Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For
Himmel sei Dank für Sky Sport, was?«
»Ich wette, deine bessere Hälfte ist nicht allzu glücklich darüber«, grinst Miles und rempelt Ed wissend an.
Ed lächelt unbehaglich, und ich habe den Eindruck, als könnte Miles den Finger in eine Wunde gelegt haben. Oh je, ich hoffe nur, ich habe mit meinem Wunsch nicht irgendwelchen Ärger herauf beschworen.
»Äh, Heather?« Gabe sieht mich nervös an. »Wegen dieser Eier-Vanillesauce, die ihr alle so gern esst …«
Ich sehe zu seinem Schälchen. Es ist randvoll.
»Es gibt nicht zufällig ein bisschen Eis?«, fragt er entschuldigend.
»Ist es so schlimm?« Scheiße, ich muss wirklich eine lausige Köchin sein. Ich schaffe es nicht mal, Eier-Vanillecreme aus dem Päckchen zu machen.
»Schlimmer«, gesteht er und bemüht sich, nicht zu lächeln.
»Vielleicht ist noch ein bisschen Häagen Dazs von meinem letzten Besuch übrig«, flüstere ich, damit Miles und Ed mich nicht hören können und auch etwas davon haben wollen. Aber meine Sorge ist unbegründet, denn ihre Unterhaltung ist mittlerweile beim Thema Immobilienmarkt angelangt. »Ich gehe und sehe in der Kühltruhe nach.« Ich beuge mich zu ihm hinüber. »Wir treffen uns in fünf Minuten oben in meinem Zimmer.«
Sobald die Worte meinen Mund verlassen haben, wird mir bewusst, wie das klingt. »Damit wir das Eis nicht teilen müssen«, füge ich hastig mit einer Geste in Eds und Miles’ Richtung hinzu, die ihre Creme ebenfalls misstrauisch beäugen.
Wenn Gabe meine Verlegenheit bemerkt hat, lässt er es sich zumindest nicht anmerken. »Welches ist dein Zimmer?«
»Die Treppe hoch, erste Tür rechts.«
»Cool.«
»Das sagst du bestimmt nicht mehr, wenn du erst die Blümchentapete gesehen hast.« Mit einem reumütigen Lächeln nehme ich sein Schälchen und mache mich auf die Suche nach einer Portion Double Chocolate Chip.
»Willst du oben oder unten liegen?« Einen Becher Eiscreme später sieht Gabe mich mit hochgezogener Braue an.
»Hmm.« Ich tue so, als würde ich über die Frage nachdenken.
»Und?«
»Ich liege immer am liebsten oben«, gestehe ich, stecke den Löffel ins Eis und reiche ihm den Häagen-Dazs-Becher.
Er macht sich auf die Suche nach Schokoladenchips und findet ein großes Stück. »Tja, was für ein Glück.« Er schiebt sich den Löffel in den Mund und kaut mit offenem Mund, so dass eine dünne Schokoeisspur über sein Kinn läuft. »Ich liege nämlich lieber unten.«
Die letzten fünf Minuten haben Gabe und ich in der Tür zu meinem alten Zimmer gestanden, Eis gegessen und das Holzetagenbett angestarrt, in dem wir heute Nacht schlafen werden. Mit zehn fand ich Stockbetten immer süß und echt lustig. 20 Jahre später hat sich so einiges geändert.
Doch zum Glück lässt Gabe sich nicht im Mindesten davon irritieren, sondern findet es amüsant. Daher auch unsere double-entendre- Unterhaltung. Die wirklich lustig ist.
Das ist nicht lustig, Heather, sondern ein Flirt.
Oh mein Gott, genau das ist es. Was tue ich hier? Ich habe einen Freund. Einen absolut reizenden Freund.
»Tut mir leid, ich bin ein Schwein. Ich habe alles aufgegessen«, gesteht Gabe zerknirscht und kratzt die letzten Eisreste vom Becherboden.
Und Gabe hat eine Freundin. Eine schöne Freundin, Typ Hollywood-Schauspielerin. »Schon gut, ich hatte ohnehin genug«, erwidere ich und fühle mich plötzlich unbehaglich.
»Oh, O.K.« Gabe, der ein wenig verwirrt von meinem abrupten Stimmungswechsel zu sein scheint, wird ernst und stellt den leeren Becher beiseite. »Und, was jetzt? Bett?«
Die Frage ist an sich völlig unschuldig, aber mittlerweile bin ich so gehemmt, dass sich in meinen Ohren alles nach Anzüglichkeit anhört. »Ja, absolut. Wenn du morgen surfen willst, müssen wir früh aufstehen.« Ich gähne sicherheitshalber, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. »Außerdem bin ich erledigt.«
»Tja, wenn du als Erste ins Bad willst …«
»Nein, ist schon gut«, erwidere ich brüsk, schnappe ein Kissen und schüttle es kräftig, um mich zu beschäftigen. Dieses Herumstehen in meinem Zimmer macht mich ganz nervös. »Ich gehe nach dir. Es ist am Ende des Flurs.«
»Tja, wenn du sicher bist …«
»Ich bin sicher.«
Er bückt sich und kramt in seinem Rucksack nach seiner Zahnbürste. Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie er seine Brille hochschiebt, die ihm ständig herunterrutscht, und versuche, nicht daran zu denken, wie süß er aussieht, wenn er das tut. Zweifellos hat er seine Brille auch
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