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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Arm.
    Der kleine Riese schrie, dann kicherte er über die Grobheit von Elfen – und Nichten. Schließlich wandte er sich anElli. »Wo sein denn deine Freundin, die Herrliche vom See? Sein wir jetzt nah?«
    Elli wurde sofort ernst. »Ich hoffe, sie ist immer noch meine Freundin.«
    Auf seinem Badeplatz schnaubte Nuic, er hatte die kleinen Füße gegen einen Stein gestemmt, damit er nicht den Bach hinuntergetrieben wurde. »Hmmmpff. Wahrscheinlich wird sie dich zuerst in Öl kochen, dann dünner dehnen als eine Spinnwebe und zu Staub zerstoßen.« Seine Farbe leuchtete ein klein wenig heller. »Aber sie wird immer noch deine Freundin sein.«
    Lleu wies mit dem langen Arm auf das endlose Grün, das sie umgab. In seiner Reichweite waren Kletterpflanzen mit blauen und goldenen Blütenblättern, dichte Büsche, die aussahen wie kleine Ahornbäume und schwach nach Zimt dufteten, dicke Mooskissen auf den Steinen im Wasser, Minze, Dill und Lavendel an den Ufern und hohe Farne, mit rosa Beeren geschmückt.
    Er berührte Elli am Unterarm. »Ich würde mir keine Sorgen machen, wirklich nicht. Wer sich einen so schönen Wohnort ausgesucht hat, muss weise und verzeihend zugleich sein.«
    »Hmmmpff«, knurrte Nuic. »Und reizbar ebenfalls. Glaub mir, ich habe sie in so vielen Jahrhunderten erlebt, dass ich das weiß.«
    Elli wickelte sich eine herunterhängende Ranke um den Finger. »Wenn sie wütend ist, dann habe ich das verdient. Ich hoffe nur, wir finden sie bald.«
    »Das wird nicht leicht sein«, warnte der Maryth undrollte herum, um sich mit Wasser zu bespritzen. »Ihr Wohnsitz ist hinter magischen Schichten verborgen. Selbst wenn er hier in der Nähe ist, könnte es viele Tage dauern, bis wir ihn entdeckt haben.«
    »Viele Tage
haben
wir nicht«, gab Elli zu bedenken. »Coerria braucht Hilfe. Und die Vision
. . .
«
    »Ich weiß, Elliryanna.« Nuic färbte sich dunkler. »Auch ich habe die Vision gesehen.« Seine Stimme sank zu einem Flüstern. »Und Rhita Gawr gehört.«
    Brionna spähte in den Wald und sagte leise: »Großvater hat mir oft erzählt, dass der Pfad zu der Herrin aus Nebel besteht. Und wenn ich mich nicht irre, ist dort drüben ein Geschöpf, das uns führen könnte.«
    »Meinst du den Zaunkönig im Nest dort?«, fragte Elli skeptisch.
    »Nein.«
    »Den Wurm an diesen Wurzeln?«, riet Lleu.
    »Nein.«
    Sie deutete darauf, aber niemand außer ihr – und vielleicht dem Falken Catha – konnte irgendwelche anderen Geschöpfe zwischen all den Pflanzen sehen. Elli schüttelte verzweifelt den Kopf und fragte: »Was ist es denn?«
    »Kommt und ich zeige es euch.« So anmutig wie eine Libelle von einem Lilienblatt aufsteigt, erhob sich Brionna und ging geräuschlos am Ufer entlang.
    Die anderen folgten und gaben sich Mühe, ebenfalls leise zu sein. Für Shim war das gar nicht einfach, unter seinen Füßen schien jeder Zweig zu knacken und jedes Stückchen Rinde zu knirschen. Am leisesten war Nuic, der einfachseinen Stein losließ und langsam den Bach hinuntertrieb.
    Im nächsten Moment blieb Brionna stehen. Vorsichtig zog sie den Blättervorhang von einem Weidenzweig zurück. Da, in einem Astloch der Weide, schlief ein winziges Geschöpf mit zarten hellblauen Flügeln. Das weibliche Wesen trug ein passendes blaues Gewand, Strümpfe und Schärpe, alles aus einem so dünnen Stoff, dass es fast durchsichtig war. Zwei winzige Silberglöckchen zierten ihre gebogenen Fühler. Sie hätte in ein Ulmenblatt gepasst und wirkte leichter als ein Wolfsmilchsamen.
    Eine Nebelfee
, sagte sich Elli verwundert. Sie hatte diese Geschöpfe häufig gesehen, wenn sie in den frühen Morgenstunden vorbeischwebten, aber noch nie so nah. Meist waren die Nebelfeen eine verschwommene silbrig blaue Bewegung, scheu und ruhelos – zwei Eigenschaften, die diesen Anblick zu einem der seltensten in Avalon machten.
    Eine Brise fuhr durch die hohen Farne und die Weide, und Brionna wandte sich an Elli. »Wie man sie weckt – ist leicht«, flüsterte sie. »Aber wie man mit ihr spricht, wird schwierig sein.«
    Bevor ihr klar war, was sie sagte, antwortete Elli: »Wenn nur Tamwyn
. . .
«
    Sie hielt inne, doch Brionna vollendete ihren Satz. »
. . .
hier wäre, ich weiß. Er könnte in der Feensprache reden.«
    Elli kaute an ihrer Lippe.
    »Ich werde einfach versuchen müssen, mein Bestes zutun«, fuhr das Elfenmädchen fort. »Bevor sie davonfliegt.«
    Und Brionna beugte sich tiefer, bis ihr Gesicht fast das Astloch berührte. Sehr sanft blies sie

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