Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Vorstellung, einmal nicht zu lachen.
    Ahearna blieb einen Schritt von Tamwyn entfernt stehen. Sie musterte ihn aufmerksam, das Licht seiner Fackel spiegelte sich in ihren großen braunen Augen. »Jetzt, junges Fohlen, sehe ich, wie hell deine Flamme brennt. Du hast uns alle gerettet. Du – und das größte aller Rösser.«
    Sie drehte sich um und beugte den Kopf zu dem Drachen, dessen riesiger Körper hinter Tamwyn lag. »Basilgarrad, dich habe ich schon vor langer Zeit gekannt. Wie du diesem jungen Mann zu Hilfe kommen konntest, nachdem ich versagt hatte, weiß ich nicht. Aber ich bin über die Sterne hinaus dankbar, dass du es getan hast.«
    Die langen Ohren des Drachen zitterten. »Du hast nichtversagt, Sternenstürmerin. Du hast mit Mut und Anmut deinen Teil getan. Und ohne diesen Teil hätte ich meinen nicht tun können.«
    Ahearna nickte und wandte sich wieder an Tamwyn. Ihre Stimme klang viel weicher, als sie sagte: »Lorilanda hat mir erzählt, wie es geschah, dass du meinen Stern dunkel ließest. Und wie dein Funke seine Flamme wieder anfachen wird, nachdem du durch sein Tor gegangen bist. Doch sie brauchte mir nicht zu erzählen, wie du unter dieser Entscheidung gelitten hast: Das sehe ich selbst.«
    Sein Gesicht wurde ernst. Er schaute in die Gesichter vor ihm, von denen er viele nie wieder sehen sollte. Und er dachte an andere Gesichter, vor allem an das von Scree, die ihm schmerzhaft fehlen würden. Heiser sagte er: »Diese Leute, diese Orte zu verlassen, bricht mir das Herz.«
    Rhia war es, die ihm mit leiser, aber volltönender Stimme antwortete. »Das verstehe ich, mein Kind, denn in den langen Jahren, in denen ich von meinem Bruder Merlin getrennt war, hat ein Teil von mir so geschmerzt, als müsse er sterben. Doch eben dieser Tod hat meine Liebe zu ihm lebendig gehalten.«
    Tamwyn schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht.«
    Sanft nahm sie seine Hand. »Lass dein Herz brechen, mein Sohn. Ja, lass es weit aufbrechen! Denn nur dann spürst du all die Wahrheit und Schönheit, die du verloren hast. Nur dann kannst du hoffen, sie in ferner Zukunft wiederzufinden.«
    Zögernd nickte er.
    Plötzlich fiel ihm mit der Wucht eines schwarzen Blitzesein anderes Problem ein. »Warte! Wie kann ich je diese Menschen aus Avalon hinausführen, wie ich versprochen habe?«
    Er wies auf all die Männer und Frauen, die sich um ihn drängten. »Es sind viel zu viele. Ahearna, du könntest nicht mehr als ein paar von uns tragen. Selbst du, mein guter Drache, könntest nur einen Bruchteil auf dich laden. Und weder Dagda noch Lorilanda sind in der Nähe, um zu helfen. Der ganze Plan ist undurchführbar, wenn ich nicht jemanden finde, der uns hilft.«
    »Jemanden«, dröhnte eine Stimme hinter dem Drachenschwanz, »wie mich?«
    Auf Tamwyn kam ein muskulöser Adlermann in seiner Menschengestalt mit nacktem Oberkörper zu. »Scree!«
    Die beiden Brüder umarmten sich. Als sie sich voneinander lösten, schauten sie sich lange an. Schließlich sagte Scree: »Das hast du gut gemacht, Tam.« Er kniff die gelb umrandeten Augen zusammen. »Mit meiner Hilfe hättest du es allerdings noch besser gemacht.«
    »Zweifellos«, antwortete Tamwyn grinsend. Er schaute kurz zu Brionna hinüber, deren Gesicht glühte – vor Erleichterung und etwas anderem. Dann bemerkte er in der Nähe einen Adlerjungen mit goldenen Augen. Der Junge beobachtete Scree bewundernd und strahlte selbst eine Mischung aus Mut, Trauer und Würde aus, die Tamwyn an den jüngeren Scree erinnerte.
    Tamwyn wandte sich wieder an seinen Bruder. »Du warst zwar nicht bei mir, aber es ist klar, dass du andere wichtige Dinge zu tun hattest.«
    »Das stimmt, kleiner Bruder.« Scree kratzte sich an derHakennase. »Ich musste mich mit meiner, äh, Vergangenheit auseinandersetzen. Die Verantwortung für einen unberechenbaren Clan übernehmen. Und diesen Wurm Harlech töten. Aber bei alldem habe ich dich nicht vergessen. Und ich werde dich auch dann nie vergessen, wenn du gegangen bist.«
    Tamwyn runzelte die Stirn. »Darüber musst du dir vermutlich keine Sorgen machen. Aber du hast gehört, was ich vor einer Minute gesagt habe: Wenn ich gehe, brauche ich die Hilfe eines anderen – der viel mächtiger ist als wir beide.«
    »Den kenne ich«, erklärte Scree.
    »Wer?«
    »Der Bursche, der meine Wunden aus der Schlacht geheilt hat.« Der Adlermann bewegte die muskulösen Schultern, als wollte er seine Flügel öffnen. »Wenn er nicht gekommen wäre, hätte ich verbluten

Weitere Kostenlose Bücher