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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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konnten. Während sieüber den Eisenriegel wimmelten, fielen Steinsplitter auf den Lehmboden.
    Als die Ameisen auch das letzte Bröckchen verzehrt hatten, marschierten sie zurück zu ihrem Loch und stürzten hinein. Brionna sah ihnen zu und grinste ganz schwach. Dann ging sie zur Tür und trat schnell dagegen.
    Der Riegel brach aus seiner Halterung und fiel zu Boden. Zugleich schwang die Tür auf, sie quietschte in den Angeln. Die Gefangenen waren frei.
    Catha kreischte vor Freude und plusterte die Schwanzfedern auf. Lleu und Shim schauten Brionna dankbar an, auch wenn der Gesichtsausdruck des geschrumpften Riesen eine gewisse Sehnsucht nach der verloren gegangenen Wegzehrung verriet. Das Elfenmädchen bedeutete ihnen, still zu sein, dann führte sie die anderen aus der Zelle.
    Vorsichtig traten sie über die blutigen Reste des Wachmanns. Dann, nach einer kurzen Pause, in der Brionna ihren Langbogen und die Pfeile holte, stiegen sie die Treppe hinauf. Weil es jetzt mitten in der Nacht war, sahen sie niemanden außer einem schlafenden Wachmann beim Eingang. Ohne große Schwierigkeit schlichen sie an ihm vorbei und hinaus in die Siedlung, deren Gebäude matt im Licht der Sterne schimmerten.
    Sie liefen über die Wege an den Häusern mit Blumenkästen, dem Marktplatz und den bebauten Feldern vorbei. Als sie sich dem Tor näherten, sprangen plötzlich zwei Wachmänner aus den Schatten. Überrascht blieb Lleu stehen. Shim lief von hinten direkt gegen ihn.
    Doch ihre beiden Gefährten waren wachsam gewesen.Bevor einer der Wachmänner seinen Bogen abnehmen und einen Pfeil auflegen konnte, traf ihn Brionnas Pfeil direkt durch die Brust. Als der andere das sah, wollte er um Hilfe rufen – doch sein Schrei endete in einem entsetzten Gurgeln, als Cathas Kralle seine Kehle aufschlitzte.
    Lleu ging zu Brionna und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Zum zweiten Mal in dieser Nacht hast du uns das Leben gerettet.«
    Sie schob seine Hand weg und schulterte den Bogen. »Es macht mir keine Freude, ein anderes Geschöpf zu töten. Noch nicht einmal einen von ihnen.«
    Lleu betrachtete sie grimmig im abendlichen Sternenlicht. »Ich fürchte, wir werden beide sehr bald noch mehr töten müssen. Denn jetzt führt unser Weg nach Isenwy zu den anderen Elfen und zu den Menschen, die noch zur Gemeinschaft des Ganzen stehen.«
    »Und wir müssen uns an der Schlacht um Avalon beteiligen«, flüsterte Brionna.
    »Wir sollten schnell reisen und nicht anhalten, bis wir die Pforte erreichen, die uns nach Isenwy bringt.« Lleu schaute Shim unsicher an.
    »Ich kennen diesen Blick«, erklärte der Kleine. »Wohin ihr auch gehen, ich kommen mit. Bestimmt, definitiv, absolut.«
    »Schön«, sagte Lleu, während Catha sich wieder auf seine Schulter setzte. Er wandte sich zum Tor. »Also lasst uns gehen.«
    »Wartet.« Brionna drehte sich abrupt um und lief zur Siedlung zurück.
    Nur die Angst, weitere Bogenschützen aufzuschrecken, hielt Lleu davon ab, ihr nachzurufen. Was in Merlins Namen machte sie da? Er sah ihr nach, wie sie zu den Obstbäumen rannte und sich auf einen Ast schwang. Nach ein paar Sekunden kam sie zurück und hielt etwas in der Hand.
    Den Brachvogel. Sein Bein war schlimm aufgescheuert, doch sonst schien er unverletzt. Er stand auf Brionnas Handfläche und sah sie dankbar an.
    Sobald Catha den Vogel erkannt hatte, pfiff der Falke anerkennend. Und Lleu nickte bewundernd.
    »Ich nehme ihn mit in den Wald und lasse ihn frei«, erklärte die Elfe. Sie warf einen Blick auf die gefallenen Wachen und auf das Gebäude, in dem sie gefangen gewesen waren. »So ist heute Nacht hier wenigstens etwas Gutes geschehen.«

14
Treue
    S cree sträubte die mächtigen Schwingen. Er war bereit, sogar ungeduldig, in die große Schlacht zu ziehen. Denn er konnte nicht vergessen, was Queen gesagt hatte, bevor sie in seinen Armen starb:
Gerade jetzt versammelt Kulwych sein Heer auf den Ebenen von Isenwy. Ein Heer, das Avalon erobern wird!
    Doch zuerst hielt er inne, um die Angehörigen des Bram Kaie Clans genau zu betrachten. Sie umringten ihn wie ein Nest aus alten und jungen Gesichtern, während er auf dem feuergeschwärzten Boden außerhalb ihres befestigten Dorfes stand. Wie viele von ihnen würden ihm tatsächlich in die Schlacht folgen, fragte er sich, wenn sie jahrelang zu ihren einzigen Kämpfen nicht von hohen Idealen angetrieben worden waren – sondern von ihrem Beutedurst? Und er konnte sehen, dass auch sie unsicher waren. Die Dorfbewohner

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