Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Geschöpfe, vor allem Menschen, sich über Kleinigkeiten wie Dürren, Seuchen und Kriege so aufregten. So etwas vermehrte nur den Spaß für die Hoolahs.
    Deshalb waren sie wahrscheinlich die am wenigsten geliebten Geschöpfe in ganz Avalon. Sie und die Gnome, Oger und Trolle. Ein wandernder Hoolah hatte etwa so viele Freunde wie ein doppelkiefriger Drache mit Zahnweh.
    Tamwyn rannte weiter, er stieg über steile Hügel mit aufragenden Klippen. Selbst als er durch ein hohes Wäldchen mit Ballonbeerbäumen kam, ballte er die Fäuste.
Bald gibt es einen Hoolah, der keinen Ärger mehr macht.
    Plötzlich blieb er stehen. Die Spuren des Hoolahs waren verschwunden!
    Er bückte sich und untersuchte den letzten Fußabdruck auf der trockenen Erde zwischen Baumwurzeln. Er wirkte völlig normal. Alle Zehen, alle Kanten waren deutlich zu sehen. Kein Zeichen eines Handgemenges. Dann bemerkte Tamwyn eine leichte Vertiefung, tiefer als sonst, direkt hinter den Zehen. Als wäre der Hoolah bei diesem letzten Schritt gesprungen.
    Gesprungen. Aber wohin? Tamwyn hob den Kopf, um die Äste der Bäume zu mustern.
    Plaaatsch!
    Eine Ballonbeere, sehr groß und sehr saftig, platzte direkt auf seiner Stirn. Die Kraft dieses Aufschlags – die Beere war so groß wie eine Männerfaust – warf Tamwyn auf den Rü cken . Saft, etwas heller als gewöhnlich, aber immer noch ziemlich violett und so klebrig wie Sirup, lief ihm in Augen und Haar. Er öffnete den Mund, um zu schreien, da –
    Plaaatsch!
Direkt in den Mund!
    Plaaatsch. Plaaatsch.
Ballonbeeren klatschten ihm auf Brust und Schenkel.
    »Noch hungrig, Tollpatsch?«, rief eine Stimme aus den Zweigen. »Dir hat das Abendessen gefehlt, stimmt’s? Hihii, hiihii, huuhuuyaha-ha. Hier! Nimm noch ein paar Beeren!«
    Schwirr, plaaatsch.
    Gerade noch rechtzeitig rollte sich Tamwyn auf die Seite. Die Beere klatschte auf einen Baumstamm und verspritzte überall violetten Saft.
    »Du, du . . .
bäääh
!« Tamwyn spuckte die Beerenhaut aus, die an seiner Zunge geklebt hatte. »Du Eimer voll Spucke! Du kleinwüchsiger, kleinhirniger, kleinkarierter Wurm!«
    Er sprang auf, bekam den niedrigsten Ast vom Baum des Hoolahs zu fassen und fing an zu klettern. Gerade als er nach dem nächsten Ast griff, musste er sich ducken, um einer weiteren herunterschwirrenden Beere auszuweichen. Obwohl er wegen der violetten Schmiere an Händen, Tunika und Leggings immer wieder an der Baumrinde klebte, stieg er schnell höher. Durch jahrelange Erfahrung in der Wildnis war er ein geschickter Baumkletterer geworden.
    Doch der Hoolah war ebenso geschickt. Seine großen Hände gaben ihm starken Halt, während er mit den langen Armen besonders weit reichte. Wenn Tamwyn einen weiteren Ast hinaufstieg, machte der Hoolah das Gleiche.
    »Sei lieber vorsichtig, Tollpatsch! Hihii, hihii, huuhuuhuuha. Du könntest fallen und auseinander brechen wie dieser Strohballen!«
    Tamwyn spähte hinauf, er musste blinzeln, weil ein Klumpen Beerensaft über einem Auge klebte. »Ich breche
dich
auseinander, du Mistkloß! Warte nur!«
    »Huuhuuhiihii«, lachte der Hoolah über die Schulter. »Der Gestank verrät meiner Nase, dass
du
voller Mist bist!«
    Immer weiter hinauf kletterten sie, bis Tamwyn sah, dass der Hoolah den obersten Ast des Baums erreicht hatte. Er machte langsam, er wusste, dass jetzt der Hoolah in der Falle saß. Endlich war sein Moment der Rache gekommen.
    Doch der Hoolah schaute nur zu ihm hinunter und grinste breit. »Tschüss, Tollpatsch!«
    Zu Tamwyns Überraschung trat der Hoolah auf denAst, balancierte kurz und fing dann an vom Stamm wegzugehen. Der Ast bog sich gefährlich unter seinem Gewicht, aber das schien dem Hoolah nichts auszumachen. Er kicherte vor sich hin, verstaute seine Steinschleuder im Gürtel, hüpfte auf dem Ast – und sprang direkt in die Luft.
    »Jiihiii!«, rief der fliegende Hoolah. Er schwebte über die Wipfel, breitete dann die Arme aus und griff nach dem Ast eines anderen Baums. Er zog sich hinauf und schaute zu Tamwyn zurück. »Streng dich ein bisschen mehr an, Tollpatsch! Huuhuuhahahaha, hiihii, hoho.«
    Tamwyns Augen blitzten vor Zorn. Ohne die Stärke seines Astes zu prüfen, sprang er hoch, fiel zurück und spürte dann, wie der Ast unter ihm wieder zurückschnellte. Am höchsten Punkt stieß er sich mit der ganzen Kraft seiner Beine ab.
    »Aaooaah!« Tamwyn schnellte in die Luft, direkt auf seinen Peiniger im anderen Baum zu.
    Überrascht erstarrte der Hoolah. Er sah nur Tamwyns wütendes

Weitere Kostenlose Bücher