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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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hatte. Er nahm den Dolch vom Gürtel und fing an zu schnitzen, lange Späne schälte er ab, die sich lockten und neben seine Füße fielen.
    Nuic wandte ihm das runde Gesicht zu. »Also, durch welche Pforte würdest du gehen, um zum Ostteil von Waldwurzel zu kommen, wo die Herrin lebt?«
    Tamwyn schälte einen sonderbar verdrehten Span ab. »Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob wir
überhaupt
durch eine Pforte gehen sollten.«
    Elli, die zu ihnen getreten war und jetzt hinter Nuic stand, schüttelte zweifelnd den Lockenkopf. »Nicht durch eine Pforte gehen? Was sagst du da?«
    Ohne von seiner Schnitzerei aufzuschauen antwortete er: »Pforten sind unzuverlässig. Das hast du selbst vor ein paar Tagen gesagt. Aber hier oben im nördlichen Steinwurzel sind sie auch selten. Ich weiß nur von dreien – eine ist diese Pforte in Dun Tara, die jetzt unter Steinen begraben liegt. Die zweite ist drüben an der Küste, aber ich habe gehört, dass ihr einziger Ausgang in Waldwurzel weit im Nordwesten liegt, wo die Elfen magische Musikinstrumente bauen. Und wenn Waldwurzel so groß wie dieses Land hier ist, würde das eine wochenlange – vielleicht noch längere – Wanderung bis zu eurem Ziel bedeuten.«
    »Und was ist mit der dritten?«, fragte Nuic.
    »Die benutzt niemand mehr.«
    »Warum nicht?«
    Tamwyn grub die Klinge ins Holz, um einen Astknorren durchzuschneiden. »Sie liegt innerhalb der Höhle der Drachen, denen ich nachgegangen bin.«
    Nuic schwenkte die Füße im Teichwasser hin und her. »Hmmmpff. Unserer Freundin Llynia würde diese Idee gefallen.«
    »Moment mal.« Elli ließ sich neben ihnen auf ein Knie nieder. »Weißt du genau, dass es hier oben nicht noch mehr Pforten gibt?«
    Tamwyn stieß den Dolch durchs Holz und schnitt ein dickes Stück ab. »Nein. Genau weiß ich das nicht.«
    »Du warst offenbar nicht sehr häufig in anderen Län dern .«
    Er hörte auf zu schnitzen und schaute sie an. »Ich war
überhaupt nicht
in anderen Ländern. Nicht seit ich vor sieben Jahren hierher gekommen bin.«
    »Was? Und du bezeichnest dich als Führer durch die Wildnis?«
    »Wenn du es wissen musst, ich habe jemanden gesucht.«
    »Richtig. Ich wette, einen, den du geführt hast. Und dem du den Weg von einer Klippe herunter gezeigt hast!«
    Das Blut hämmerte hinter Tamwyns Schläfen, aber er zwang sich ruhig zu bleiben. Er schälte ein paar weitere Spanlocken ab, dann schaute er kurz zu Nuic hinüber. »Ich dachte, wir könnten stattdessen . . . den rauen Pfad nehmen.«
    Der alte Maryth färbte sich so grau wie viele der Steineam Fuß des Hügels. »Den rauen Pfad? Was weißt du darüber?«
    »Eigentlich nur, was ich von den Barden gehört habe. Ich glaube, er wurde in der Reifezeit entdeckt.«
    »Hmmmpff. Im Jahr 33 von Avalon, um genau zu sein. Was ihr Menschen offensichtlich nie seid, bis es zu spät ist.« Er verlagerte sein Gewicht und steckte die kleinen Beine tiefer in den Teich. »Ein Junge namens Fergus, ein Schäfer, hat ihn gefunden. Er sah eines Tages ein seltsames Geschöpf, das ihn zu dem Pfad führte. Und als er ihm folgte, kam er von Steinwurzel nach Waldwurzel, oder umgekehrt. So heißt es wenigstens in der Legende.«
    Elli zog die Augenbrauen hoch. »Was für ein Geschöpf?«
    »Ein Hirsch.«
    Nuic machte eine Pause und sah Tamwyn an, der sich bei dem Wort verkrampft hatte. »Eine Hirschkuh, ganz weiß vom Kopf bis zu den Hufen. Einige Barden sagen, dass es Lorilanda war, die Göttin der Fruchtbarkeit, auf einem Besuch aus der Geisterwelt. Aber wenn ihr mich fragt, ist das alles nur Klatsch. Und noch dazu kein sehr glaubwürdi ger .«
    »Warum nicht?«, fragte Elli.
    »Hmmmpff. Zum einen behauptet die Legende, der raue Pfad führe nur in eine Richtung – aber niemand weiß, welche Richtung das ist. Er könnte nach Waldwurzel gehen oder von Waldwurzel ausgehen, jedoch nicht beides. Dazu kommt, falls dir das noch nicht genug Ungewissheit ist, dass niemand davon überzeugt ist, dass es diesen Pfad überhaupt gibt! In allen meinen Jahrhunderten inden Bergen habe ich nur selten gehört, dass jemand behauptete ihn gefunden zu haben, und das war nie glaubwürdig.«
    »Großartig.« Elli betrachtete Tamwyn mit neuem Zorn. »Das ist also alles, was du weißt? Ein Pfad, der nicht existiert?«
    Er hielt mitten im Schnitzen inne. »Oh, er existiert bestimmt. Ich habe ihn selbst gesehen.«
    Nuics Farbe hellte sich etwas auf, gelbe Bänder durchzogen das Grau. »Da bist du sicher?«
    Tamwyn holte lange tief

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