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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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las, und als sie den Tee neben ihm abstellte, versuchte er, sie an der Hand zu fassen, doch sie schüttelte ihn ab und verließ das Zimmer.
    Gegen Mittag brachte Mog ihm Suppe und ein paar belegte Brote. Wieder zurück in der Küche, berichtete sie, dass er »spitz« aussah und lieber oben bleiben wollte, damit er ihnen nicht im Weg war.
    »Er ist ein tapferer Junge«, sagte sie liebevoll. »Schön, dass wir morgen alle zusammen sein können, ohne uns um das Lokal kümmern zu müssen. Heute sind so viele Leute da! Sie haben sich an der Theke praktisch gestapelt, als ich vorhin saubere Gläser brachte, und heute Abend wird noch mehr Betrieb sein. Eigentlich wollte ich die Mitternachtsmesse besuchen, aber dieses Jahr wird mich der liebe Gott entschuldigen müssen. Ich glaube nicht, dass ich nach Feierabend noch genug Kraft habe, in die Kirche zu gehen.«
    Belle war froh, dass Unmengen Gläser zu spülen und Brote zubelegen waren. Als der Pub am frühen Nachmittag für wenige Stunden schloss, kehrte sie noch einmal den Boden und wischte ihn nass auf und putzte dann das Außenklo, alles nur, um nicht bei Jimmy sitzen zu müssen. Ihr Zorn war mittlerweile verflogen; sie fühlte sich nur noch verletzt und sehr erschöpft.
    Es war schon nach elf, als Garth die letzten Gäste hinauskomplimentierte und zusperrte. Er hatte den ganzen Abend über getrunken und schwankte leicht. Mog schubste ihn die Stiege hinauf und ging mit Belle in den Schankraum, um Gläser einzusammeln und Tische und Theke abzuwischen.
    »Der Rest kann bis übermorgen warten«, sagte Mog und beäugte den Boden, der nass von verschüttetem Bier und mit Zigarettenstummeln übersät war. »Ich schließe nur noch die Einnahmen weg, und dann ab ins Bett.«
    Es war Belle, die eine letzte Runde machte, um sich zu vergewissern, dass sämtliche Türen und Fenster geschlossen waren, und überall das Licht löschte. Sie war todmüde und wusste, dass sie eine weitere Nacht auf der Couch nicht ertragen würde. Doch genauso unerträglich war ihr der Gedanke, Jimmy gegenüberzutreten. Sicher war es für ihn nicht angenehm gewesen, den ganzen Abend allein im Schlafzimmer zu verbringen und das Gegröle und Gelächter von unten zu hören. Zum letzten Mal hatte sie ihn gegen halb sieben gesehen, als sie ihm zum Abendessen Schinken, Käse und eingelegtes Gemüse gebracht hatte. Aber schließlich wusste er, wie es am Heiligabend in einer Kneipe zuging, und würde kaum erwarten, dass einer von ihnen Zeit für ihn hatte.
    Er las immer noch, als sie in ihrem Nachthemd hereinkam.
    »Garth klang betrunken«, sagte er. »Er brummte auf dem Treppenabsatz irgendwas in seinen Bart. Ihr hattet alle einen arbeitsreichen Abend, und du siehst sehr müde aus.«
    »Bin ich auch. Ich könnte eine ganze Woche lang schlafen.«
    »Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist«, sagte er. »Es tut mir so leid, Belle! Ich war furchtbar gemein zu dir, und ich wünschte, ich könnte es zurücknehmen.«
    »Das ist schon Vergangenheit«, meinte sie und strich ihm übers Gesicht. »In ein paar Minuten beginnt der erste Weihnachtstag. Früher, als ich klein war, hat Mog mir erzählt, dass in der Weihnachtsnacht ein Zauber in der Luft liegt. Vielleicht wachen wir morgen früh auf und alles ist wieder in Ordnung.«
    Belle legte sich ins Bett, und er schaltete das Licht aus. Sie war gerade im Begriff einzuschlafen, als sie spürte, wie er ihren Nacken küsste und ihr zuflüsterte: »Ich liebe dich.«

KAPITEL 23
    Am Morgen des ersten Weihnachtstages stand Belle um sieben Uhr auf, während Jimmy, Mog und Garth noch tief und fest schliefen, und zündete im Wohnzimmer ein Feuer an.
    Beim Aufwachen hatte sie festgestellt, dass Jimmy sich eng an ihren Rücken kuschelte, und das war ein so schönes Gefühl gewesen, dass sie beschloss, ihren gekränkten Stolz zu vergessen und dafür zu sorgen, dass sie alle einen richtig schönen Tag hatten.
    Nachdem sie das Feuer im Kamin angezündet hatte, ging sie nach unten, machte sauber und schob den Truthahn ins Backrohr. Als sie Mog oben hörte, trug sie ein Teetablett hinauf und schlug vor, dass sie sich alle ins Wohnzimmer setzen sollten.
    Mog hatte sich mit ihrem Aussehen wirklich Mühe gegeben. Sie trug ein zartrosa Kleid mit altrosa Stickerei, das Belle noch nie an ihr gesehen hatte und das ihren Teint nicht so blass wirken ließ. Sie schien sich zu freuen, dass sich heute jemand anders um alles kümmerte, und ließ sich fröhlich im Wohnzimmer nieder.
    »Ich dachte,

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