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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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ging der Stern mit einem mächtigen Zischen in Flammen auf. Schillernde Feuerschleier füllten den ganzen Rand und schossen Strahlen, die den Himmel zum Leuchten brachten. Tamwyns Augen glänzten wie kleinere Sterne bei diesem Anblick, während Basilgarrad einen Flügel hob und sich in einem triumphalen Kreis drehte.
    Das Tor war geschlossen. Rhita Gawr und seine Krieger befanden sich auf der anderen Seite.
    Rasch nacheinander wiederholte Tamwyn den Vorgang sechs weitere Male. Er blies sorgsam auf seine magische Fackel und schickte einen Funken in jeden verdunkelten Stern der Konstellation. Alle gingen in wundersamen Flammen auf. Die Grenze zwischen Avalon und der Anderswelt war geschlossen.
    Befriedigt schaute Tamwyn auf die sieben strahlenden Sterne des Zauberstabs. Seit der Nacht, in der er in einen Misthaufen gekrochen war, um warm zu bleiben, der Nacht, in der dieses ganze Abenteuer begann, hatte er nie alle sieben leuchten sehen. Und nie hatte er sie so gesehen – so nah, so hell.
    Nur einmal zuvor, wusste er, waren diese selben sieben Sterne wieder angezündet worden. Das war über dreihundert Jahre her, am Ende der Sturmzeit. An jenem denkwürdigen Tag war Merlin selbst auf diesem Drachen geritten und hatte dem Zauberstab das Licht zurückgebracht.
    Heute hatte ein ganz anderer die gleiche Tat vollbracht. Er war viel jünger, weit weniger erfahren und bei nicht viel anderem geschickt als beim Holzschnitzen. Doch irgendwie war es ihm gelungen. Trotz der Doppeldeutigkeit seines Namens und der Unsicherheit seines Schicksals hatte er schließlich die halb vergessene Frage von einst beantwortet.
    Er hatte Avalon das Licht der Flamme gebracht.

33
Gebete
    G erade als Rhita Gawr von einem jähen schmerzhaften Stich überrascht wurde, staunte Harlech über eine andere Entwicklung der Dinge. Denn das Nachbeben von Ellis Großtat hatte auch die schlammigen Ebenen von Isenwy erreicht.
    »Es ist eine schwierige Entscheidung«, erklärte Harlech und schaute selbstgefällig auf Scree hinunter. Die silbrigen Flügel des Adlermanns waren jetzt mit Schlamm getränkt und von seinem eigenen Blut bespritzt. »Aber ich glaube, du siehst ohne deinen Kopf weniger hässlich aus. Also werden wir diesen Teil bis zuletzt aufsparen.«
    Er grinste hämisch und spielte mit der Klaue, die er an einer Lederschnur um den Hals trug. Die Klaue drehte sich langsam und leuchtete in kräftigem Rot. »Also, Vogeljunge, ich fange mal damit an, dir die Flügel wegzunehmen. Ich werde sie abschneiden, einen blutigen Federklumpen nach dem anderen. Und dann kümmere ich mich um deinen Kopf.«
    Screes gelb umrandete Augen blitzten stolz. Er saß in der Falle, das wusste er, und würde gleich sterben. Noch schlimmer, nie würde er diesen Mörder daran hindern können,Brionna etwas anzutun. Aber trotz allem dachte er nicht daran, Harlech in seiner Eitelkeit den Gefallen zu tun, dass er auch nur ein Federgewicht Angst zeigte.
    Der massige Mann trat näher, an seinem Gürtel klapperten bei der Bewegung die Waffen. »Kulwych will, dass ich mich beeile, also kann ich nicht länger mit dir herumtrödeln.« Er kicherte gehässig. »Aber
bestimmt
bleibt mir Zeit, mit deiner hübschen Elfe zu spielen. Mhm, das macht sicher Spaß.«
    Obwohl Scree bei diesen Worten innerlich kochte vor Wut, zwang er sich, keine Reaktion zu zeigen.
    Da beugte Harlech sich hinunter. »Weißt du, warum wir uns beeilen müssen? Wir erwarten einen kleinen Besuch, deshalb.« Er grinste und genoss die Möglichkeit, diese Neuigkeit mitzuteilen. »Von Rhita Gawr.«
    Gegen seinen Willen erstarrte Scree und rief: »Rhita Gawr? Hier?«
    »So ist es, Flügelknabe. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du bist ja nicht mehr da, wenn das passiert.« Langsam hob er das leuchtende Ding. »Also, Klaue. Schneid ihm seinen lächerlichen kleinen Flügel ab.«
    Harlech grinste noch breiter. Das war ein Moment, auf den er ziemlich lange gewartet hatte. Er konzentrierte seine Gedanken wie so oft zuvor in dieser Schlacht und wartete auf den Lichtstrahl – die grausamste Klinge, die er je geschwungen hatte.
    Nichts geschah. Harlech schaute hinunter auf die Klaue. Sein Grinsen verschwand so plötzlich aus seinem Gesicht wie das rote Licht aus seiner Hexenwaffe.
    »Mann   …«, sagte er verwirrt. Dann änderte er mit der Schnelligkeit des erfahrenen Haudegen seine Pläne. Er griff nach dem Breitschwert, das er vor ein paar Minuten auf den Boden geworfen hatte.
    Doch Scree war schneller. Im

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