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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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bellend seine Ratschläge und seine Begeisterung.
    »Hervorragender Einsatz des Magenta, Sandy.«
    Eine Frau mit ausladenden Brüsten strahlt, ehe sie fortfährt, ihr Bild mit heftigen Tupfbewegungen zu bearbeiten.
    »Exakte Skizzierung, George Junior«, grummelt er und schlägt einem mageren, älteren Mann in Bermudashorts auf die Schulter. »Und jetzt wollen wir mal sehen, wie Sie mit dem richtigen Werkzeug klarkommen.« Er nimmt George Junior den Bleistift aus der Hand und drückt ihm stattdessen einen Pferdehaarpinsel in die Hand.
    »Lionel!«
    Beim Klang meiner Stimme zuckt mein Vater erschrocken zusammen und wirbelt herum, so dass sich sein Malkittel wie ein Fallschirm um seinen Körper bauscht. Ich winke ihm von dem Holzzaun aus zu, auf dem ich die letzten fünf Minuten gesessen und ihm voller Stolz zugesehen habe, und spüre, wie sich mein Herz zusammenzieht. Ich bin nun mal ein Vaterkind. Da ich in London lebe, verbringe ich weniger Zeit mit ihm, als ich gern würde, besonders jetzt, wo er älter wird, und er fehlt mir. Mein Gesicht verzieht sich zu einem breiten Lächeln, und ich rufe noch lauter: »Lionel, ich bin’s!«
    Lionel späht über den Rand seiner halbmondförmigen Brille hinweg und lächelt ebenfalls, als er die Gestalt in dem roten T-Shirt und den abgeschnittenen Jeans als seine Tochter erkennt. »Heather, Liebling«, bellt er, lässt seine Schüler zurück und kommt herüber, um mich zu begrüßen. »Was für eine wunderbare Überraschung!« Er wirft die Arme um meine Schultern und drückt mich an sich. »Warum hast du nicht angerufen und gesagt, dass du kommst? Oder hast du es getan, und ich habe es vergessen?« Er verdreht die Augen. »Mein Gedächtnis wird immer schlechter. Rosemary hat Angst, ich werde senil«, gesteht er und lacht dröhnend.
    Ich überhöre die Bemerkung über meine Stiefmutter.
    »Tut mir leid, es war ein spontaner Entschluss. Brian hat mir heute freigegeben, und ich habe gerade den Wagen aus der Werkstatt geholt, deshalb habe ich gedacht, ich besuche dich.«
    Na ja, zum Teil stimmt das. Ja, ich hatte erst an diesem Morgen beim Aufwachen beschlossen, dass ich unbedingt aus London flüchten und den Tag anderswo verbringen muss. Und, ja, ich hatte meinen Vater wirklich sehen wollen. Aber dass ich nicht vorher angerufen hatte, war tatsächlich Absicht gewesen. Ich hatte Rosemary nicht sagen wollen, dass ich kam. Denn wenn ich es getan hätte, wäre sie mit einer Ausrede angekommen, sie hätten bereits eine Verabredung, sie leide an einem ihrer Migräneanfälle oder an einem anderen Wochenende passe es besser. Auf diese Weise kann sie nicht alles ruinieren - andererseits hat sie das bereits getan, indem sie Dad geheiratet hat.
    »Wunderbar, wunderbar«, begeistert sich Lionel, lässt mich los und wendet sich den Schülern zu, von denen die Mehrzahl mit großem Interesse unsere Begrüßung verfolgt hat. »Ich möchte euch allen meine schöne Tochter Heather vorstellen«, verkündet er.
    »Howdy«, begrüßen sie mich mit breitem texanischem Akzent.
    Ich lächle verlegen. Dad präsentiert mich immer wie ein preisgekröntes Besitzstück. Er trägt sogar ein Foto von mir in seiner Brieftasche herum, das er selbst wildfremden Menschen zeigt - was an sich schon peinlich genug ist, auch wenn man davon absieht, dass die Aufnahme mich als Dreizehnjährige mit Zahnspange und Ponyfrisur zeigt.
    »Sie ist Fotografin«, fährt er stolz fort.
    »Wow«, staunen die Schüler.
    Oh nein. Ich mache mich auf die unvermeidlichen Fragen über Supermodels und Modeshootings für die Vogue gefasst. Ich spüre immer die Enttäuschung der Leute, wenn ich die Wahrheit sagen muss. Sie wollen etwas von exotischen Orten und Kate Moss’ Oberschenkelumfang hören und nichts über die Hochzeit eines x-beliebigen Brautpaars auf dem Standesamt von Brixton.
    Dankbarerweise bewahrt mich diesmal der Appetit meines Vaters davor. Er kramt seine Taschenuhr aus den Tiefen seiner weiten Cordhose hervor und lässt den Deckel aufschnappen. »Tja, das war’s für heute, Leute«, verkündet er. »Es ist genau halb eins. Zeit für ein kleines Mittagessen.«
    Das Mittagessen findet im Haus statt, einem eindrucksvollen Regency-Gebäude, das aussieht, als sei es einem Jane-Austen-Roman entnommen, und das im Zentrum von Bath auf einem Hügel thront, so dass es einen spektakulären Blick auf die Stadt und die umliegenden Dörfer bietet. Es besteht aus honigfarbenem Stein und besitzt riesige Schiebefenster, die auf das

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