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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Jenny.
    Â»Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte Chloe unbehaglich, während Nicolas es sich auf ihrem Schoß gemütlich machte. Sie drückte ihn mit beiden Armen an sich, schloss die Augen und hörte in Gedanken nochmals die herausfordernde Frage ihrer Mutter: Und du, findest du nicht auch, dass Nicky einen eigenen Daddy haben sollte?
    Dann kehrten die Männer zurück, der Pflaumenkuchen wurde ausgeteilt, und man wandte sich anderen Gesprächsthemen zu.

13
    Alles eine Frage der Fantasie
    Der Kindergarten hatte wegen Ferien geschlossen, und die Kinder waren zu Hause. Nicolas hatte sich bereit erklärt, heute mit seiner Mutter zum Bon Vivant mitzukommen, vorausgesetzt, sie würde die Mickymaus-Ohren tragen. Dort verschwand er gleich in dem kleinen Spielzeughaus aus Holz, das Bruno in der hinteren Ecke des Cafés gebaut hatte. Das Häuschen war Chloes Idee gewesen. Als dann Sally, Megan und Kaja erschienen, bekam Nicolas Gesellschaft von Triinu, Tallulah und den Zwillingen. Chloe, die gerade ihre Vormittagspause beginnen wollte, bereitete für ihre Freundinnen Kaffee und Tee zu.
    Â»Ah, danke, Süße. Das sieht lecker aus«, sagte Megan, als Chloe ihr einen Caffè Latte mit Sojamilch reichte.
    In Megans Leben herrschten, was Essen und Trinken betraf, komplizierte Regeln. Das war ein Bereich, in den Theo sich nicht einmischte. Er hatte zwar darauf bestanden, dass ihre Babys nach der Geburt von einer Kinderkrankenschwester betreut wurden, sehr gegen ihren Willen, aber zumindest erlaubte er ihr zu essen, was sie wollte. Er wünschte sich nur, dass ihre komplizierte Diät sie ein wenig schlanker gemacht hätte.
    Megan glaubte unter anderem, dass sie Laktose nicht vertrug. Nun nahm sie ein Schlückchen von ihrem kuhmilchfreien Caffè Latte und wandte sich dann, einen bezaubernden weißen Schaumschnurrbart auf der Oberlippe, an Chloe: »Und, ist sie gut so?«
    Â»Einfach perfekt! Vielen Dank!«, antwortete Chloe und hielt eine bunte Jacke in die Höhe, die Megan auf ihre Bitte hin für Nicolas gestrickt hatte. Sie wies das für Megan typische Muster mit den kleinen Dreiecken in verschiedenen Schattierungen von Orange, Hellbraun und Schokobraun auf.
    Â»Tja, Nicolas findet, ich sollte ihm einen neuen Daddy bescheren«, ließ Chloe sich so beiläufig vernehmen, wie sie es zuwege brachte.
    Â»Na klar findet er das«, versetzte Sally. »Keine schlechte Idee.«
    Â»Er will wie andere Kinder sein, nicht wahr«, trällerte Kaja mitfühlend.
    Â»Süße, das wäre einfach toll!«, kommentierte Megan energisch. »Aber weißt du, dabei geht es ja nicht nur um Nicolas, sondern auch um dich.«
    Ja, und deswegen macht es mir auch so verdammt viel Angst , dachte Chloe. Weil ich eben einfach noch nicht so weit bin .
    Â»Sie hat Angst«, stellte Kaja fest. »Du kannst sehen. In ihre Augen.«
    Â»Hab ich nicht«, entgegnete Chloe möglichst ruhig. »Wovor denn?«
    Â»Davor, dich wieder auf die freie Wildbahn hinauszuwagen natürlich«, erklärte Sally. »Du warst die ganze Zeit nicht ein einziges Mal mit einem Mann aus. Nicht mal auf einen Drink, von anderen Dingen ganz zu schweigen.«
    Kaja grinste. »Du Sex meinst, nicht wahr?«
    Â»Ja, Süße, das meine ich«, erwiderte Sally. »Aber von wegen. Kein Sex. Niente. Nada. Nicht mal einen kleinen …«
    Â»Geht’s euch noch gut, Mädels, dass ihr mein Privatleben hier in aller Öffentlichkeit diskutiert?«, unterbrach Chloe sie in wütendem Flüsterton. Ihre Mickymaus-Ohren hingen schief. Sie rückte sie gerade. »Lasst euch nur nicht stören, macht nur weiter so.«
    Â»Nein, aber hattest du schon eine?«, fragte Megan und lehnte sich dabei verschwörerisch über die Theke. »Ich meine, eine Verabredung?«
    Â»Seit Antoine?«, meinte Chloe mit leiser Stimme. »Nein. Keine.«
    Â»Keine einzige?«, stieß Megan ungläubig hervor.
    Sally nahm einen Schluck von ihrem einfachen schwarzen Tee, das einzige warme Getränk, das sie mochte, und sagte dann betont: »Und jetzt ist Nicolas der einzige Mann in ihrem Leben. Das konnte man ja kommen sehen.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Chloes Freundinnen dieses Thema ansprachen. Sie alle hatten in den vergangenen zwei Jahren gelegentlich Anspielungen auf zukünftige Männer in Chloes Leben gemacht. Natürlich gäbe es keinen Ersatz für

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