Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore
sevrrrranash.
Oder in der Alltagssprrache:
Fürrsten kennnen allle Kennnenswerrten.
Und außerdem, wie die Gnome sagen:
Wer mittt einnem Drrachen strreitet, strreitet nie wieder
.«
Er knirschte mit den Zähnen und löste dadurch den halb gefressenen Kopf eines riesigen zehnarmigen Tintenfischs aus einer Zahnritze. »Da sinnd zwei herrrvorrragennde Gäste, und da sinnd die übriggen, die sie trragen.«
Plötzlich verstand Elli. Er meinte die zwei kostbaren Kristalle! Im Grunde waren der Kristall aus Élano, den sie um den Hals trug, und der Galator um Nuics Mitte seine geschätzten Gäste. Und wie sehr er sie schätzte, würden sie bald erfahren.
»Ihr Geschschöpffe trragt nicht nur Juwwelen, ihr trragt selltene Schönheit, grroßes Mysteriumm und unermesssliche Macht.« Der Drache leckte sich die schwarzen Lippen, als würde er eine köstliche Leckerei schmecken. »In vielen langen Jahrrren habe ich nicht so wunnderrbare Kristallle gesehen.«
Lleu erhob sich mit Catha auf der Schulter, er brachte das Boot zum Schaukeln, als er in die Mitte zu Elli ging. Dabei musste er über Shim steigen, denn der kleine Kerl duckte sich im Bug und zitterte immer noch beim Anblick dieses Ungeheuers, das vor ihnen aufgestiegen war. »Wir sind«,erklärte Lleu, »von sehr weit hergekommen.« Er breitete die langen Arme aus und hob sie flehend vor das kolossale Gesicht. »Großer Fürst, wir müssen dich bitten um
. . .
«
»Ich weiß schon, warrum ihr hier seid!« Hargols riesige Ohrringe klimperten lärmend, während er den Kopf schüttelte und ein Kranich, der auf einer Ohrenspitze gelandet war, kreischend davonflog. »Ihr wolllt den Aufennthalltsorrt des neuen Machtkristallls errfahren. Ich habe nämmlich sowohl diesen Kristalll gespürt
. . .
wie euren starrken Wunnsch, ihn zu finnden.«
Elli wollte erklären, dass sie den neuen Kristall nicht besitzen, sondern zerstören wollten. Aber dann überlegte sie es sich anders. Wie würde der Drache darauf reagieren? Würde er, der seltene Kristalle so sehr liebte, das nicht als schreckliches Verbrechen betrachten?
Sie räusperte sich. »Du hast Recht, Fürst, den suchen wir. Unsere Freundin, die Herrin vom See, sagte uns, du könntest uns helfen.«
Ein schwaches Licht leuchtete in den enormen grünen Augen auf. »Die Herrrin?« Hargol schien die Besucher mit einem gewissen neuen Respekt, vielleicht auch mit Vorsicht zu betrachten. »Es stimmmt tatsächlich, dass ich euch hellfen kannn.
Illlli upsullll ethimillll
, wie die Nebelmaiden von Luftwurzel sagen:
Das Wisssen eines Drrachen ist größer alls der Himmmel.
Aber so etttwas brraucht Zeit, das isst wohl klar.«
»Genau die haben wir nicht«, flüsterte Nuic mürrisch. Er zappelte auf Ellis Arm, dann hob er die Stimme. »Wie lange beabsichtigst du, uns warten zu lassen?«
Aus leicht zusammengekniffenen Augen betrachtete der Drache den Maryth. »So llange ich willl. Ein Drrachenallter, wenn ich willl.«
Er brummte wütend – und stieß dabei einen Eisstrahl aus einer Nüster. Das Eis schlug mit lautem Klatschen auf das Wasser und ließ es sofort zu einem Eisklotz gefrieren, der so groß wie das Boot der Gefährten war. Ein unglücklicher Seeotter, der gerade herbeigeschwommen war, schrie in panischer Angst, weil sein Vorderbein im Eis festgefroren war. Der Otter versuchte heftig, sich zu befreien, er wälzte und drehte sich, bis das Eis endlich brach. Dann tauchte er mit einem weiteren Schrei unter die Oberfläche und schwamm davon.
Auf ihrem Boot wechselten Elli und die anderen besorgte Blicke. Zugleich hörten die Drachen, die am Rand patrouillierten, mit ihrem Singsang auf. Sie wandten sich ihrem Fürsten zu und beobachteten ihn mit größter Aufmerksamkeit. Schließlich tat Hargol die Sache mit einem lässigen Ohrenzucken ab. Die Wachen nahmen ihren Streifzug durchs Wasser und ihren Singsang wieder auf.
»Ihr verrlangt viel vonn mir«, erklärte Hargol ein wenig freundlicher. »Mehrr, gllaube ich, als ihr wissst. Dennn umm den Kristalll zu finnden, den ihr sucht, musss ich meine Sinnne bis an ihre Grennze dehnen. Und ich musss auch
. . .
«
Seine Stimme brach ab, das Echo war noch zu hören. Er blinzelte mit fürstlicher Langsamkeit, bevor er fortfuhr. »Ich musss auch der Verrrsuchung widerrrstehen.«
Elli schluckte. Sie wusste, welche Versuchung er meinte.
»Währrend ich eure Bittte bedenke, bleibt ihrr hierr. Ihrr allle.«
»Aber wir haben nicht viel Zei
. . .
«, fing Elli an, bevor der Fürst sie
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