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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Geschöpfe sind das. Wahrscheinlich genießen sie das Bad in den eigenen Tränen! Ich nicht, das kann ich euch sagen. Mir ist immer ein kalter Bergbach lieber.«
    Elli drehte ihm den Kopf zu – langsam, denn sie wusstegenau, was Nuic gemeint hatte. »Du gehst nicht mit mir, stimmt’s?«
    Der Kleine bemühte sich um einen rauen Ton, den aber seine zarte Lavendelfarbe widerlegte. »Wo du hingehst, gibt’s nicht viele Geister, junge Frau. Und außerdem braucht Mistress Rhiannon dort drüben jemanden, der nach ihr schaut.«
    »Damit ich nicht in Schwierigkeiten gerate?«, fragte die Ältere spielerisch.
    »Unmöglich«, gab der Geist zurück. »Ich bin schon zufrieden, wenn ich nur hin und wieder weiß, wo du bist.«
    Als Elli ihn von der Schulter nahm und sanft umarmte, wand er sich frei. »Hmmmpff, denke an meine Rippen!« Dann sagte er, während er sich violett färbte: »Aber nur damit du manchmal weißt, wo wir sind, solltest du das mitnehmen.«
    Er griff nach der Lederschnur um seine Mitte und zog den Galator hervor. Der grüne Edelstein leuchtete matt und intelligent wie ein lebendiges Auge. Behutsam reichte Nuic ihn Elli.
    »Aber nur weil du die Kunst gelernt hast, durch den Galator zu sprechen«, warnte er, »möchte ich nicht, dass du mich die ganze Zeit plagst.«
    Als Rhia das hörte, zog sie überrascht eine Augenbraue hoch.
    Elli grinste ihm zu, so traurig sie auch war. »Ich verspreche nichts, Nuic.«
    »Hmmmpff. Etwas sagt mir, dass ich das bereuen werde.«
    Als sie den Geist Rhia gab, sagte sie zu ihm: »Deine mürrische alte Stimme wird mir fehlen.«
    »Und ich vermute, dass mir manchmal deine mürrische junge Stimme fehlt.«
    Tamwyn, der neben Elli stand, sagte leise: »Ich wollte, ich könnte Screes Stimme wieder hören. Und was würde ich dafür geben, dabei zu sein, wenn er noch einmal seinen Adlerschrei ausstößt!«
    Elli nickte düster. »Wir werden auch viele andere Geräusche von Avalon vermissen.«
    Er atmete langsam aus. »Zum Beispiel die läutenden Glocken von Steinwurzel. Das Prasseln der Pfortenflammen. Oder die flüsternden Blätter von Waldwurzel.« Er schüttelte den Kopf. »Mir wird sogar das närrische Gelächter dieses Hoolahs Henni fehlen.«
    »Sei vorsichtig mit deinen Wünschen«, knurrte Nuic.
    Basilgarrad schnaubte zustimmend. Dann, als sich Tamwyn zu ihm wandte, rollte der Drache seine funkelnden Augen dem Himmel zu. Tamwyn folgte seinem Blick. Plötzlich hoffte er, Scree doch noch zu finden.

36
Wunderbare Reiche werden verlassen
    T amwyn sah, wie jemand mit riesigen silbrigen Flügeln aus der Luft herabstieß. Seine Augen weiteten sich erstaunt, sein Herzschlag beschleunigte sich vor Dankbarkeit.
    Aber es war nicht Scree, den er beobachtete.
    Ein tiefes kurzes Wiehern brach aus der Kehle des großen geflügelten Pferds Ahearna. Sein Ruf hallte über die schlammigen Ebenen, die jetzt mit toten und verwundeten Kriegern übersät waren. Alle, die sich um Tamwyn geschart hatten, schauten hinauf, und selbst wem das Herz schwer war von Verlusten oder wem der Körper von Wunden schmerzte, war von dem triumphierenden Laut gerührt. Denn die Stute, seit Langem als Sternenstürmerin bekannt, hatte tatsächlich überlebt.
    In anmutigem Gleitflug landete Ahearna. Sie warf den Kopf zurück und schüttelte die Mähne, dann faltete sie die Flügel auf dem Rücken. So strahlend schimmerten diese Flügel, als wären sie mit Sternenlicht gefiedert. Während Ahearna langsam auf Tamwyn zuging, patschten ihre Hufe im Schlamm, ein fast komisches Geräusch für ein so majestätisches Geschöpf. Dann erklang etwas anderes, noch Komischeres.
    »Iihii, huuhuu, hiichichiiyahaha«, lachte Henni, als er vom Pferderücken sprang. Er knallte auf den Boden und bespritzte seine sackartige Tunika mit Schlamm. Aber das machte dem Hoolah nichts aus. Er riss die kreisrunden Augenbrauen hoch und sagte atemlos: »Wir sind so viele Male fast gestorben, dass ich es nicht mehr zählen konnte! Huuhuu iihiiyaha, so ein Ritt würde mir immer wieder gefallen.«
    »Mir nicht«, antwortete das geflügelte Pferd und versetzte ihm im Vorbeigehen einen leichten Schlag mit dem Schwanz. »Sei dankbar für die Wunder, die dich am Leben hielten! Wenn wir nicht in den Zeitenfluss gefallen wären, in dem der Galopp der Stunden still steht, und wenn Lorilanda nicht selbst gekommen wäre und meinen Flügel geheilt hätte, würdest du jetzt nicht lachen.«
    Henni hielt den Kopf schief und schien aufrichtig zu staunen über die

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