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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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müssen.«
    Unsicher verzog Tamwyn den Mund. »Wen meinst du?«
    »Er redet nur von mir, junger Mann.«
    Tamwyn drehte sich nach dem Sprecher um – und mit ihm Elli, Rhia, Brionna und die anderen in der Nähe.
    Aus der Menge trat der alte Barde. Trotz seines hohen Alters und des gefährlich schief sitzenden Huts war sein Gang jugendlich beschwingt. Neben Ahearna blieb er gerade lange genug stehen, um ihr leicht über den Rücken zu streichen. Dann zwirbelte er ein Ende seines seitlich wachsenden Barts und ging auf Tamwyn zu. Mehrere Sekunden lang betrachtete er unter buschigen Brauen forschend den jungen Mann.
    »Ich bin gekommen, um dir zu helfen«, erklärte er schließlich. Mit einem Blick auf Rhia fügte er leiser hinzu: »Und dich um Entschuldigung zu bitten, weil ich dir nicht früher gesagt habe, dass ich da bin.«
    Rhia holte hörbar Luft, während Tamwyn fragte: »Wer bist du?« Doch seine Frage ging unter in Basilgarrads Erkennungsgebrüll und Ahearnas erfreutem Wiehern.
    Denn der alte Barde begann bereits, sich vor ihren Augen zu verwandeln – nicht in einen Jüngeren, sondern in einen viel, viel Älteren. Licht umfloss seinen Körper, während aus seiner Kleidung ein himmelblaues Gewand mit silbernen Runen wurde. Sein inzwischen weißer Bart verlängerte sich bis unter seine Mitte. Auf Stirn, Wangen und Händen erschienen Runzeln. Der schiefe Hut wurde höher und lief in einer beängstigend schrägen Spitze aus. Die Augen verdunkelten sich, bis sie so schwarz wie Rabenflügel waren. Nur die buschigen Brauen veränderten sich nicht.
    »Merlin!«, flüsterte Tamwyn staunend. »Du bist es.«
    »So ist es«, erwiderte der Zauberer und nickte kurz. »Herrje, junger Mann, was bist du gewachsen! Ich erkenne dich und deinen Bruder jetzt kaum mehr.«
    »Moment«, sagte Tamwyn. »Ich dachte, Dagda hat dir verboten, jemals nach Avalon zurückzukommen! Die Unabhängigkeit jeder Welt und so weiter.«
    Merlins dunkle Augen funkelten. »Stimmt, stimmt absolut. Aber wir haben einen kleinen Pakt geschlossen, Dagda und ich – weil Avalon in, sagen wir mal,
ungewöhnlicher
Gefahr war. Er erlaubte mir zurückzukommen, abernur unter der Bedingung, dass ich mich nicht einmische. Ich darf es höchstens hier und da ein bisschen versuchen.«
    Spielerisch zwirbelte er Strähnen seines Barts. »Schließlich bin ich ein unheilbarer Einmischer.«
    So schnell wie ein Bergsturm den Himmel verändert, wurde sein Gesicht traurig. »Ihr könnt mir glauben, dass es mir schwergefallen ist, mich nicht mehr als das einzuschalten.« Er schaute über sie hinaus auf die Körper – verdreht, zerrissen und leblos   –, die auf den Schlammfeldern lagen. »Sehr, sehr schwer.«
    Er wandte sich wieder an Tamwyn und seine Miene hellte sich ein wenig auf. »Aber da ich jetzt schon mal hier bin, hätte Dagda bestimmt kein Problem damit, dass ich meine Kraft dazu benutze, euch alle auf die vergängliche Erde zu schicken.«
    Tamwyn strahlte, während Elli seinen Arm drückte. Dann fragte er: »Du kommst also nicht mit uns?«
    »Nein«, antwortete der alte Zauberer. » Zum einen will ich eine Zeit lang Menschen suchen, die nicht nach Isenwy gekommen sind, und ihnen die gleiche Alternative bieten, vor die du alle anderen gestellt hast – und sie dann zur Erde schicken, wenn sie das wollen. Zum anderen wollte ich schon immer ein paar versteckte Reiche Avalons erforschen, Orte, die selbst du nie gesehen hast.« Der Magier bog leicht die Mundwinkel hoch. »Und schließlich würde meine liebe Schwester mich bestimmt umbringen, wenn ich nicht wenigstens eine Weile hierbleiben würde.« Er zwinkerte Rhia zu, die sich bemühte, ernst zu bleiben.
    Tamwyn trat im Schlamm unbehaglich von einem Bein aufs andere. »Ich muss dir etwas sagen, bevor wir gehen. Dein Stock, der mächtige Ohnyalei, ich – äh, also   … ich habe ihn verloren.«
    »Ja, natürlich«, antwortete der Magier fröhlich. Zu Tamwyns Überraschung schien ihn das gar nicht zu beunruhigen. »So etwas kommt vor.«
    »Nein, du verstehst es nicht. Ich habe ihn im Kampf mit Rhita Gawr fallen lassen.«
    Merlin legte die Hand auf Tamwyns Schulter. »Ich weiß, mein guter Junge. Ohnyalei und ich haben so viele Jahrhunderte zusammen verbracht, dass wir eng miteinander verbunden sind – so eng, dass wir seit Langem wissen, wo sich der andere befindet.«
    Er zitterte, während er sprach, sodass die Runen auf seinem weiten Ärmel glitzerten. »Deshalb wusste ich, dass dir der Stab entglitten ist. Und

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