Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Ich weiß immer noch nicht genau, warum.
    Sie öffnete die Augen. Wie Nuic schaute sie in den leuchtenden grünen Edelstein. Helle Farben wirbelten durcheinander, dann vereinigten sie sich. Einen Moment lang glaubte sie Tamwyn zu erkennen – er las etwas, vielleicht einen Brief. Aber das Bild löste sich plötzlich auf, verschwamm und war unmöglich zu erkennen. Der Edelstein blitzte noch einmal tief in der Mitte, dann nahm er seine normale Farbe wieder an.
    Elli drehte eine ihrer Locken und starrte auf den Anhänger. »Das ist alles?«
    »Hmmmpff. Deine Gefühle, fürchte ich, sind nicht gerade klar im Hinblick auf dieses Subjekt.«
    Sie runzelte die Stirn und sagte nichts mehr.
    Dann erreichten sie die andere Seite des Sternenteichs. Leise glitt das Boot zwischen den tanzenden Flechten hindurch. Elli schaute wie die anderen im Boot ein letztes Mal auf die hellen Lichter im Wasser und wünschte, sie könnte sie berühren. Dann verschwanden der Teich und die Sterne hinter dem Grün.
    Weiter segelten sie zwischen den Weiden unter moosbehangenen Luftwurzeln und hoch gespannten Bogen. Allmählich wurde die Vegetation spärlicher, die mächtigen Stämme wuchsen in größeren Abständen. Dann fuhren sie mit einem Windstoß, der das Tangsegel blähte, hinaus aus dem Weidenland ins offene Meer.
    Vor ihnen dehnten sich die nördlichsten Ausläufer der Regenbogenmeere und verblassten im fernen Nebel. Im Osten stieg eine Reihe von Klippen aus den Wellen: die Äquatorenge, die Landbrücke zwischen den beiden Hälften von Wasserwurzel. Brionna wies darauf hin, dass dahinter ein Farbstreifen am Horizont zu sehen war, dunkler und tiefer als die Wellen. Das, erklärte sie, war der Rand der blühenden Inseln, wo farbenprächtige Wasserpflanzen das ganze Jahr über prangten. Die Inseln erstreckten sich ein Stück weit an der Küste entlang fast bis zu den Steilhängen, wo jahrhundertelang der Sitz der Eopia Hochschule für Kartenzeichner gewesen war.
    »Schaut!«, rief Lleu und wies mit dem langen Arm auf eine Silhouette am westlichen Horizont. »Ein Boot wie unseres.«
    »Nicht wie unseres«, widersprach Brionna. Sie drehteam Steuer und lavierte nach Westen. Mit einem
Wuuusch
schwang das kleine Segel über ihre Köpfe und blies Shims dünnes weißes Haar zur Seite. »Das ist ein Elfenschiff, von den berühmten Schiffsbauern von Caer Serella gemacht.«
    »Aber es sieht aus wie unseres«, fand Elli. »Bis zum Kennzeichen auf dem Segel. Siehst du es? Dieses Boot kann nicht mehr als anderthalb Meilen entfernt sein.«
    »Eher hundertfünfzig Meilen«, erklärte Brionna. Sie schüttelte bewundernd den Kopf, dass die gischtbesprühten Haare funkelten. »Das ist eines ihrer hohen Schiffe. Es scheint nur wegen seiner Größe so nah zu sein. In Wirklichkeit ist es mindestens zwanzig Mal höher als unseres. Sein Rumpf ist mit riesigen Pauamuscheln gesäumt, jede so groß wie ein ausgewachsener Eichbaum. Und das Segel muss so groß sein wie
. . .
«
    »
. . .
mein Appetit«, knurrte Nuic. Er lehnte sich an Elli, die ihn auf einem Arm hochhob. »Was würde ich jetzt für ein paar frische Kräuter und Beeren geben! Wenn das Wasser nicht so tief wäre, würde ich hineinspringen und
. . .
«
    »
. . .
von einem Wasserdrachen gefressen werden«, warnte Brionna. »Hier schwimmt keiner, der nicht so schnell ist wie ein Delfin. Wir haben zwar Glück, dass diese Drachen nicht fliegen, aber sie bewegen sich erstaunlich schnell durch das Wasser.«
    Sie strich nachdenklich über ihren Zopf und runzelte die Stirn. »Eigentlich ist es merkwürdig, dass wir nichts von ihnen gesehen haben. Noch nicht einmal ihre Wachpatrouillen.«
    »Sie lassen Boote in Ruhe, nicht wahr?«, fragte Lleu. Er kniete im Bug und betrachtete die Wellen.
    »Sicher«, antwortete das Elfenmädchen, »seit ihrem Waffenstillstand mit Serella vor langer Zeit. Außer natürlich im Krieg der Stürme, als selbst Bendegeit ihre Gier nicht mäßigen konnte. Aber auch in Friedenszeiten sind sie normalerweise überall in diesem Gewässer und patrouillieren durch ihre Jagdgründe.«
    Sie deutete südlich von dem hohen Schiff auf einen dunklen, gerundeten Rücken, der aus dem Wasser ragte wie der Panzer einer riesigen Seeschildkröte. »Ich bin überzeugt, dass sie nicht weit von hier ihre Höhle haben, gerade um diese Küste herum. Da ist es noch erstaunlicher, dass wir nichts von ihnen gesehen haben.«
    Elli berührte das Laubamulett und den kostbaren Kristall darin. »Sie wissen, dass wir hier

Weitere Kostenlose Bücher