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Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Titel: Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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    Ein Aufblitzen der grünen Augen war die Folge und ein sanftes Lächeln. Ja, das habe ich , erklang eine Stimme in seinem Kopf. Verdutzt blickte Nicolas sich um. Radu stand schweigend hinter ihm und beobachtete misstrauisch, was da vorging. Mein Name ist Aurel , sagte die Stimme nun, und Nicolas begriff, dass der Faun zu ihm in Gedanken sprach und Radu ihn offenbar nicht hören konnte. Glaub ihnen nicht. Es gibt keinen Fluch auf dieser Familie, außer dem meinigen. Caralina wusste das. Ihr Vater wollte sie aus Geldgier verheiraten, doch sie floh in die Wälder und damit zu mir. Ich beschützte sie.  
    "Ist sie die weiße Ricke?"
    "Ja, das ist sie. Sie hat den Wald immer geliebt, schon als kleines Mädchen, und seine Bedeutung erkannt. Wisse, die Wälder sind der Dom der Natur. Sie nähren und schützen diejenigen, die sie lieben. Doch wer sie tötet, der wird ebenfalls sterben."  
    "Weißt du, was Valeriu vorhat?"
    Der Faun nickte bei dieser Frage unmerklich.
    "Der alte Fürst ist von dem Wahn besessen, sich nun aus dem Wald zu holen, was Caralinas Flucht ihm an Verlust eingebracht hat. Wohlgemerkt, ihn interessiert nicht das Wohl seiner Tochter. Sie war nur Mittel zum Zweck."  
    "Aber ihre Trauer wirkte so echt?"
    "Vielleicht glauben sie mittlerweile, was sie jedem erzählen. Aber du solltest die Wahrheit wissen, denn du liebst den Wald ebenso wie sie."
    "Gibt es einen Weg, dich zu befreien?"
    Aurel zögerte mit einer Antwort und sah zu dem Prinzen hinüber. Dieser sah eher gelangweilt aus. "Nun mach schon. Wie lange willst du ihn noch anstarren!", maulte Radu ungeduldig.
    Nicolas wandte sich um "Lass ihn frei!", forderte er. Radu sah ihn hochmütig an. "Warum sollte ich das tun?"
    "Du weißt genau, dass er mit dem Verschwinden deiner Schwester nichts zu tun hat!" Normalerweise hätte Nicolas sich niemals so respektlos einem adeligen Herrscher gegenüber verhalten, doch Radu hatte ihn selbst mehr als freundschaftlich behandelt und ihm angedeutet, dass er mehr von ihm wollte. Doch nun besann er sich wieder auf seinen Stand.  
    "Ach ja?", spottete Radu. "Und woher weißt du das? Der hässliche Vogel da drin kann nicht sprechen."
    In dem Franzosen regte sich Abscheu, aber nicht gegen den Faun, sondern gegen den Prinzen. "Ihr habt kein Recht, ihn gefangen zu halten. Wie ist er überhaupt in Eure Gewalt gekommen?"  
    "Mein Vorfahr kam eines Tages mit diesem Wesen aus dem Wald zurück. Als es hieß, auf dieser Burg würde ein Monster hausen, wurden wir nie wieder bedroht. Eines Tages hat Caralina ihn entdeckt und Mitleid mit ihm gehabt. Meiner Schwester hat es nicht gefallen, dass wir ihn gefangen hielten. Sie dachte ähnlich wie du. Aber Vater wollte eh, dass sie mit ihrem Ehemann von hier wegzieht."  
    "Das mit dem Fluch war also eine Lüge", stellte Nicolas fest. Der Faun hatte ihm demnach die Wahrheit gesagt.  
    "Na und?", lachte Radu. "So hat zumindest alle Welt Mitleid mit uns, und Vater kann bessere Geschäfte machen."  
    "Und das Schicksal Eurer Schwester ist Euch also völlig egal?"  
    "Sie war immer eine Träumerin. Schon als kleines Mädchen wollte sie unbedingt einmal ein Einhorn sehen und ist lieber in den Wald gerannt statt ihren Lehrern zu gehorchen und sich wie eine Prinzessin zu verhalten. Wenn sie ihm Wald glücklich ist, soll sie doch. Im Gegensatz zu ihr muss ich meinem Vater gehorchen und heiraten", schnaubte Radu verächtlich. "Komm schon, lass uns endlich gehen. Ich hab nicht vor, die ganze Nacht vor diesem Käfig zu stehen."  
    Nicolas wandte sich nochmal zu dem Mischwesen hinter den Gitterstäben um.  " Ich komme wieder", versprach er ihm.  
    "Ich weiß ", antwortete der Faun und zog sich wieder in die Dunkelheit seiner Zelle zurück. Wie sehr musste er die Freiheit und das Grün des Waldes vermissen. Nicolas wandte sich traurig ab und folgte dem Prinzen, der ihn nun wirklich zum Ausgang führte. Beim Abschied fragte er ihn noch mal: "Was wollt Ihr für die Freiheit des Fauns?"  
    Radu grinste, und zum ersten Mal entdeckte er die Gemeinheit hinter den ebenmäßig schönen Zügen des jungen Mannes. Wenn er nicht glücklich sein durfte, sollte es auch niemand anderer, so schien es ihm. "Dich", erwiderte der Prinz dann nur und schloss das Tor hinter Nicolas, der nun verwirrt und verunsichert zu seinem Pferd hinüber ging, um nach Hause zu reiten. Die Sonne war bereits untergegangen, und er überlegte, ob er morgen Angelo von dem Geheimnis der Burg berichten sollte. Langsam begannen

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