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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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er. Aus ihm wuchsen der große Baum und sieben große Reiche, alle mit den geheiligten Elementen Avalons gesegnet:
     
    Erde, Geburtenschlamm;
    Luft, frei zum Atmen;
    Feuer, Lichtfunke;
    Wasser, der Wachstumssaft;
    Leben, die Seelenfrucht;
    Hell-Dunkel, Sterne und Raum;
    Geheimnis einst, jetzt, immerdar.«
     
    Der Blick ihrer tief liegenden Augen wanderte zum Himmel. »Das alles sind die Gaben von Dagda und Lorilanda und alle sind zu finden . . .«
    »In Élano«, sagte Tamwyn.
    »Ja, aber noch an einer weiteren Stelle«, erklärte das hoch gewachsene Geschöpf. »Im Schlamm von Malóch.«
    Tamwyn konnte seine Überraschung nicht verbergen. »Demselben Schlamm, über den ich gerade gelaufen bin?«
    »Ja«, antwortete Aelonnia.
    »Demselben Schlamm, den wir aufeinander geworfen haben?«, wolle Henni wissen.
    »Ja«, wiederholte sie – obwohl ihr Flüstern diesmal ein wenig rauer klang.
    »In den frühesten Tagen dieses Reiches«, fuhr Aelonnia fort, »kam Merlin selbst hierher. Und den Lehmbildnern gab er eine große Kraft, eines Zauberers Kraft, ja, tatsäch lich .«
    »Was war das für eine Kraft?« Elli stand auf und stellte sich neben Tamwyn. »Kannst du uns das sagen?«
    Aelonnias Augen glänzten. »Die Kraft zu bilden, neue Geschöpfe aus unserem Lehm zu schaffen. Nur Lehmbildnerbesitzen diese Kraft. Wir haben sie gebraucht, um viele Geschöpfe zu bilden – von den Riesenelefanten Africquas und dem Rebenwald im oberen Malóch bis zu den winzigen Leuchtfliegen, die jetzt in jedem Reich leben.«
    »Leuchtfliegen?« Tamwyn erinnerte sich an die zarten Geschöpfe, die ihn durch den Wald leiteten, wobei ihre gekräuselten Flügel mit goldenem Licht pulsiert hatten.
    »Geschaffen haben wir sie«, entgegnete sie. »Merlin beschrieb sie uns als die Leuchtfliegen von einst, die im versunkenen Fincayra lebten, und wir haben sie nach dem gleichen Bild geformt.«
    Ihre Stimme, die immer melodisch klang, war nie lauter als ein Flüstern gewesen. Aber jetzt wurde sie noch leiser. »Zum Bilden brauchen wir zehnerlei: die sieben Elemente, den Schlamm, der sie verbindet, die Zeit, um unsere Arbeit zu tun, und noch etwas: die Magie von Merlin. Nur wenn das alles vorhanden ist, können neue Geschöpfe gebildet werden.«
    Tamwyn kaute an seiner Zunge. »Also konnten diese Käfer . . .«
    ». . . nur von jemandem gebildet worden sein, dessen Berührung die Magie eines Zauberers enthält.« Aelonnia bewegte viele ihrer Finger so anmutig, als würde sie auf einer unsichtbaren Harfe spielen. »Diese Kraft ist dir gegeben, Tamwyn von Steinwurzel. Und in all den Jahrhunderten seit Merlins erstem Besuch in Malóch konnte niemand sonst, der hierher kam, lebende Geschöpfe bilden. Deshalb sind die Gnome vor dir geflohen! Für einen Zauberer hielten sie dich.«
    Tamwyn runzelte die Stirn. »Aber . . . Käfer? Sie waren nur hässliche kleine Dinger.«
    »Hmmmpff«, entgegnete Nuic. »Genau wie du im Vergleich zu den Lehmbildnern.«
    Elli kicherte, dann legte sie Tamwyn die Hand auf die Schulter. »Wenn du wirklich neues Leben geschaffen hast, kannst du das nicht einfach ignorieren.«
    »Aber ich wollte gar nichts schaffen«, widersprach er.
    Aelonnia berührte ihn mit dem schlanken Finger am Kinn und bog ihm den Kopf zurück, so dass er ihr direkt in die Augen sah. »Akzeptiere, wer du bist, das musst du. Es kann sogar sein, dass in dir der wahre Erbe Merlins wohnt.«
    Bei diesem Satz hielt Tamwyn den Atem an. Sein Gesicht verdüsterte sich plötzlich, als ihm einfiel, wer er wirklich war. Er wechselte einen Blick mit Elli, dann schüttelte er den Kopf und warf dabei Lehmflocken auf den Boden. »Da irrst du dich.«
    Doch die Lehmbildnerin klopfte ihm nur mit der Fingerspitze aufs Kinn. »Du wirst es wissen, rechtzeitig.«
    Elli drückte seine Schulter. »Angenommen, sie hat Recht? Angenommen, du bist der Erbe – nicht das Kind der Prophezeiung? Oder vielleicht sogar . . .
beides?«
    »Sag nicht so etwas Idiotisches! Wie könnte ich zugleich das größte Verhängnis Avalons und die größte Hoffnung sein?«
    Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Ich weiß es wirklich nicht. Aber es gibt eine sichere Methode, das herauszubekommen. Wenn wir deinen Bruder finden und denStab, den er beschützt, dann solltest du den Stab berühren. Ihn halten! Genau wie R . . . äh, ich meine, die Herrin gesagt hat.«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Unmöglich.« Falten furchten seine Stirn. »Verstehst du das nicht, Elli? Es wäre das Schlimmste, das ich

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