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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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hätte Tamwyn etwas gesagt über seine eigene Aufgabe, dieselben sieben Sterne wieder anzuzünden, doch er wollte die Geschichte nicht unterbrechen. »Was hat er stattdessen getan? Um in den Fluss zu kommen?«
    »Errr stieg zurrr höchsten Spitze auf dem höchsten Berrrgrrrücken von Holosarrr, die Stelle, die wirrr jetzt Merrrlins Gipfel nennen, und schied von dorrrt.«
    »Aber wie?« Tamwyn rieb seinen Fuß am Boden. »Weißt du mehr darüber?«
    »Nurrr das, fürrrchte ich. Es gibt einen alten Sprrruch in unserrrem Volk:
     
    Im Zeitenfluss kann derrr nur schwimmen,
    Bei dem Sinn und Antrieb stimmen.
     
    Vielleicht trrrifft das auf dich zu, Tamwyn Eopia.«
    »Und vielleicht auch nicht.« Entmutigt schlug er in die Luft. »Alles, was du wirklich für mich hast, ist also eine Legende. Und einen Spruch. Beides könnte einfach eine große Lüge sein.«
    »Das wärrrre möglich.« Palimyst griff nach einer seiner Harfen, die aus dem Knorren eines alten Kirschbaums geschnitzt war. Er wog sie in der Hand und spürte dem Gleichgewicht von Holz, Luft und Saiten nach. »Oderrr es könnte mehrrr wie diese Harrrfe sein: die Oberrrfläche von sterrrblichen Händen geforrrmt, doch das Wesentliche von unsterrrblicherrr Wahrrrheit geschaffen.«
    Tamwyn schluckte. »Verzeih mir, ich hätte nicht so reden sollen. Es ist nur   …« Er fuhr sich mit der Hand durch das lange schwarze Haar. »Einen Moment lang hatte ich so viel Hoffnung.«
    Der riesige Bursche legte Tamwyn ganz leicht drei Finger an die Brust. »Ich habe immerrr noch Hoffnung. Wirrrkliche Hoffnung. Vielleicht bist du es, derrr vollbrrringt, was nurrr der Magierrr Merrrlin vollbrrracht hat – in den Zeitenfluss zu steigen.«
    Er hielt inne und betrachtete seinen Gast nachdenklich. »Und wiederrr die sieben Sterrrne anzuzünden.«
    Tamwyn fuhr zusammen. »Woher – weißt du das?«
    Palimyst wog immer noch die Harfe in der großen Hand, als er antwortete: »Um Holz errrfolgrrreich zu schnitzen, muss man lerrrnen, die Maserrrung zu lesen. Und jede Person hat wie jedes Stück Holz eine besonderrre eigene Maserrrung.«
    »Danke«, flüsterte Tamwyn.
    »Nein. Ich bin es, der
dirrr
danken sollte. Denn als derrr Tag begann, habe ich nicht errrwarrrtet, jemanden zu trrreffen, derrr so winzig klein und so rrrriesengrrroß zugleich ist.«
    Tamwyn schaute ihn nur an.
    Palimyst brummte tief, dann fuhr er fort: »Ich habe einige Geschenke fürrr dich, bevorrr du weggehst. Einmal Wegbeschrrreibungen zu Merrrlins Gipfel. Zum anderrren ein gutes Mahl mit frrrischen Frrrüchten, Knollen und gerrrösteten Samen. Und dazu einen Sprrruch, den ich dich lehrrren werrrde und derrr dirrr helfen wirrrd, deine Augen vorrr derrr Helligkeit zu schützen. Ich gebrrrauche ihn bei derrr Arrrbeit mit den heißesten Kohlenfeuerrrn in meinerrr Esse, aber du kannst ihn benutzen, wenn du die Sterrrne errreichst.«
    Tamwyn berührte das dichte Haar am Arm seines Freundes. »Ich werde dich nicht vergessen.«
    Palimyst brüllte vor Lachen und das so gewaltig, dass der Wandteppich mit den Sternen flatterte. »Wie könntest du mich je verrrgessen? Das ist unmöglich.«
    Dann band er mit allen Fingern rasch die Saiten von der Harfe los. Er drückte sie seinem Gast in die Hand und erklärte: »Ein letztes Geschenk, Tamwyn Eopia – fürrr diese Harrrfe, die du baust.«
    Seine Lippen bogen sich zu etwas, das ein Grinsen sein mochte. »Von einem Handwerrrkerrr fürrr den anderrren.«

Teil zwei
    12
Lied des Brachvogels
    A uf Brionna wirkte das schwere Holztor der Siedlung Gedeihen wie der Eingang zu einem Kerker. Kein lebendes Geschöpf und bestimmt keine Elfe sollten gezwungen werden, diesen Kerker zu betreten. Als die Torflügel mit grässlichem Quietschen aufschwangen, schauderte sie.
    Wenn sie nicht als Gefangene und umringt von grün gekleideten Männern mit schussbereiten Pfeilen und Bogen in das Dorf gebracht worden wäre, hätte sie gemerkt, wie wenig dieser Ort einem Kerker glich. Sie ging durch das Tor – zusammen mit dem hochgewachsenen Priester Lleu, der den Falken Catha auf der Schulter trug, und dem kleinen Shim, der verwirrter denn je wirkte – und betrat ein grünes Reich.
    Es war nicht das Grün des Waldes, der direkt vor dem Tor lag. Auch nicht das Grün des beginnenden Frühlings, der die Äste jedes Baums in El Urien schmückte. Hier zeigte sich das Grün eines Gartens – eines üppigen, fruchtbaren Gartens.
    Innerhalb der hohen Zäune, die das Dorf vom Waldgebiet trennten, sprossen auf

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