? War das deine Idee?« Ich bereite dem Austausch von Höflichkeitsfloskeln ein Ende, um endlich die Frage zu stellen, die mich seit Wochen beschäftigt. »Dass Brian und ich die Hochzeit fotografieren?«
    »Du bist die beste Hochzeitsfotografin, die ich kenne«, kontert er scherzhaft.
    »Daniel, ich bin die einzige Hochzeitsfotografin, die du kennst«, erinnere ich ihn trocken.
    Augenblicklich erlischt sein Lächeln. Er senkt den Kopf und starrt auf seine Füße wie ein kleiner Junge nach einer scharfen Rüge. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe«, erklärt er leise. »Ich dachte, es wäre gut fürs Geschäft. Ich habe es Charlotte gegenüber nur einmal erwähnt …« Seine Stimme verklingt, als er mich unter seinen dichten Wimpern hervor ansieht. Er schaut mir in die Augen, und für den Bruchteil einer Sekunde bin ich sicher, mehr als nur ein Fünkchen Bedauern aufflackern zu sehen.
    »Es tut gut, dich zu sehen, Heather«, sagt er mit einem tiefen Seufzer. »Ich habe dich vermisst.«
    Verblüfft starre ich ihn an. Monatelang nach unserer Trennung habe ich mich danach gesehnt, dass genau das passiert. Dass er mir sagt, wie wunderschön ich aussehe und wie sehr ich ihm gefehlt habe. Aber nun, da ich ihn diese Worte tatsächlich aussprechen höre, wird mir bewusst, dass ich Nostalgie mit Realität verwechselt habe. Und die Realität bedeutet mir nichts mehr. Es kümmert mich nicht, ob Daniel mich vermisst hat, und es kümmert mich ebenso wenig, ob er eine andere Frau heiratet.
    Der einzige Mensch, der mir etwas bedeutet, ist Gabe.
    Endlich gestehe ich es mir ein, und als ich es tue, brechen all die Gedanken und Gefühle durch, die ich so lange unter Verschluss gehalten habe. Die Dankbarkeit, als er mich damals beim Abendessen vor Rosemary in Schutz genommen hat, meine Angst beim Surfen, als ich dachte, es sei ihm etwas zugestoßen, meine Niedergeschlagenheit, nachdem wir uns gestritten hatten und er ausgezogen war. All die vielen verstohlenen Blicke, das Lächeln, die Gesprächspausen und die Augenblicke, in denen ich dachte, dass gleich etwas passieren würde, als ich etwas zwischen uns gespürt, den Gedanken aber sofort wieder verworfen habe. All die winzigen Teilchen setzen sich nun zu einem Bild zusammen, und mit einem Mal ist es, als hätte ich ein Liebespuzzle vor mir. Oh Gott.
    »Was passiert ist, tut mir aufrichtig leid. Ich war ein totaler Idiot …«
    Ich kehre ins Hier und Jetzt zurück und merke, dass Daniel mit mir spricht.
    »Bist du noch wütend auf mich?«, fragt er.
    Reglos starre ich ihn an. Anfangs war Wut das Einzige, was mich am Leben gehalten hat, doch nun spüre ich, dass nichts mehr davon geblieben ist. »Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Ich bin nicht mehr wütend.«
    »Ich habe deine SMS bekommen.«
    »Oh, die!« Die Verlegenheit treibt mir die Röte ins Gesicht. »Ich war betrunken.«
    »Ehrlich?« Zu meiner Überraschung verrät seine Miene einen Anflug von Enttäuschung. »Ich kann mich nicht erinnern, was ich geschrieben habe. Etwas Schlimmes?«
    Er mustert mich einen Moment lang, dann schüttelt er den Kopf. »Nein, nichts Peinliches.«
    Stille breitet sich zwischen uns aus.
    »Ich sollte mich an die Arbeit machen. Ich muss noch den Rest vorbereiten.«
    »Es gibt eine Änderung …«
    Ich sehe ihn scharf an.
    »Was für eine Änderung?«
    »Charlotte hat Zweifel wegen der Zeremonie bekommen.« Erregt reibt er sich das Kinn.
    Dies ist das erste Mal, dass ich Daniel nervös erlebe.
    »Sie will nichts Konventionelles«, fährt er fort, »deshalb haben wir uns für eine Handfasting-Zeremonie im Wald am Fluss entschieden.«
    Ich starre ihn mit ausdrucksloser Miene an.
    »Das ist ein altes heidnisches Trauungsritual«, erklärt er.
    »Ein altes heidnisches Trauungsritual?«, wiederhole ich und starre ihn an, als wäre ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen. »Du?«
    Er versteift sich.
    »Na und?«, erklärt er trotzig. »Wieso sollte ich nicht nach einem heidnischen Ritual heiraten?«
    »Daniel, du hasst alles, was mit alternativer Lebensführung zu tun hat. Du trinkst nicht einmal

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