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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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überrascht fest, dass Llynia sie ansah – und nicht wütend. Ihr grün geflecktes Gesicht war ruhig, wenn auch nicht gerade friedlich.
    Doch während die Töne noch verklangen, änderte sich Llynias Miene. Ihr Blick wurde härter. »Warum machst du eigentlich nie etwas Nützliches? Statt da zu sitzen und herumzuzupfen an deiner . . .«
    Ein schrecklicher Krach von irgendwo über der Klippe, verbunden mit jämmerlichem Kreischen, ließ sie innehalten. Und aufschauen.
    Ein wirbelndes Durcheinander aus zerbrochenen Ästen, Blättern, Zweigen, zerquetschten Beeren, zwei ringenden Körpern und den Resten eines Vogelnests stürzte über das Gesims oben auf der Klippe. Rindenteile, Schmutz, Haare, Steine und Kleiderfetzen kamen ebenfalls herunter. Und ein Schauer aus klebrigem violettem Saft.
    Alles landete mit einem dröhnenden Schlag – direkt aufder Reisegruppe. Llynia schrie auf, als ein Fuß sie am Kopf traf. Ellie sprang zurück und riss gerade noch ihre kostbare Harfe aus dem Weg, bevor ein fallender Ast sie zerschmettern konnte. Die Packpferde bäumten sich auf, zerrissen die Halteseile und verstreuten überall ihre Last, bevor sie in den Wald galoppierten.
    Nuic, der gerade mit einer Faust voll Kräuter gekommen war, sprang zurück, um den fliegenden Trümmern auszuweichen. Und dann sah er mit unverhohlener Belustigung zu, wie Llynia versuchte einen klebrigen Rest Vogelnest aus ihren Haaren zu klauben. Fairlyn lief mit ausgestreckten langen Armen den verängstigten Pferden nach.
    Inzwischen waren die beiden fliegenden Körper gelandet – und rangen grimmig weiter miteinander. Wäh rend sie über die Erde rollten, wirbelten sie Dreckklumpen, Laub und zerrissenen Stoff auf. Schließlich gewann einer von ihnen die Oberhand – ein schmutziger junger Mann mit langem Haar, das von lila Saft verklebt war. Er drückte den anderen zu Boden: eine kleine, dünne Person mit den großen Händen und dem frechen Gesicht eines Hoolahs.
    Tamwyn drehte dem Hoolah den Arm auf den Rücken ohne auf den heulenden Protest des Geschöpfs zu achten. »Du . . . du . . . Made! Nein, Made ist zu gut für dich. Du bist nichts als das verfaulte Aas, das eine Made frisst.«
    »Aaauuu!«
, schrie der Hoolah, während er vergeblich versuchte sich zu befreien. »Der Tollpatsch tötet mich!«
    »Da hast du verdammt noch mal Recht, das mache ich!«
    Tamwyn schüttelte sich einen belaubten Zweig aus den Haaren. »Und du wirst dir wünschen, nie . . .«
    »Halt!«, brüllte Llynia, die über ihnen stand und die geballten Fäuste in die Hüften gestemmt hatte. »Hier wird nicht getötet. Und nicht mehr gekämpft.«
    Bevor Tamwyn protestieren konnte, hoben zwei starke astähnliche Arme ihn vom Boden. Zugleich stemmten zwei weitere Arme den Hoolah hoch. Fairlyn, die gerade aus dem Wald zurückgekommen war – ohne die Pferde   –, hielt sie beide in ihrem festen Griff. Ihre großen Augen waren rot umrandet und sie roch wie Kadaverteile, die selbst eine Made nicht anrühren würde.
    Der Hoolah fing Fairlyns Geruch auf und rümpfte die Nase. »
Huui,
du da, Baum! Du stinkst ja noch schlimmer als der Tollpatsch hier.«
    Fairlyn schüttelte ihn grob, während ihr Geruch noch ranziger wurde.
    Tamwyn strampelte in der Luft und verlangte: »Lass mich herunter! Du hast kein Recht, das zu tun.«
    Elli trat vor ihn. »Und ihr habt kein Recht, auf uns herunterzustürzen! Damit habt ihr die Pferde in die Flucht gejagt.«
    »Und mich am Kopf verletzt.« Llynia berührte ihren schmerzenden Wangenknochen. »Ihr hättet mich töten können.«
    Nuic murrte gerade laut genug, um gehört zu werden: »Vielleicht zielen sie nächstes Mal besser.«
    Llynia fuhr herum, aber bevor sie etwas sagen konnte, rief der Hoolah ihr zu: »Du bist stärker getroffen worden,als du glaubst, Frau. Du siehst krank aus, wirklich. Grüner als ein Graben voller Frösche! Hii, ii, huuhuuhuu, hahaha.«
    Jetzt drehte sich Llynia mit blitzenden Augen zu dem Hoolah und zu Tamwyn um. »Ihr zwei habt großes Glück, dass ich Priesterin des heiligen Ordens bin. Eine, die nie in Versuchung geriet, anderen Geschöpfen Schmerzen zuzufügen . . . bis jetzt.« Sie holte tief Luft und betete dann laut: »O Lorilanda, liebe Göttin, gib mir Kraft. Und Dagda, Quelle der Weisheit, gib mir Geduld.«
    Dann wandte sie sich an Fairlyn. »Hast du eine Spur von den Pferden gesehen?«
    Der Stamm des violetten Feuerrüsterkobolds bog sich zur einen Seite, dann zur anderen; das war Fairlyns Art, den Kopf zu

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