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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sind. Sie wollen es uns nur leicht machen«, erklärte sie.
    »Stimmt«, knurrte Nuic und färbte sich dunkler. »Zu leicht.«

16
Steile Klippen
    S cree kamen die letzten drei Tage der Wanderung durch das vulkanische Land von Feuerwurzel eher vor wie drei Jahre. Drei sehr lange Jahre.
    Seit er die Pforte in den versengten Hügeln verlassen hatte, den Ort, an dem er und Tamwyn vor Jahren ihre Mutter verloren, war er unaufhörlich gewandert und hatte nur dann und wann eine Pause eingelegt, um kurz zu schlafen, zu trinken oder ein mageres Klippenkaninchen zu essen. Er war durch verkohlte Täler gekommen, die nach Schwefelrauch stanken, hatte steile Klippen erklettert, wo unverhofft Flammensäulen aufstiegen, und war Feuerpflanzen ausgewichen, die schon die Ghulenhände ausstreckten, um seine Beine zu versengen. Weil er zu seinem Ziel nicht fliegen konnte – ein einzelner Adlermann, der über die Gipfel flog, würde zu leicht entdeckt   –, blieb ihm keine Wahl als zu wandern.
    Und zu denken. Alle seine Gedanken konzentrierten sich auf ein Vorhaben, das sich seinem Geist so eingebrannt hatte wie die Lava den Abhängen und Spalten des vulkanischen Lands:
dem Bram Kaie Clan Einhalt gebieten
. Er wusste, was das bedeutete. Er würde die Anführerin töten müssen,ebenso den brutalen jungen Krieger, bevor er selbst getötet wurde. Aber wenn er erfolgreich war, würde er Tamwyn – und Avalon – helfen, während er Arc-kayas Tod rächte.
    Er machte eine Pause, Schweiß glänzte auf seinen nackten Schultern. Obwohl seine Kraft und Ausdauer zugenommen hatten, fühlte er sich immer noch schwächer als früher. Er griff an seinen Schenkel und knetete die Muskeln, die von der schlimmen Scherbe schmerzten. Auch nach so vielen Tagen war das Bein nicht ganz so stark wie früher. Würde es das jemals wieder sein?
    Er richtete den Blick seiner adlerscharfen Augen auf einen Bergkamm, dessen vorspringende Felsen ihn an den Krummzahnkrater erinnerten, wo er so viele Jugendjahre verbracht hatte. Im Versteck. Nur einmal hatte er die Sicherheit dieses Platzes länger verlassen – und war nur um eine Federbreite am Verlust von Merlins Stab und seinem eigenen Leben vorbeigekommen.
    Dank
ihr
.
    »Ich kann dich immer noch sehen, meine Queen«, sagte er in seinem rauen, heiseren Flüsterton. »Genau wie ich dich Hunderte Male in meiner Erinnerung gesehen habe.«
    Er ballte die mächtigen Fäuste und spannte so alle Armmuskeln an. Die Reihen fedriger Haare, die seine Haut von den Handgelenken bis zu den Schultern bedeckten, versteiften sich wie Borsten. »Aber du wolltest mich nicht wirklich, nicht wahr? Du wolltest mich
nie
. Alles, was du wolltest, war der Stab.«
    Er kniff die großen, gelb umrandeten Augen zusammen. »Aber mich wirst du letzten Endes bekommen, Queen. Ichwerde dein Geschenk sein.« In der Erinnerung tauchte Arckayas Gesicht vor ihm auf, wie sie sterbend in seinen Armen lag, und er setzte hinzu: »Und für deinen mörderischen Krieger.«
    Plötzlich schoss eine Flammensäule aus den rostfarbenen Steinen zu seinen Füßen. Er sprang gerade noch so rechtzeitig zur Seite, dass er den knisternden gelben Flammen entkam. Aber als der Feuerschlot eine Wolke schwarzen Schwefelrauchs ausstieß, sah er ein kleines pelziges Geschöpf zwischen zwei Felsen flitzen.
    Mit der Behändigkeit des Adlermanns streckte er ein Bein so schnell vor, dass er mit den Zehen den Schwanz des Tiers fassen konnte. Scree lag mit dem Rücken an die Felsen gelehnt und beugte das Bein, um zu sehen, was er gefangen hatte. Sein Magen knurrte; seit seinem letzten Klippenkaninchen war es länger als einen Tag her.
    Jetzt baumelte vor ihm eine sonderbare Mischung aus einem pelzigen Murmeltier, einer schuppigen Schlange und einer langschwänzigen Maus. Sie wand sich heftig und quietschte vor Wut. Ihr schwarzer Schwanz war so lang wie der schlanke Körper, der Pelz graubraun und die Länge von ein Meter achtzig war mit winzigen orangen Schuppen bedeckt, die wie Feuer funkelten.
    »Du bist ein hässliches kleines Etwas, stimmt’s?« Während das Tier vor ihm sich krümmte, spähte Scree in die zornigen Augen. »Ich kann nicht behaupten, dass ich deinesgleichen schon mal gesehen hätte. Oder gegessen.«
    Das Geschöpf krümmte sich und versuchte mit seiner Schnauze voller Zähne nach Screes Fuß zu schnappen.Aber es konnte sich nicht hoch genug strecken. Seine Anstrengung war sinnlos.
    Scree schüttelte seinen Fuß. »Ich wette, du würdest ganz gut schmecken, wenn

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