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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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leuchtenden Augen. »Ich gehe, Tollpatsch.«
    »Warte!«, schrie Tamwyn. Er lief zum Höhleneingang. »Ich würde dich gern loswerden, das kannst du mir glauben. Aber falls das wirklich eine Todesfalle ist, wäre es mir lieber, du lebst noch ein bisschen.« Als er Hennis verwirrten Ausdruck sah, ergänzte er: »Damit ich dich später selbst töten kann.«
    Der Hoolah kicherte und schaukelte an den Stalaktiten.
    »Deshalb«, fuhr Tamwyn fort, »werde ich Flederwisch bitten zuerst hineinzufliegen und sich umzuschauen.« Er schüttelte seine Tasche, aber das schlafende Geschöpf regte sich nicht. »Ich nehme an, er war in der vergangenen Nacht noch spät auf der Jagd. Hier oben gibt es nicht viele Insekten für seine –
aaaauu!«
    Bevor Tamwyn es verhindern konnte, streckte Henni die Beine und schlang sie fest um die Mitte des jungen Mannes. Dann schwang der Hoolah zurück, schoss hinunter in die Höhle – und nahm Tamwyn mit. Schreie waren zu hören, das Klirren zerspringender Stalaktiten, dann herrschte Stille.

23
Der raue Pfad
    H inunter, immer tiefer hinunter fielen Tamwyn und Henni mit wildem Gebrüll. Der junge Mann schrie vor Zorn, der Hoolah vor Vergnügen. Aber beide teilten das gleiche Geschick: Nichts konnte jetzt ihren Fall aufhalten außer dem Boden . . . falls es einen Boden gab.
    Gleich nachdem sie in die Höhle gepurzelt waren, knallten sie durch eine Reihe gezackter Kristalle, die zersprangen wie Eiszapfen. Dann fielen sie einen endlos wirkenden Moment lang unaufhaltsam und immer schneller in diese Welt der Dunkelheit. Plötzlich prallten sie an eine Wand, weil der Weg in die Tiefe einen Bogen machte. Beim Aufschlagen stieß Tamwyn mit der Schulter heftig an Hennis Brust. Der Hoolah schrie vor Schmerz und ließ Tamwyn los.
    Tamwyn sauste tiefer in den Berg, krachte gegen eine Kalksteinsäule und brach sie entzwei – und mit ihm jeden Knochen in seinem Rücken, davon war er überzeugt. Weiter ging der Sturz, mit erschreckendem Tempo rutschte er einen langen Schacht hinab, um eine Biegung und direkt über eine Öffnung hinweg, die ein Seitentunnel oder eine Spalte gewesen sein könnte.
    Peng!
Tamwyn schlug mit dem Kopf voraus gegen eineandere Wand. Er rollte weiter, schürfte sich das Gesicht an scharfen Steinen auf und fiel wieder.
    Wie eine Schneeflocke im Sturm stürzte und wirbelte er. Dann schlug er mit der Schulter an einen Felsvorsprung. Er drehte sich – und stieß gegen etwas Hartes, beide Beine bogen sich unter ihm. Schwach spürte er, dass ihm etwas Nasses über die Stirn und in die Augen rann.
    Er rollte weiter und fiel immer schneller in den Schlund des Berges.
Krachch!
Eine Steinplatte unter ihm zerbrach und schleuderte ihn in eine schwindelnde Kreisbewegung. Inzwischen konnte er kaum noch denken, kaum noch bei Bewusstsein bleiben.
    Peng!
    Tamwyn stürzte durch eine Reihe von Stalaktiten – und ans Tageslicht. Er überschlug sich und rollte einen Hang hinunter, der sich weicher anfühlte als Stein. Mit einem plötzlichen Krach schlug er gegen einen festen Gegenstand und blieb liegen.
    ***
    Es ließ sich unmöglich feststellen, wie viel Zeit verging, bevor er wieder die Augen öffnete und gleich danach die Schmerzwellen spürte, die ihm durch den ganzen Körper zogen. Jeder Knochen, jedes Glied, jeder Fleck von ihm, selbst die Lider, fühlte sich zersprungen, aufgerissen und zerschlagen an.
    Tamwyn versuchte sich auf die Seite zu wälzen, aber der scharfe Schmerz in Rücken und Schenkel zwang ihn zurückzurollen.Mit geschlossenen Augen lag er nur da.
Nichts könnte mich jetzt zu einer Bewegung zwingen
, sagte er sich schwach.
Nichts.
    Plötzlich fiel ihm ein, was gerade mit ihm geschehen war. Und er wusste, dass es doch etwas, dass es einen Grund gab, der wichtig genug war, den verletzten Körper zu bewegen.
    Rache.
    Er öffnete die Augen. Nachdem er sich das getrocknete Blut von den Wimpern gewischt hatte, zwang er sich den Kopf zu heben und sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Er lag auf einem Hügel mit blassgrünem Gras. Eine schmale Höhle – das untere Ende des rauen Pfads – öffnete sich unter dem Rand des Abhangs. Noch tiefer zog sich eine Spur voller Schmutz, zerbrochenen Steinen und Kristallen über die grasige Schräge.
    Über Tamwyns Kopf hob ein großer Kastanienbaum sein zartes Flechtwerk aus Zweigen. Ein Vogel – eine Art Waldhuhn – saß auf einem unteren Zweig. Und dort, auf den Wurzeln des Baums ausgestreckt, lag der verflixte Hoolah!
    Mit aller Kraft zwang

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