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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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»Sie findet am Wochenende in der Shillingham Abbey statt.« Meine Fantasie liefert ein Bild von Daniel mit Zylinder und Frack, das ich jedoch eilig beiseite schiebe. Ich habe ihnen noch nicht erzählt, dass Daniel der Bräutigam ist. Abgesehen von Jess habe ich es überhaupt niemandem erzählt, weil ich die mitfühlenden Blicke und die aufmunternden Worte nicht ertragen könnte und es mir in Wahrheit sowieso nichts ausmacht.
    Oder?
    »Oooh, stellt euch nur mal vor, wie viele Prominente dort sein werden«, schwärmt Rosemary mit vor Begeisterung funkelnden Augen, ehe sie scharf Luft holt. »Glaubst du, die königliche Familie wird auch kommen?«
    »Das weiß ich nicht«, antworte ich. Wenn ja, glaubt Brian garantiert, er sei gestorben und im Himmel.
    »Also, wann fährst du zurück?«, erkundigt sich Lionel und mustert mich erwartungsvoll über den Rand eines Glases Evian hinweg.
    Oh Scheiße. Wie soll ich ihnen beibringen, dass ich arbeitslos bin? Fieberhaft versuche ich, mir eine plausible Erklärung einfallen zu lassen, ehe mir aufgeht, dass es keine gibt. »Ich fahre nicht«, sage ich nur.
    »Nicht?«, japst Rosemary.
    Ich schüttle den Kopf und sehe zu Lionel hinüber, der mich eingehend betrachtet.
    »Mir geht’s gut«, sagt er ruhig.
    »Das weiß ich.« Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nicht den wahren Grund sagen kann, weshalb ich Brian bei der Hochzeit nicht assistieren werde. Aber ich kann es einfach nicht. Sie würden es nie im Leben verstehen. Ich verstehe es ja nicht einmal selbst.
    »Ich brauche keine drei Krankenschwestern. Ich habe Rosemary und Ed.«
    »Und Miranda«, fügt Ed hinzu, der noch immer mit Lou telefoniert. »Sie steht über E-Mail ständig mit uns in Kontakt, um über deine Fortschritte auf dem Laufenden zu bleiben. Wo wir gerade dabei sind - sie will, dass du ihr eine Liste von allem schickst, was du heute gegessen hast.«
    »Es gibt jede Menge Leute hier, die mir den Spaß verderben wollen.« Lionel lächelt. »Du musst fahren.«
    Ich stecke in der Klemme. Ich mache mir keine Sorgen wegen Lionel. Die Ärzte sind hochzufrieden mit seinen Fortschritten, und ich weiß, dass er mich nicht braucht, um ihn zu bemuttern - es reicht völlig aus, wenn Rosemary und Ed das tun. Beim Anblick der beiden überkommt mich beinahe Mitleid mit ihm. Aber ich kann Brian nicht anrufen und bitten, mir meinen alten Job wiederzugeben. Außerdem hat er mittlerweile bestimmt einen anderen Assistenten gefunden.
    »Wieso rufst du Brian nicht an?«, schlägt Rosemary vor.
    Ich sehe sie überrascht an. In all den Jahren habe ich Brian immer wieder erwähnt, aber es schien sie nie besonders interessiert zu haben. »Vielleicht mache ich das«, murmle ich.
    »Du kannst dir mein Handy borgen«, bietet Ed an, der sein Gespräch mittlerweile beendet hat.
    Ich werde argwöhnisch. Seit wann borgt mir mein Bruder freiwillig sein Handy?
    Dann streift mein Blick Lionel, auf dessen Gesicht dieser typisch schuldbewusste Schuljungen-Ausdruck liegt, und mir dämmert, dass das Ganze vielleicht ein abgekartetes Spiel war. »Ist das ein Versuch, mich loszuwerden?«, frage ich und nehme Eds Telefon.
    »Nein, natürlich nicht, Liebling«, wiegelt Lionel ab. »Ed hat nur deine finanzielle Lage erwähnt …«
    Ich werfe meinem Bruder einen warnenden Blick zu, doch er tut so, als studiere er ein Grasbüschel.
    »… und ich weiß doch, dass Rosemary sich so auf deine Fotos von all den berühmten Leuten gefreut hat …«
    Rosemary errötet schuldbewusst.
    Unter den Blicken meiner Familie wähle ich Brians Nummer und spüre, wie mich eine unerwartete Nervosität erfasst. Trotz allem, was Brian gesagt hat, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so Hals über Kopf habe sitzen lassen, und möchte es wieder gutmachen. Aber bringe ich es wirklich über mich, dem Fotografen bei der Hochzeit meines Ex-Freundes zu assistieren? Nahaufnahmen von dem Mann zu machen, der mein Herz in tausend Stücke gerissen hat, wenn er »Ja, ich will« sagt?
    Ja, du kannst das, Heather, sage ich mir entschlossen.
    Ich gelange zu einem Entschluss. Dann fürchte ich mich eben vor der Begegnung mit Daniel. Na und? Was ist schon dabei, wenn ich die Einzige bin, die bei der Trauung weint? Brian und das Geschäft sind wichtiger, deshalb werde ich sie an erste Stelle setzen.
    »Hallo. Together Forever«, meldet sich eine Stimme. Es ist Brian, und er klingt gestresst.
    Ich durchforste mein Gehirn nach etwas, womit ich das Gespräch eröffnen könnte,

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