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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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vorhandenen Chance, Kulwych zu besiegen und seinen verdorbenen Kristall zu zerstören, war es vorbei. Elli hatte keine Möglichkeit mehr, Avalon zu helfen – und keine Zeit. Und noch schlimmer war, dass die Wanderung unter der Erde sie an ihre Jahre als Gnomensklavin erinnerte, Jahre, die sie unbedingt vergessen wollte.
    »Weiter, ihr dreckigen Spione«, bellte der Gobsken hinter ihr. Mit der Schwertspitze stieß er Elli in den Rücken. »Das alte Narbengesicht wird sich schrecklich freuen, dich zu sehen.«
    »Und staunen wird er auch«, setzte ein anderer Wachmannhinzu. »So staunen, dass ihm vielleicht sein einziger Augapfel aus dem Kopf fällt.«
    Mehrere Gobsken keuchten vor Lachen über diesen Witz.
    Hinab, hinab, hinab marschierten sie, immer tiefer in die Mine. Die Luft wurde mit jeder Minute wärmer und stickiger, es stank wie nach faulen Eiern. Selbst in der völligen Finsternis der Gebiete droben hatte Elli immer gute Atemluft gefunden. Doch hier spürte sie einen zunehmenden Brechreiz. Und allmählich wurde ihr schwindlig.
    Sie stolperte und stieß mit dem Gobsken vor ihr zusammen. Er fuhr herum und schob sein Gesicht so dicht an ihres, dass sie die glänzenden Schweißtropfen auf seiner graugrünen Haut sehen konnte. Er legte die dreifingrige Hand um ihre Kehle, drückte zu und schüttelte sie zornig.
    »Pass auf, du Miststück! Oder ich röste deinen Kopf mit meiner Fackel und verschlinge dich zum Abendbrot.«
    Ein anderer Gobsken schlug ihm grob auf den Rücken. »Wenn du das machst, macht Kulwych das Gleiche mit deiner hässlichen Rübe.«
    Murrend ließ der Gobsken Elli los und schob sie zurück. Sie musste heftig husten und fiel auf die Stufen, wobei sie Nuic gerade noch festhalten konnte, der ein entrüstetes Purpurrot angenommen hatte.
    »Weiter«, befahl der Gobsken hinter ihr.
    Er trat sie und stach mit seiner Klinge zu, bis sie schwankend aufgestanden war. Und sie konnte nicht aufhören zu husten, obwohl ihr die Lungen schmerzten und die Kehle brannte. Tränen schossen ihr in die Augen.
    Doch irgendwie ging sie weiter und drang tiefer in die Mine vor.
Hör auf
, befahl sie sich streng.
Damit nützt du keinem.
    Gerade als ihr Husten endlich aufhörte, kamen sie an einen Treppenabsatz. Jemand schob sie in einen rau behauenen Tunnel und die Gruppe marschierte in diesem ebenen Gang weiter. Ellis Beinmuskeln waren zwar dankbar für die Abwechslung, doch in diesem Tunnel stank es noch fauliger als auf der Treppe. Elli umklammerte Nuic, während sie sich zwang, langsam zu atmen und wachsam zu bleiben.
    Sie trotteten weiter, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Der monotone Rhythmus der schweren Gobskenstiefel hallte in dem dunklen Tunnel und in Ellis Kopf wider. Endlich gingen sie langsamer und hielten an.
    Einer der Gobsken trat an die Felswand. Mit einem nervösen Blick auf die anderen hob er die Faust und schlug an eine schwere Tür, die in den Stein eingelassen war. Elli bemerkte einen unheimlichen rötlichen Schein, der durch die Ritzen drang.
    Langsam öffnete sich die Tür und pulsierendes rotes Licht schien in den Tunnel. Eine harte heisere Stimme drang aus dem Raum drinnen. Elli verstand nicht, was die Stimme sagte, aber schon ihr Klang jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.
    »Es ist Kulwych«, flüsterte sie Nuic zu. »Da bin ich mir sicher.«
    »Hmmmpff. In diesem Fall ist es vielleicht an der Zeit, dass du dir einen Plan ausdenkst.«
    Sie sah ihn finster an, doch sie wusste, dass er recht hatte. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein, kostbare Zeit mit Verzweiflung zu vergeuden? Sie hätte überlegen sollen, was sie noch für ihre Welt tun konnte!
    »Verstecke wenigstens so gut wie möglich deinen Kristall«, flüsterte der Maryth und drehte seinen Galator auf den Rücken.
    »Richtig.« Sie strich die Blätter ihres Amuletts fest, damit sie ganz den Élanokristall bedeckten.
    Gerade da hörte der Gobsken auf zu reden, senkte den Kopf und trat rasch zurück. Er ging zu Elli, packte sie an der Schulter und zog sie grob zur offenen Tür. Wortlos schleuderte er sie hinein und wandte sich ab.
    Elli taumelte in den Raum und stieß mit dem Kopf an die Felswand. Betäubt sank sie zu Boden und nahm nur undeutlich wahr, dass die Gobskenstiefel durch den Tunnel davonstapften. Und dann hörte sie ein anderes Geräusch: ein tiefes heiseres Kichern in der Nähe.
    »So, meine junge Priesterin, du bist also zu Besuch gekommen, hmmmja?« Kulwych trat näher und betrachtete sie mit seinem

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