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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Coerria – und Tamwyn. Sie hatte sogar die Berührung seiner starken Hände gespürt, als sie die Strickleiter hinuntergeklettert war, die er so sorgfältig gespleißt und im Tunnel des rauen Pfads aufgehängt hatte. Tamwyns Arbeit hatte ihnen viel Ärger (sowie Schürfungen und Prellungen) erspart.
    So leise wie ein Blatt auf ein Mooskissen fällt, kniete sich Brionna neben Elli. Mit einem raschen Blick auf die Freundin trank sie ebenfalls und sagte dann: »Du denkst immer noch an ihn, nicht wahr?«
    »Ja. Aber ich weiß nicht warum. Er ist nicht – nun, einfach nicht
. . .
«
    »Was?«
    Ellis Locken tanzten, als sie den Kopf schüttelte. »Ich weiß nicht. Einfach
nicht.
«
    Brionna betrachtete sie einen Augenblick nachdenklich. »Nun, ich bin ihm wenigstens für eins dankbar – dass er ein zuverlässiger Waldkenner ist. Diese Strickleiter, die er gemacht hat, war eine sehr gute Arbeit. Fast wie von Elfen.«
    Elli kniff die haselnussfarbenen Augen zusammen. »Was willst du mir damit sagen?«
    Das Elfenmädchen betrachtete schweigend eine Familie von Füchsen, welche mit erhobenen rostfarbenen Schwänzen am anderen Ufer entlangsprangen. Dann beugte sie sich nieder, hielt ihren langen Zopf an die Brust, damit er nicht ins Wasser fiel, und trank noch einmal. Als sie sich aufrichtete, antwortete sie: »Ich weiß, er ist unmöglich. Das gehört einfach zu einem Mann. Aber da ist wirklich etwas zwischen euch beiden. Spürst du es?«
    »Natürlich«, antwortete Elli. »Wie einen Schlag in den Magen.«
    Nachdenklich kratzte sich Brionna eins ihrer spitzen Ohren. »Nein, ich meine mehr als das.«
    Sie tauchte einen Finger in den Bach. Mit einem einzigen Tropfen an der Spitze hob sie ihn heraus, schüttelte ihn leicht, so dass der halbe Tropfen in die offene andere Hand fiel, und schüttelte dann die zweite Hälfte ebenfalls hinein. Die zwei kleinen Tropfen lagen zitternd auf der Handfläche, bis etwas Neues geschah. Selbst ohne sichtbare Bewegung der Hand schienen die beiden glitzernden Punkte sich bewegen zu wollen, sie rollten langsam die Hautfaltenentlang, bis sie sich schließlich wieder vereinten. Es war, als hätten sie einander angezogen.
    Elli schwieg eine Zeit lang, sie berührte nur mit den Fingern ihr Armband, das aus den Sternblumenstängeln gewebt war. Schließlich fragte sie: »Und was ist mit dir und Scree? Seid ihr auch wie Wassertropfen?«
    Jetzt machte Brionna ein mürrisches Gesicht. »Mehr wie Wachstropfen von zwei verschiedenen Kerzen. Manchmal, in der Nähe einer Flamme, verschmelzen wir vielleicht. Aber normalerweise sind wir getrennt. Und – wie die Harzkerzen, die von meinem Volk hergestellt werden – hart, sehr hart.«
    »Zart?« Shim plumpste mit seinem runden kleinen Körper das feuchte Bachufer herunter. »Das sein du schon, aber du versteckelen es gern, Rowanna, meine Kleine.«
    Das Elfenmädchen wollte etwas sagen, gab es dann aber als hoffnungslos auf.
    Shim griff plötzlich zu ihr hinüber und zwickte sie in den muskulösen Arm. Sie sprang zurück und schlug nach ihm, doch seine rosa Augen funkelten vor Übermut. »Sehen du, Mädchen? Kein kleinfeines bisschen Fett an dir, was zart machen. Schön anders als alter Shim.« Er klopfte auf seinen runden Hintern. »Niemand denken je, dass wir verwandt, du und ich. Bestimmt, definitiv, absolut.«
    Er stieß ein bellendes Gelächter aus und reimte dann:
     
    Du sein fit
    Und ich sein fett.
    Du sein hübsch
    Und ich sein . . . nett.
     
    Du sein groß
    Und häufig fauchig,
    Ich sein kurz
    Und ziemlich bauchig.
     
    Männer sein
    Von dir beglückt.
    Als Onkel sein ich
    Hoch entzückt!
     
    Er blinzelte ihr zu. »Und du sein meine Lieblingsnichte.«
    Brionna unterdrückte mit Mühe das Lachen, sie wollte ihn nicht ermutigen. Schließlich hätte jeder andere, der es wagte, sie zu kneifen, sofort einem Langbogen und einem Pfeil mit Widerhaken gegenübergestanden – und nicht mehr als drei Sekunden gehabt, um sich zu entschuldigen. Trotzdem konnte sie trotz aller Anstrengung ein Grinsen nicht zurückhalten.
    Elli tat sich keinen Zwang an. Sie brach in Gelächter aus, genau wie der schlaksige Priester Lleu, der gerade zu ihnen an den Bach gekommen war. Selbst der silbergeflügelte Falke auf seiner Schulter stimmte mit rauem Kreischen ein.
    Shim grinste Brionna mit allen Zahnlücken zu. »Du wissen schon, ich necken gern, nicht wahr? So sicher wie du Rowanna heißen.«
    Sie nickte – dann griff sie plötzlich hinüber und zwickte
ihn
in den

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