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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Antoine, hatten sie immer hastig versichert. Nein, aber schließlich war Chloe jung und attraktiv, und es war eine Schande, immer alleine zu bleiben (Megan). Und vielleicht wünschte sie sich ja auch noch Kinder (Kaja). Außerdem sollte sie ihr gerüttelt Maß an richtig gutem Sex abkriegen wie jeder normale Mensch (Sally, sehr unverblümt und genau das ausdrückend, was die beiden anderen im Stillen dachten).
    Â»Okay«, schloss Sally resolut. »Im neuen Jahr werden wir einen Kerl für dich suchen.«
    Â»Hört mal, Mädels«, schoss Chloe zurück, »ich bin schon erwachsen, ich kann mir selbst einen Kerl suchen.« Dann musste sie schlucken. Dieser Gedanke, zum ersten Mal mit eigener Stimme laut ausgesprochen, klang fremd, unvorstellbar. Ich bin noch nicht so weit , dachte sie und setzte hinzu: »Nicht dass ich jetzt sofort damit anfangen wollte.«
    Â»Aber die Sache ist doch die«, meinte Megan, »es sollte ein Mann sein, den Nicolas auch gernhat.«
    Kaja nickte zustimmend. »Nicht nur ein Mann, der ihr gefällt, sondern auch guter Dad, nicht wahr?«
    Â»Ihr fangt ja schon wieder damit an!«, zischelte Chloe empört. »Ihr seid wirklich unmöglich!«
    Sally, die gerade etwas sagen wollte, bemerkte, dass hinter ihr ein neuer Kunde wartete, und trat beiseite.
    Die Bestellung eines kleinen Glases Apfelsaft mit Strohhalm und eines Latte macchiato zauberte ein Lächeln auf Chloes Gesicht. Der Macchiato, ein starker Espresso mit viel warmer Milch, war ihr Lieblingskaffee. Sie war in Paris auf den Geschmack gekommen. Dort hieß er mysteriöserweise noisette  – »Nüsschen«. Noisettes gehörten zu den Dingen, die sie lieben gelernt hatte, als sie »wie eine richtige Französin« in Paris lebte.
    Daher sah Chloe in jedem Latte-macchiato-Trinker praktisch eine verwandte Seele und brachte das normalerweise auch zum Ausdruck. Heute aber ging ihr zu vieles durch den Kopf, um ein Gespräch mit diesem Kunden zu beginnen. Sie streifte ihn nur mit einem Blick und registrierte dunkle Augen, kastanienbraunes Haar, Lederjacke, ziemlich groß. Kein Stammkunde des Bon Vivant , aber er wirkte auch nicht vollkommen fremd. Egal. Sie wandte sich ab, um den Macchiato für ihn zuzubereiten.
    Â»Die Quintessenz ist: Du kannst nicht immer nur Mum und sonst nichts sein. Das ist einfach verrückt«, murmelte Sally durch den Mundwinkel Chloe zu.
    Megan stieß sie warnend an und warf einen Blick hinüber zu dem Macchiato-Mann. Der blickte allerdings nicht einmal in ihrer Richtung. Er hatte sich umgedreht und sah, halb gegen den Tresen gelehnt, zu dem Spielzeughäuschen hinüber, in dem sich die Kinder drängten. Vor dem Häuschen stand unsicher zögernd ein kleines dunkelhaariges Mädchen in einer kirschroten Latzhose, etwa drei oder vier Jahre alt.
    Chloe drückte einen Plastikdeckel auf den Apfelsaftbecher und gab dem Macchiato-Mann Wechselgeld heraus. »Vielen Dank«, sagte er und lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln, begegnete seinem freundlichen Blick und fühlte plötzlich unerwartet, wie sie rot wurde bis über beide Ohren.
    Und der Grund: Ein Mann sah sie an. Einer vom anderen, äh, Geschlecht. Ja, da stand ein Mann und betrachtete sie über die Theke hinweg. Und sie war jetzt für Männer wieder im Angebot, oder etwa nicht? Zumindest schienen alle anderen das zu denken.
    Â»Danke. Wiedersehen«, verabschiedete Chloe ihn kurz und schmerzlos. Dann erst hob sie den Blick langsam wieder und ließ ihn durch den Laden schweifen. Etwas hatte sich verändert. Mitten im Bon Vivant flimmerte plötzlich die Luft, so wie sie es manchmal an einem sengend heißen Sommertag im Freien sah. Es war, als ob die Atmosphäre unmittelbar um alle männlichen Kunden herum – Megan hätte es ihre Aura genannt – begonnen hätte, in einer neuen, kräftigen Farbe zu vibrieren und zu glühen. Was hatte das zu bedeuten? Gefahr? Erregung? Neue Möglichkeiten auf einen Flirt? Chloe fühlte es plötzlich wie eine Lawine auf sich zurollen, was dieser Wunsch nach einem Daddy für sie bedeutete: Männer! Überall Männer! Um Nicolas’ Wunsch zu erfüllen, müsste sie mit Männern wieder auf einer romantischen Ebene verkehren. Unmöglich, undenkbar.
    Â»Also, wo’in soll unsere ’ochzeitsreise gehen? Willst du’s dir aussuchen, oder soll ich dich

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