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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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reiben? Meinen Körper pflegen ich schon selber, Rowanna!«
    Sie machte den Mund auf, dann schloss sie ihn und schüttelte den Kopf.
    Der kleine Riese runzelte die Stirn, er verstand, was geschehen war. »Es sein wieder meine Ohren, richtiglich?« Er schwang die winzige Faust durch die Luft. »Wenn ich nur noch großmächtiglich sein und nicht so geschrumpelt und gestechelt! Dann könnten ich dich hören, wirklich und wahrhaftiglich.«
    Brionna wollte schon nicken, da lenkte ein neuer Lärm sie ab. Wütende Schreie – aus dem Heer der Freien! Einige Elfen und Männer stritten und stießen einander herum. Ein Elf hatte schon seinen Bogen gespannt und wollte gerade einen Pfeil auflegen.
    »Wartet!«, rief Brionna und lief zu ihnen. Hinter ihr rannte Lleu mit Catha, der sich an Lleus Schulter klammerte. Weit hinter ihnen watschelte Shim.
    Brionna sprang über zwei sitzende Frauen und drängte sich zwischen die Streitenden. Sie stieß gegen den Bogendes Elfs und fälschte damit den Schuss des Pfeils ab, der gerade losgeflogen war. Er fiel harmlos in den Schlamm zu ihren Füßen.
    »Was machst du denn, Edan?«, fragte sie keuchend. Wütend funkelte sie den Elf an. »Wir haben keine Zeit für Raufereien untereinander.«
    »Die haben wir schon, wenn diese Hoolahs in Menschenkleidern sich nicht entschuldigen«, gab er zurück. »Misch dich hier nicht ein, Brionna.«
    »Wen nennst du einen Hoolah?« Ein muskulöser Mann, der die Lederschürze eines Schmieds trug, schob sie zur Seite. Wütend fuhr er den Elf an. »Nimm das zurück!«
    »Nicht bevor du zurückgenommen hast, was du über El Urien sagtest.«
    Der Schmied spuckte auf den Boden.
    »Hört auf, sage ich!«, rief Brionna. »Ihr zwei seid nicht besser als Gobsken.«
    »Sie hat recht.« Lleu trat zwischen sie. »Genug jetzt.« Catha schrie, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und klickte mit dem Schnabel.
    »Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist, Priester«, brummte ein anderer Mann. »Und du auch, Elfe.«
    Edan, der Waldelf, legte einen weiteren Pfeil auf.
    Der Schmied hob die Faust und wollte gerade zuschlagen, da – ertönte leises Lautengeklimper. Weil das völlig unerwartet war oder weil die Musik einen seltsamen Wohlklang hatte, hörte die Streiterei plötzlich auf.
    Offenbar ohne etwas von der Auseinandersetzung zu merken, die auszuarten drohte, trat der alte Barde beschwingtenSchritts mitten in die Gruppe und klimperte dabei weiter auf seinem Instrument. Sein törichtes Grinsen schien breiter als je zuvor. Die Spitzen seines seitlich wachsenden Barts leuchteten silbrig im Sternenlicht und gaben ihm das Aussehen eines pelzgesichtigen Affen aus den Dschungeln von Africqua.
    Im Näherkommen hörte er auf zu spielen und hob die Hand an den Rand seines schiefen Huts. Er zwinkerte Brionna zu, während er den Hut lüftete und den blauen tränenförmigen Museo enthüllte, der auf dem blanken Bardenschädel saß. Sofort fing der Museo an zu summen – ein vielschichtiger Ton, der sich nach oben und unten zugleich streckte, der dröhnte wie der tiefste Fluss und pfiff wie ein Gipfelwind. Das Summen dehnte sich aus und schwoll an wie eine Welle, die jeden in der Nähe überspülte.
    Wie lange der Barde und sein Museo blieben, konnte Brionna hinterher nicht sagen. Sie wusste noch nicht einmal genau, ob sie sich das Ganze nicht eingebildet hatte. Sicher war, dass sie sich wie die anderen rundum leicht benommen fühlte. Wenn es einen Streit gegeben hatte, dann konnte sie sich nicht mehr erinnern, um was es gegangen war. Und wenn der Barde und der Museo wirklich vor einem Moment hier gewesen sein sollten, so waren sie jetzt nirgendwo mehr zu sehen.
    Lleu wirkte ebenso verwirrt. Gerade als sie ihn fragen wollte, was seiner Meinung nach geschehen sei, rief eine Stimme:
    »Verhandlungen! Die Gobsken wollen verhandeln.«
    Brionna drehte sich um und betrachtete das gegnerischeHeer jenseits der schlammigen Ebene. Tatsächlich, jemand schwenkte eine weiße Flagge, die an einen Speer gebunden war. Sie schüttelte den Kopf, verwundert, dass sie vor der Schlacht noch reden wollten. Den Gobsken entsprach ein solches Zeichen der Vernunft – oder vielleicht sogar der Furcht – keineswegs.
    Dann sah sie genauer hin und ihre Verwirrung nahm zu. Denn die weiße Flagge hielt kein anderer als Harlech.

21
Ehre
    D er Wind von Malóch kam in Stößen und verbreitete den Geruch von Dungfeuern, Eisenwaffen und nahender Schlacht. Inzwischen wurde im Heer der Freien hitzig darüber

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