Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Luft. »Nun, nein, nicht unbedingt.«
    Elli schnaubte skeptisch.
    Zum Maryth gewandt fuhr Tamwyn fort: »Aber ich bin fast sicher. Der Pfad ist eine Art Höhle, weißt du. Oben in den hohen Gipfeln, noch höher als Dun Tara. Fergus’ Pfad nannte ihn ein alter Heckenzwerg, den ich dort oben traf – du weißt schon, die Art, die ganz mit stachligem Pelz bedeckt ist.«
    »Du meinst die Art, die berühmt dafür ist, Lügenge schichten zu erzählen und Obst und Gemüse aus den Gär ten anderer Zwerge und Elfen zu stehlen.« Nuic hatte sich wieder dunkel gefärbt. »Und du hast ihm geglaubt?«
    Obwohl er sich ein wenig dumm vorkam, nickte Tamwyn. »Er sagte, er wolle Steinwurzel verlassen und ein neues Leben anfangen.«
    Elli runzelte die Stirn. »Du sprichst also mit Zwergen ebenso wie mit Drachen?«
    Tamwyn achtete nicht auf sie und das machte sie nochwütender. »Dann habe ich gesehen, wie er in der Höhle verschwand – und nicht zurückkam.«
    »Hmmmpff. Vielleicht war er nur auf der Flucht, weil er als Dieb verfolgt wurde.«
    »Vielleicht.« Tamwyn schälte einen besonders lockigen Span ab. »Ich gebe ja zu, dass ich über diese Dinge nicht viel weiß. Aber ich habe eine Theorie über den rauen Pfad. Und dazu passt, was ich von diesem Zwerg gehört habe.«
    »Und was ist deine Theorie?«
    »Also, wir wissen, das Avalon ein Baum ist, nicht wahr? Und dass jedes Reich eine seiner Wurzeln ist. Und wir wissen auch, dass Krystallus nach jahrelanger Pfortensuche zu dem Schluss kam, dass Waldwurzel auf der Baumseite neben Wasserwurzel und Steinwurzel liegt. Und wenn nun diese drei Reiche oben miteinander verbunden sind? Wie Baumwurzeln mit ihrem Stamm verbunden sind? Dann könnten die höchsten Berge ganz oben in Steinwurzel im Grunde eine Art Sperre sein – eine Grenze zwischen den Ländern. Wenn also wirklich ein Pfad dort hinaufführt, könnte man von einem Reich ins andere gehen.«
    »Aber das erklärt immer noch nicht, warum der Pfad angeblich nur in eine Richtung verläuft«, widersprach Elli. »Oder welche Richtung das sein könnte.«
    »Wirklich«, spottete Tamwyn, »du bist ein Genie. Hast du eine bessere Theorie?«
    »Ich glaube, du bist ein Schwindler!«, rief sie und schwenkte die Arme. »Ich glaube, du bist alles, was du beim Fluchen Llynia vorgeworfen hast, und zehntausend üble Dinge mehr!«
    Ein knochiger kleiner Flügel streckte sich aus Tamwyns Gewand, dahinter waren zwei leuchtende grüne Augen zu sehen. »Psst pss!«, zischte Flederwisch. »Ich braurauche meine Tagruruhe, wie ihr wiwisst. Ja ja ja. Ich muss schlafen, damit ich nanachts jajagen kann.«
    Tamwyn zog ihn an einem der runden Ohren. »Dann hast du Glück. Jetzt ist Nacht. Siehst du es? Schau hinauf.«
    Das fledermausähnliche Geschöpf sah mit leuchtenden Augen zum dunklen Himmel hinauf. »Gutigut! Ich hahabe Appepetit auf ein paar leckere Flieliegen.« Es kletterte aus der Tasche heraus, streckte die zerknitterten Flügel und flatterte davon in die Nacht.
    Tamwyn wollte sich gerade wieder an Elli wenden, er hatte bereits einen neuen Schwung Beleidigungen auf der Zunge, da sah er den Zauberstab. Das Sternbild schien auf dem Rand des Hügels zu sitzen, direkt über dem dunklen Umriss des Kochtopfs. Es bestand immer noch aus fünf Sternen, doch einer von ihnen am oberen Ende flackerte schwach. Bald würde auch er erlöschen.
    Elli hatte es ebenfalls gesehen. Sie starrte zum Sternbild hinauf, jetzt sah sie besorgt aus. »Nuic«, fragte sie, »was bedeutet das?«
    »Nichts Gutes.« Der Tannenzapfengeist schaute zum kleinen Teich hinunter. »Ich hätte in den Bergen bleiben sollen.«
    Genau wie ich,
dachte Tamwyn.
    Elli nickte grimmig. »Schon ist eine Woche vergangen und wir haben nichts erreicht.«
    »Das stimmt nicht, Elliryanna. Du hast unserem neuen Führer hier zwei prächtige Veilchen verpasst.«
    »Ja, die hat er auch verdient.«
    Im Moment wünschte sie sich unter der Buche zu sitzen, auf ihrer Harfe zu spielen, alles andere zu vergessen und ihren Frieden zu haben. Aber jetzt machte die Erinnerung an ihre Harfe sie nur wieder zornig.
    Sie wandte sich an Tamwyn. »Sieht aus, als bliebe uns nichts anderes übrig, als dir in diese Narrenhöhle zu folgen! Wir haben keine Zeit, einen anderen Weg zu suchen. Falls du zu dumm sein solltest, allein darauf zu kommen: Wir müssen zu der Herrin – und höchstwahrscheinlich weiter   –, bevor der letzte dieser Sterne erlischt.«
    »Für ein großes Genie wie dich sollte das nicht allzu schwierig

Weitere Kostenlose Bücher