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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Motels. »Ich hoffe, Sie haben warme Sachen dabei«, sagte er, bevor er ausstieg und nach den Koffern griff. »Morgen Abend werden Sie draußen zelten, und es wird so kalt, dass selbst einem Waran der Arsch abfriert.«
    »Ich habe Jeans mit, einen Pullover und eine Fleecejacke«, sagte sie lächelnd.
    Er holte einen Handwagen, lud die Koffer auf und bugsierte ihn durch die automatischen Türen. »Das ist gut«, sagte er und schob seinen Hut in den Nacken. »Doreen wird sich um Sie kümmern.« Er schlug mit der fleischigen Faust auf die Klingel, die auf dem Tresen der Rezeption stand. »Wahrscheinlich ist sie gerade hinten und füttert die Hühner«, sagte er kaum hörbar. »Die verdammte Frau ist stocktaub, will es aber ums Verrecken nicht zugeben.«
    Fleur bezahlte den Fahrer, und er fuhr davon. Sie klingelte noch einmal, aber wieder kam keine Antwort. Daher ging sie zur Hintertür und trat hinaus. Auf dem kleinen Grundstück befanden sich mehrere Reihen Gemüse, ein Hühnerstall, drei Ziegen und ein Pferd auf einer Weide; ein alter Hund lag vor seiner Hütte auf den Steinplatten des Weges. »Hallo? Doreen?«
    »Ja, Liebes, ich habe Sie gehört.« Doreen war etwa ein Meter und fünfzig groß, hatte wirres orangerotes Haar, einen enormen Busen und einen ungewöhnlichen Kleiderstil. Sie trug ein scharlachrotes Oberteil, das ihr Dekolleté zur Geltung brachte, einen purpurroten Rock, der ziemlich dicke, sonnenverbrannte Knie entblößte, und ihre kleinen Füße steckten in hellrosa Gummistiefeln.
    »Entschuldigung«, sagte Fleur, »ich habe nur die Klingel am Empfang bedient, aber Len sagte … «
    »Hören Sie nicht auf das, was Len sagt, meine Liebe!«, erwiderte sie, wobei sie einen Bund Karotten und Zwiebeln an den ausladenden Busen drückte. »Ich kann noch ganz gut hören.« Sie schenkte Fleur ein Lächeln, das unglaublich makellose Zähne entblößte, die in der Sonne leuchteten. »Kommen Sie, richten Sie sich ein, Fleur, und dann können wir uns auf ein Tässchen Kaffee und einen guten Plausch zusammensetzen. Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr mir eine Frau fehlt, die über mehr als nur den örtlichen Tratsch und den Preis für Kühe reden kann.«
    Fleur folgte ihr ins Motel, wartete, bis Doreen den Schlüssel geholt hatte, und schob den Rollwagen dann über den ordentlichen, von Blumen gesäumten Weg zu einer Zeile weiß getünchter Wohneinheiten. Das Dach hatte einen Überstand und beschattete Stühle auf den Terrassen und Blumen in Kübeln. Süß duftende Wedel eines gewaltigen Pfefferbaums regneten auf eine Ecke des Parkplatzes herab. Daraus flogen bunte Vögel auf, und Fleur hörte den einsamen, traurigen Schrei einer Krähe.
    »Ich habe Sie in Nummer zwölf einquartiert«, sagte Doreen. »Das ist ein Stück weg von den lauten Mistkerlen in Nummer eins und zwei, aber nahe am Speisezimmer.« Sie verzog das Gesicht. »Ein Haufen Jackaroos ist für ein paar Tage in der Stadt. Die trinken den Ort trocken, aber die werden Sie nicht belästigen. Dafür sorge ich schon.«
    »Haben Sie viel zu tun?«, fragte Fleur. »Es ist doch ziemlich abgelegen hier.«
    »Es läuft ganz gut. »Geschäftsreisende und Cowboys vor allem, aber hin und wieder kommt auch mal ein Tourist.«
    Fleur trat in einen sauberen, geschmackvoll eingerichteten Raum mit angeschlossenem Bad. Es gab einen Kühlschrank, einen Toaster und alles, was sie brauchte, um Tee oder Kaffee zu kochen. Fehl am Platz wirkte lediglich der große, altmodische Fernseher in einer Ecke.
    »Fernsehen muss ich haben«, erklärte Doreen. »Die Kerle schauen sich gern Sport und Zeichentrickfilme an. Viel mehr läuft auch nicht, und der Empfang ist manchmal wirklich schlecht – als würde man Schnee angucken.« Sie grinste. »Dabei habe ich noch nie Schnee gesehen«, fügte sie hinzu, das Gemüse noch immer an sich gedrückt. »Ich mach mal hiermit weiter. Wenn Sie sich eingerichtet haben, kommen Sie doch in die Küche und leisten mir Gesellschaft. Sie ist gleich da drüben.«
    Fleur nickte und schloss seufzend die Tür, während die kleine Gestalt sich geschäftig entfernte. Cloncurry war offensichtlich eine Gerüchteküche, doch die Einheimischen waren auf jeden Fall freundlich, auch wenn sie dazu neigten, einem das Ohr abzuschwatzen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich auf die nächsten Stunden freuen oder davor fürchten sollte.
    Greg kochte vor Wut und Enttäuschung. Seine Operationsliste war ein Albtraum. Obwohl es ihm gelungen war, einige weniger dringliche

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