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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Sternen zusammen?
    Doch als er einen der Pfade entlangging, wusste Tamwyn, dass es nicht nur an dem gedämpften Licht lag, wie gut er sah.
Kein Zweifel
, sagte er sich und blieb kurz stehen, um nicht auf eine Grille zu treten,
ich sehe bei Dunkelheit besser als zuvor.
    Er fragte sich, woran es lag. Hatte es mit seinen Kräften zu tun, die sich verstärkten? Oder einfach mit dieser Höhle?
    Eigentlich war ihm klar, dass es sich um eine andere Seite seiner wachsenden Kräfte handelte. Immer noch wusste er wenig über sie, fürchtete sie aber nicht mehr so sehr wie einst. Seit sie ihm geholfen hatten, Scree zu retten, waren ihm diese seltsamen, undefinierten Gewalten weniger feindlich vorgekommen und mehr
. . .
nun, wie unbekannte Verbündete.
    Er blieb stehen, zog das Umhängetuch fester um sich und duckte sich, als eine Gruppe von Dorfbewohnern geschäftig vorbeilief, die Arme mit stinkendem Dung und dürren Sträuchern beladen. Zweifellos Brennstoff für das Feuer am Morgen.
    Tamwyn blieb geduckt und reglos, während die Leutevorbeigingen. Sie schienen ihn nicht zu bemerken – bis ihn ein alter Mann anstarrte, dessen graue Augen sich misstrauisch weiteten. Nach ein paar Sekunden setzte der Alte seinen Weg fort. Aber er hinterließ in Tamwyn ein unbehagliches Gefühl.
    Ich muss zu dieser Treppe. Und zwar schnell.
    Er schlurfte weiter und gab sich Mühe, nicht zu sichtbar zu hinken. Dann kamen fünf oder sechs Personen vorbei, die lauten Sprechgesang angestimmt hatten. Einer von ihnen schlug beim Marschieren eine Felltrommel. Einen Vers hörte Tamwyn immer wieder:
     
    Flammentod
    Oder Flucht.
    Morgenrot
    Ende sucht.
     
    Bei einer Art Töpferwerkstatt, wo Schüsseln und Fliesen neben Außenbrennöfen gestapelt waren, bog Tamwyn um die Ecke und sah vor sich einen steilen Hügel. Der Boden war rau und körnig, verkrümmte Büsche mit Tausenden mörderischer Dornen wuchsen darauf. Im schwachen Schein von Élano sah der dornige Hügel gespenstisch und auch gefährlich aus.
    Es gibt nicht viele Gegenden, in denen ich froh wäre, Stiefel zu tragen
, dachte er und rieb einen seiner mit Hornhaut bedeckten Füße am Boden.
Aber dieser Hügel gehört dazu. Selbst ein Hirsch hätte Schwierigkeiten, all diesen Dornen auszuweichen.
    Seine Gedanken sprangen schnell wie ein Wild zu derLust, wie ein Hirsch zu laufen.
Das
war eine Art von Magie, die er ohne Schwierigkeiten beherrschte! Vielleicht weil das freie Laufen für ihn immer eine so natürliche Fortbewegung gewesen war, hatte er seinerzeit dem Drang nicht widerstanden, sich in einen Hirsch zu verwandeln. Wenn seine Hüfte nicht so schwer verletzt wäre, könnte er die Hirschmagie zu Hilfe rufen und diesen Hügel
. . .
    Ein Schrei hinter ihm bremste seine Gedanken. »Da!«, brüllte jemand. »Am Hügel!«
    »Lasst ihn nicht davonkommen«, befahl eine heisere Stimme. »Das könnte der Außenseiter sein, den wir opfern wollen!«
    »Lauft!«
    Tamwyn stürmte den Hang hinauf. Er erinnerte sich gut an das, was Gwirion gesagt hatte: Der Eingang zur Treppe war ganz oben.
    Konnte er so weit kommen, bevor sie ihn fingen?
    Er kletterte ungeschickt, aber pausenlos, trotz der Dornen, die ihm die Leggings zerrissen. Plötzlich gab das linke Knie unter ihm nach. Er fiel auf den Boden und rollte wie ein loser Kiesel im Schmutz. Als er schließlich anhalten konnte, drehte sich immer noch alles in seinem Kopf.
    Heftige Schmerzen schossen heiß durch die verletzte Hüfte und brannten sich in Muskel und Knochen. Aber jetzt hatte er keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er wischte sich den Dreck aus den Augen und kämpfte sich hoch, wobei er den Stab als Extrabein benutzte. Er kletterte weiter.
    Drei dunkle Gestalten erreichten den Fuß des Hügels. Einer deutete. Schreie ertönten.
    Tamwyn hüpfte über den schlangengleichen Ast eines Dornbuschs. Seine Füße rutschten auf dem losen Dreck, der jeden Schritt behinderte. Auch ohne Verletzung und bei Tageslicht wäre es schwierig gewesen, diesen Hang zu erklimmen.
    Hinter sich hörte er die wütenden Rufe seiner Verfolger. Sie kamen näher! Schnell verringerten sie den Abstand.
    Schweiß lief ihm über die Stirn und brannte in den Augen. Vor ihm versperrte ein besonders großes, mörderisch aussehendes Dornendickicht seinen Weg. Es mussten sieben oder acht verschlungene Büsche sein. Tamwyn stieß den Stab in den Boden und machte sich daran, sie zu umgehen.
    Gerade als er über diesem Dickicht war, trat er auf eine dicke Schmutzplatte. Mit jähem

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