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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sein«, sagte er spöttisch.
    Elli schlug aufs Wasser und spritzte Tamwyn nass.
    Er packte ein paar Holzspäne. Schnell band er sie zusammen und drehte sie dann in der Hand. Als der kleine Knoten ein wenig Sternenlicht auffing, konzentrierte er sich auf diesen Lichtfleck und stellte sich vor, es sei ein richtiger Funke. Dann eine brennende Kohle. Dann ein angezündeter Kerzendocht. Plötzlich schienen die Holzspäne in Flammen aufzugehen.
    Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk warf er den Knäuel brennender Späne auf Elli. Er landete auf ihrem Schenkel und knisterte wie ein Feuerball.
    »Was?
Oooh!«
Sie sprang in die Luft und schlug zugleich die Flammen aus.
    Aber da waren keine Flammen. Der Knäuel aus Spänen rollte über den Boden, er war völlig harmlos. Elli starrte Tamwyn wütend an, jetzt schienen aus ihren Augen Flammenlodern zu wollen. Zitternd vor Zorn kickte sie den Knäuel in seine Richtung und ging davon, zur Buche.
    »Wirklich«, sagte Nuic schroff, »steckst du nicht voller Überraschungen?«
    Tamwyn grinste befriedigt und beobachtete Elli, die sich schwer auf die Buchenwurzeln fallen ließ. »Es ist nur ein Trick. Aber manchmal kommt er sehr gelegen.«
    »Hmmmpff. Wahrscheinlich noch etwas, das du aufgeschnappt hast. Nenne es wenigstens bei seinem richtigen Namen.«
    »Und wie heißt der?«
    »Wie oft muss man dir das sagen? Es ist kein Trick, sondern eine Illusion! Du projizierst das Bild des Feuers auf das Holz, genau wie du den Ruf dieses Drachen in die Luft projiziert hast.«
    »Trick, Illusion, nenne es, wie du willst.« Tamwyn stupste wieder mit dem Zeh in den Hufabdruck im Lehm. »Es ist nicht wirklich, darauf kommt es an. Nur Menschen mit richtiger Magie im Blut können Dinge wirklich verändern.«
    Nuic betrachtete ihn forschend. »Wie die alten Hirschmenschen vielleicht?«
    Tamwyn bekam einen trockenen Mund, diesmal nicht wegen der Dürre. Er betrachtete einen Augenblick die Hufspur, dann fragte er: »Nuic . . . war Hallia wirklich die letzte Überlebende der Hirschmenschen?«
    »Die letzte in Avalon, ja.«
    Irgendwo tief innen spürte Tamwyn eine plötzliche Leere. Aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    »Kennst du nicht die Überlieferung, junger Mann?«Mürrisch fuhr Nuic fort: »Jedes Kind könnte dir die Geschichte erzählen: Wie Merlin Hallia bat mit ihm zu kommen, als das versunkene Fincayra Teil der Anderswelt wurde. Wie sie es nicht ertrug, ihr Volk und ihr Erbe hinter sich zu lassen und sich deshalb von ihm trennte. Und wie sie schließlich erkannte, dass sie den jungen Zauberer liebte – ja, ja, er war wirklich einmal jung!   –, zu sehr, um ohne ihn zu leben.«
    Eine lavendelfarbene Schattierung zeigte sich auf dem runden Körper des Geistes. »Und so wurden sie und Merlin am Ende wieder vereint mithilfe Dagdas, der sich in einen Hirsch verwandelte und Hallia aus der Geisterwelt führte. Im Jahr 27 von Avalon wurden sie auf dem höchsten Berg der sieben Länder verheiratet. Und
das
war ein Ereignis, das kann ich dir sagen, besucht von allen möglichen sterblichen und unsterblichen Geschöpfen. Selbst dieser schusselige Riese Shim war dort – mit einem riesigen Hut voller Kinder – und ein Ballymag namens, wenn ich mich recht erinnere, Kuschelschön.«
    Tamwyn versetzte dem alten Maryth einen leichten Stoß. »Das klingt, als wärst du selbst dabei gewesen.«
    »Hmmmpff.
Natürlich
war ich dabei, du hirnverstopfter Tölpel! Die Hochzeit fand bei einem meiner Lieblingsbäche statt, in dem ich so gern badete. Ich hatte den allerbesten Sitzplatz.« Er nahm eine sanftblaue Farbe an. »Jedenfalls liebte Hallia Merlin so sehr, dass sie bis zum Ende ihrer Tage bei ihm blieb. Sie begleitete ihn sogar auf ein paar Reisen zur Erde, das größte Opfer, das ich mir vorstellen kann, nur damit sie sich nicht trennen mussten.«
    Der Geist stieß einen rauen Kehllaut aus, fast ein Glucksen. »Sie hatte einen Sohn, Krystallus. Einen regelrechten Schlingel, der nur Unfug im Kopf hatte! Ich sollte es wissen, ich habe ihn von Anfang an dazu ermuntert.«
    »Du hast ihn tatsächlich gekannt?«
    Nuic grinste nur.
    »Aber Krystallus konnte sich nicht in einen Hirsch verwandeln, oder?«
    Nuic schüttelte sich. »Nein, und das hat er immer bedauert. Aber wohlgemerkt, zum Ausgleich ist er durch ganz Avalon gelaufen! Er gründete sogar die Hochschule für Kartenzeichner – vor allem, nehme ich an, um seine Reisewege festzuhalten. Aber er konnte nie laufen wie seine Mutter, mit

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