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Der Zauber des Engels

Der Zauber des Engels

Titel: Der Zauber des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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weiter. Ich liebe ihn so, und ich dachte, er würde für mich dasselbe empfinden. Ich habe wirklich geglaubt, alles würde gut.« Jo fing wieder an zu weinen.
    Also einmal mehr die alte Leier. Und trotz ihrer hehren Prinzipien war die gute alte Jo darauf hereingefallen.
    »Aber es kam anders?«, fragte ich behutsam.
    Sie nickte. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich so dumm sein konnte, Fran. Wir konnten uns nur selten sehen. Es hieß immer Arbeit hier, Kinder da, wir verabredeten uns, und er sagte im letzten Moment ab. Oder er kündigte spontan seinen Besuch an, und ich musste meine anderen Verabredungen absagen. Ständig saß ich wie auf heißen Kohlen. Immer wenn das Telefon klingelte, fing mein Herz an zu hämmern. Ich wäre verrückt geworden, wenn ich meinen Job nicht gehabt und mich nicht gezwungen hätte, wenigstens ab und zu zur Chorprobe zu gehen. Aber vielleicht ist es schon zu spät. Vielleicht bin ich schon verrückt.« Ein tiefer Schluchzer schüttelte sie.
    »Du bist vielleicht aufgeregt und verletzt, aber du bist nicht verrückt«, beruhigte ich sie.
    »Das Schlimmste weißt du ja noch gar nicht, Fran. Ich durfte ihn nie anrufen. Aber letzten Montag, nachdem ich seit Tagen nichts von ihm gehört hatte, habe ich ihn doch einfach im Büro angerufen. Als ich sagte ›Ich bin’s‹ und er so merkwürdig zögerte, wusste ich sofort, dass was nicht stimmte. Er kam nach der Arbeit hier vorbei und benahm sich ganz seltsam. Er schien in großer Hektik zu sein und wollte offensichtlich nicht, dass ich ihn anrührte. ›Yvonne weiß alles über uns‹, sagte er. ›Sie hat es mir auf den Kopf zugesagt, und ich musste mit der Wahrheit herausrücken.‹ Sie hat gedroht, ihn zu verlassen, und das will er plötzlich nicht. Er hat mich … einfach fallen gelassen. Wenn ich anrufe, geht er nicht ans Telefon. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, ich werde noch wahnsinnig. Du bist die Erste, der ich davon erzähle.«
    »Ich wünschte, du hättest mir schon früher was gesagt.« Ich dachte an die letzten sechs Wochen. Jos Unzuverlässigkeit, ihre Ausflüchte, alles ergab plötzlich Sinn. Und das nur, weil Johnny sie wie eine Marionette behandelte. Arme Jo!
    »Das hätte ich gern, aber ich musste Johnny schwören, mit niemandem über uns zu sprechen.« Ich fragte mich, ob ihr das gefallen hatte, diese Geheimnistuerei, die Intrige. Vielleicht hatte es die Sache besonders aufregend gemacht.
    »Warum bittest du nicht deine Eltern um Hilfe?« Sie würden sicher nicht begeistert sein, ihre Tochter doch aber bestimmt unterstützen.
    »Das ist unmöglich! Sie würden Johnny wahrscheinlich öffentlich auspeitschen lassen. Fast hätte ich es Dominic erzählt, an dem Abend, als er mir den Fragebogen vorbeigebracht hat. Er hat gemerkt, dass mit mir was nicht stimmte, und war total süß zu mir. Aber dann habe ich ihm nur gesagt, dass ich gerade Beziehungsprobleme hätte. Er hat mir Tee gekocht und mich ein bisschen aufgemuntert. Er ist wirklich nett, findest du nicht auch?«
    »Ja«, antwortete ich seufzend. Armer Dominic. Er war offensichtlich in Jo verliebt. Aber um die machte ich mir im Moment die größeren Sorgen.
    »Ich wünschte nur, Johnny würde mal mit mir reden. Ich fühle mich so schrecklich hilflos.«
    Ganz gleich, ob die Affäre richtig war oder nicht, er verhielt sich ziemlich grausam. Ich sah Jo an. »Glaubst du, es liegt hauptsächlich daran, dass er seine Familie nicht verlieren will?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Aber er hat mich geliebt, Fran. Das weiß ich ganz genau. Wie kann ich ihn nur zurückbekommen? Was soll ich tun?« Sie sah so verzweifelt aus, dass ich sie spontan in die Arme nahm. Sie klammerte sich an mich und fing wieder an zu weinen.
    Als sie sich ein bisschen beruhigt hatte, sagte ich: »Jo, ich kann dir leider auch keinen Rat geben. Aber für mich sieht es so aus, als würde er seine Familie nicht verlassen wollen. Du würdest dir eine Menge Frust ersparen, wenn du das akzeptieren und die Sache auf sich beruhen lassen würdest.«
    Es war, als hätte sie mich gar nicht gehört. »Wenn ich ihn doch nur noch einmal sehen könnte«, jammerte sie.
    »Bestimmt darf er dich nicht sehen«, gab ich zu bedenken. »Kannst du dir nicht vorstellen, dass seine Frau es ihm verboten hat?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist es ja auch nur wegen seines Jobs?«
    »Weil er Abgeordneter ist? Meinst du, er hat Angst, eine Affäre könnte seine Karriere zerstören?«
    »Wer weiß? Vielleicht hat seine

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