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Der Zauber des weissen Wolfes

Der Zauber des weissen Wolfes

Titel: Der Zauber des weissen Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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bis der Sumpf mit seinem Nebelschleier hinter ihnen lag.
    Elric wurde von neuer Unrast gepackt, als er begriff, daß irgendeine Macht ihnen Hindernisse in den Weg zu stellen versuchte. Sie rasteten nur wenig und trieben ihre kräftigen Reittiere bis an den Rand der Erschöpfung.
    Am fünften Tag ritten sie durch ödes Felsland. Leichter Regen fiel.
    Der harte Boden war glitschig, so daß sie langsam reiten mußten, weit über den feuchten Hals der Pferde geneigt, eingehüllt in Mäntel, die nur unvollkommen vor dem Nieseln schützten. Sie waren schon einige Zeit schweigend geritten, als sie plötzlich weiter vorn ein gespenstisches keckerndes Bellen hörten, dann Hufschlag.
    Elric deutete auf einen großen Felsen zur Rechten des Mädchens. »Suchen wir dort Deckung«, sagte er. »Irgend etwas kommt auf uns zu -möglicherweise neue Feinde. Wenn wir Glück haben, galoppieren sie an uns vorbei.« Wortlos gehorchte Shaarilla, und gemeinsam warteten sie, wahrend das scheußliche Bellen lauter wurde.
    »Ein Reiter - und mehrere andere Tiere«, sagte Elric lauschend. »Die Tiere folgen dem Reiter oder verfolgen ihn.«
    Dann kam die Jagd in Sicht, in vollem Galopp.
    Verzweifelt spornte ein Mann ein gleichermaßen verängstigtes Pferd an - dahinter, aufholend, ein Rudel Tiere, die auf den ersten Blick wie Hunde aussahen. Aber es waren keine Hunde - sie waren halb Hund und halb Vogel, mit den hageren, pelzigen Körpern und Beinen von Hunden, doch mit vogelgleichen Krallen anstelle von Pfoten, und eindrucksvoll gekrümmten Schnäbeln, die sich anstelle der Schnauze klickend öffneten und schlossen.
    »Die Jagdhunde der Dharzi!« japste Shaarilla. »Ich hatte angenommen, daß sie wie ihre Herren längst ausgestorben wären!«
    »Ich auch«, sagte Elric. »Was haben sie in dieser Gegend zu suchen? Zwischen den Dharzi und den Bewohnern dieses Landes hat es nie Kontakte gegeben!«
    »Sie wurden hergebracht - von irgend etwas«, flüsterte Shaarilla. »Diese Höllenhunde wittern uns garantiert.«
    Elric griff nach seinem Runenschwert. »Dann können wir nichts verlieren, wenn wir ihrem Opfer helfen«, sagte er und trieb sein Pferd an. »Warte hier, Shaarilla!«
    Das Teufelsrudel und der Verfolgte waren an dem schützenden Felsen vorbeigestürmt und hetzten eine schmale Schlucht hinab. Elric drängte sein Pferd hangabwärts.
    »He!« rief er dem verzweifelten Reiter zu. »Mach kehrt und wehr dich, mein Freund - ich werde dir helfen!«
    Das stöhnende Runenschwert gereckt, donnerte Elric auf die schnabelklappernden und heulenden Höllenhunde zu, und die Hufe seines Pferdes trafen eine der Kreaturen so kräftig, daß dem Wesen das Rückgrat gebrochen wurde. Fünf oder sechs der unheimlichen Hunde waren noch übrig. Der Reiter wendete sein Pferd und zog einen langen Säbel aus der Scheide an seiner Hüfte. Er war ein kleiner Mann mit einem breiten, häßlichen Mund. Er grinste erleichtert.
    »Ein glücklicher Zufall, unser Zusammentref- fen, guter Herr!«
    Mehr konnte er nicht sagen: schon sprangen zwei Hunde auf ihn zu, und er mußte sich voll darauf konzentrieren, die zustoßenden Krallen und schnappenden Schnäbel abzuwehren.
    Die restlichen drei bösartigen Hunde konzentrierten sich auf Elric. Einer sprang in die Höhe und zielte mit dem Schnabel auf Elrics Hals. Der Albino spürte den stinkenden Atemhauch im Gesicht und ließ Sturmbringer in einem raschen Bogen herumschwingen und schnitt den Hund in zwei Hälften.
    Dunkles Blut bespritzte Elric und das Pferd, und ein Geruch entströmte dem Kadaver, der die Wut der beiden anderen Hunde noch zu steigern schien; zornig griffen sie an. Andererseits führte das Blut dazu, daß das tanzende schwarze Runenschwert beinahe ekstatisch zu klingen begann, und Elric fühlte es in seiner Hand zucken und sich selbsttätig auf den zweiten Höllenhund stürzen. Die Spitze traf das Wesen in der Mitte der Brust, als es sich vor dem Albino aufrichtete. Es schrie in fürchterlichem Schmerz und drehte den Schnabel, um die Klinge zu packen. Als der Schnabel mit dem schimmernden schwarzen Metall des Schwerts in Berührung kam, stieg Elric Brandgeruch in die Nase. Der Schrei des Wesens brach plötzlich ab.
    Gegen den letzten Höllenhund kämpfend, konnte Elric nur einen kurzen Blick auf den verkohlten Leichnam werfen. Sein Pferd stieg auf die Hinterhand und ließ die Vorderhufe wirbeln, um das letzte fremdartige Tier zu treffen. Der Hund wich dem Angriff des Pferdes geschickt aus und näherte sich von

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