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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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seufzte, dann sagte sie: »Weißt du, in all diesen Jahren, in denen die Gnome mich als ihre Sklavin in den rauchigen Tunnels arbeiten ließen, gab es etwas, das ich mir noch mehr wünschte als meine Freiheit.«
    Die Elfe schaute sie an. »Was?«
    »Meine Familie.« Sie nickte, dass die vielen Locken tanzten. »Sie wiederzusehen, nur einen Tag – das habe ich mir am meisten gewünscht.«
    Sie hielt inne und trommelte auf die Flasche mit dem Wasser aus der geheimen Quelle. »Und da ist es noch absurder, dass ich etwas von diesem Wasser für die Heilung des dreckigen Gnoms verschwendet habe, der Tamwyn und mich angegriffen hat. So etwas Dummes!«
    »Vielleicht«, sagte Brionna, »vielleicht aber auch nicht. Großvater hatte ein Lieblingsgedicht, das er von einer seiner Reisen mitgebracht hatte:
     
    Die Geschöpfe groß und klein
    Können sehr verschieden sein.
    Auf der Erde, in der Luft,
    Tief im Wasser, in der Gruft
    Finden sie das Dasein gut
    Und sind doch von gleichem Blut.«
     
    »Von gleichem Blut?«, wiederholte Elli zweifelnd. »Nicht die Gnome.«
    »Es ist vielleicht schwer einzusehen, aber es stimmt. Hast du schließlich nicht genau das zu Llynia gesagt?
Sie sind unsere Weggefährten, unsere Schwestern und Brüder

    Elli schwieg.
    Die Elfe gab ihr scherzhaft einen Rippenstoß. »Schau mal, selbst Shim und ich sind verwandt.« Sie beugte sich hinüber und sagte ihm ins Ohr: »Stimmt’s, lieber Onkel?«
    Aber der alte Knabe schaute sie nur verständnislos an. »Bloß nicht versuchen komisch sein, Rowanna. Ich wissen, du meinen es nicht so.«
    Er ballte fest die Fäuste. »Ich nur wünschen, ich sein noch ein höchlicher Kerl! Dann stehen ich einfach auf und heben diese Decke weg.«
    Lleu auf der anderen Seite des Raums lehnte sich vor. »Wie
bist
du denn wieder klein geworden, Shim?« Er schrie seine Frage fast, damit sie gehört wurde.
    Der kleine Riese rieb sich die faltigen Wangen. »Ich wissen nicht! Es geschehen einfach und lassen mich für immer geschrumpelt.«
    »Vielleicht doch nicht für immer«, sagte ihm Brionna ins Ohr.
    »Jedenfalls viele Jahre lang sicherlich!« Er wandte ihr die gerümpfte Knollennase zu. »Wenn ich nur verstehen, dann können ich vielleicht alles rückwärts machen. Aber ich verstehen nicht, also können ich vollständiglich nichts.«
    »Wann hast du es zum ersten Mal bemerkt?«, rief der Priester.
    Shim nickte mit dem weißhaarigen Kopf. »Oh, so viel wissen ich genau! Das sein im Krieg der Stürme, im Avalonjährigen 498.«
    »Das Jahr«, ergänzte Brionna, »der Schlacht bei der versiegten Quelle. Das war das letzte Mal«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Elli hinzu, »dass das Drumanergelände angegriffen wurde.«
    »Ja, Rowanna. Das sein richtiglich.« Shim legte den Kopf schief, während er sich erinnerte. »Es sein eine kämpferliche Schlacht gewesen, viel zu blutös für mich. Aber ich kämpfen trotzdem, weil ohne uns Riesen diese Flamelonentypen gewisslich gewonnen hätten. Und in dieser Schlacht sein unsere riesigliche Führerin Jubolda.«
    Er streckte weit die Arme aus. »Sie sein groß wie ein Berg, ihre Töchter auch.« Er kicherte. »Und wahrhaftiglich haben ich eine ihrer Töchter
geretten
, wirklich. Weil ich so tollpatschiglich sein! Sie sein ganz gebunden gewesen in dicken Seilen, und ich rennen zu ihr zum Helfen. Aber ich stolpern und fallen, knallpeng! Und glücklich fallen ich genau auf die Flamelonentypen.«
    Zur Bekräftigung klatschte er in die Hände. »Das sein ihr Ende gewesen. Ein glattöses Ende.«
    Brionna nickte. »Sehr glattös.«
    »Aber wann hast du angefangen zu schrumpfen?«, rief Lleu.
    »Sofortiglich danach.«
    »Bist du sicher?«, fragte das Elfenmädchen. »Ist nicht noch etwas mit dir geschehen?«
    Shim zuckte die kleinen Achseln. »Nun ja nun, nureins.« Er wurde rot. »Aber es sein gewisslich nicht wichtig.«
    »Das werden wir entscheiden«, brüllte Lleu. »Erzähl es uns.«
    Shim wurde noch röter. »Nun ja, also. Juboldas Tochter heißen Bonlog Bergschlund.« Er machte eine Pause und schaute sich im Raum um. »Aus gutem Grund. Und wenn ich sie retten, sie wollen mir danken mit einem Kuss!« Er schauderte von Kopf bis Fuß. »Viel zu schlabberlich, das sagen ich euch.«
    Brionna versuchte das Lachen zu unterdrücken und fragte: »Was ist dann passiert?«
    »Ich rennen davon. Und schnell, Mädchen! So schnell ich können, hinauf in die Berge. Als Letzigliches hören ich Bonlogs Rumpelpumpelstimme hinter mir Schlimmes

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