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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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und unangenehmen Szenen und Texte herausgestrichen. Das ist irgendwie romantisch, aber auch ziemlich idio­tisch und außerdem dir gegenüber nicht fair.«
    Â»Aber mit Antoine fandest du es ganz in Ordnung«, protestierte Guillaume. »Warum dann nicht mit mir? Was war denn an ihm so Besonderes? Was hatte er, was ich nicht habe?«
    Chloe überlegte. Sie blickte Guillaume ruhig an. »Das ist auch so ein Punkt. Du hast eine lange gemeinsame Vergangenheit mit Antoi­ne, du kennst ihn eigentlich viel länger als ich. Und das hat bei deinen Gefühlen für mich immer eine Rolle gespielt, nicht? Eine sehr große Rolle.«
    Â»Ich weiß nicht«, erwiderte Guillaume und errötete.
    Chloe schob die Hände in die Taschen ihrer Jeans und blickte zum Himmel auf. Sie kaute auf ihrer Unterlippe. »Sagen wir’s mal so«, fuhr sie fort. »Ich kann mir vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn es da eine Frau gäbe, mit der ich befreundet bin, mit der ich aber immer konkurrieren und mich immer mit ihr vergleichen würde. In so etwas kann man sich richtig verrennen. Und dann stirbt dieser andere Mensch, aber man ist trotzdem noch nicht frei von ihm. Und als du mich dann kennengelernt hast …«
    Â»Willst du behaupten, ich hätte an Antoine gedacht, als ich mich in dich verliebte? Das ist doch absurd!«
    Â»Das ist nicht absurd, Guillaume. Das sind ganz normale menschliche Gefühle und menschliches Verhalten. Ich hatte ja auch viel emotionales Gepäck, das ich versucht habe, auf dir abzuladen. Ich war einfach …«
    Chloe unterbrach sich. Guillaume musste nicht unbedingt wissen, wie schwer es ihr gefallen war, gegen ihre Gefühle für Charlie anzukämpfen. Es war wohl besser, Charlie aus dieser Sache fürs Erste herauszuhalten.
    Â»Die Wahrheit ist«, fuhr sie fort, »dass ich eine Stadtpflanze bin. Ich bin für das Landleben nicht geschaffen.«
    Guillaume lachte gequält. »Na gut, aber weißt du, es würde auch niemand von dir erwarten, dass du Kühe melkst.«
    Â»Ich weiß, trotzdem.« Sie machte eine Geste zu dem vorbeirollenden Verkehr hin. »Komischerweise ziehe ich das hier vor. Das hier ist für mich mein Zuhause.«
    Â»Ich verstehe.«
    Chloe betrachtete sein Gesicht und empfand schmerzhaftes Mitleid. So hatte sie diese Trennung nicht haben wollen – ohne Vorwarnung und mitten auf einer Geschäftsstraße.
    Â»Guillaume, es tut mir so leid, dass du extra hierhergekommen bist, und nun das. Was willst du jetzt machen? Wie lange wolltest du denn in London bleiben?«
    Â»Ãœber Nacht. Aber na ja, schon gut. Ich werde zusehen, dass ich heute noch zurückfahre. Außer du hast Zeit für ein Abendessen?«, fragte er zögernd. »Nur ein Abendessen.«
    Chloe überlegte. Sollte sie die Verabredung mit Charlie verschieben? Guillaume blickte so entsetzlich hoffnungsvoll drein. Nein, es wäre falsch, ihn weiter hinzuhalten, das Unvermeidliche hinauszuschieben.
    Â»Ich habe keine Zeit«, antwortete Chloe fest und kam sich dabei gemein vor. »Es tut mir wahnsinnig leid. Meinst du, du kommst zurecht?«
    Guillaume zuckte die Schultern. Er begann, in beiden Richtungen nach einem Taxi Ausschau zu halten.
    Â»Vielleicht hast du recht mit der Vorstellung, dass man sich das Leben wie in einem Film wünscht«, meinte er. »Dies war nicht die Szene oder der Dialog, die ich mir erhofft hatte.«
    Â»Nein. Hoffentlich machen wir es das nächste Mal besser, wenn ich dich in Petit Mulot treffe«, erwiderte Chloe. »Oder in Montbard. Wenn ein bisschen Zeit vergangen ist. Dann wird es für uns beide leichter, du wirst schon sehen.«
    Sie sahen sich hilflos an. Chloe bemerkte aus den Augenwinkeln ein Taxi und winkte es heran.
    Â»Adieu, Chloe«, sagte Guillaume mit der Hand am Türgriff.
    Sie sah dem davonfahrenden Wagen nach. Als er im Londoner Straßenverkehr verschwunden war, wandte sie sich um und ging zurück ins Bon Vivant .

49
    Liebespaar, küsst euch mal!
    Die freudige Erwartung, mit der Chloe dem Abendessen mit Charlie entgegensah, wurde durch Schuldgefühle gedämpft. Sie hatte sich Guillaume gegenüber wirklich gemein benommen. Sie hatte ihn und sich selbst sehr erfolgreich getäuscht. Und alles mit den besten Absichten.
    Während sie nach der passenden Kleidung für ihre Verabredung suchte, saß Sally auf ihrem Bett und vergrub ihr Gesicht in

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