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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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und deshalb dran gewöhnt.«
    Fleur aß von dem köstlichen Salat, den sie am Nachmittag mit Doreen gepflückt hatte. Der Kopfsalat war knackig, die Tomaten schmeckten süß, die Radieschen und Frühlingszwiebeln hatten ein unvergleichliches Aroma. »Du kennst vermutlich die meisten Leute, die in dieser Gegend leben«, sagte sie vorsichtig.
    »Schon möglich. Die kommen von den Farmen in die Stadt – für gewöhnlich zu den Rennen oder zu irgendeiner Festlichkeit. Auch wenn ich sie nicht vom Ansehen kenne, halten mich zumindest die Gerüchte über ihr Treiben auf dem Laufenden.« Sie grinste. »Für einen Ort im Nirgendwo mit mehr Krokodilen und Rindern als Menschen ist es tatsächlich keine große Gemeinde.«
    »Dann gehe ich davon aus, dass dir die Familie Daley ein Begriff ist«, bemerkte Fleur mit einstudierter Lässigkeit.
    Doreen strahlte. »Und ob! Jack und Martha haben ein eigenes Flugzeug und fliegen oft für zwei Tage ein. Ich bin mit Martha zur Schule gegangen, deshalb ist es jedes Mal eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen und gemeinsam ins Kino zu gehen.« Sie legte den Kopf schief, die Augen neugierig wie die eines Spatzen. »Woher kennst du die Daleys?«
    »Ich kannte Selina. Ist aber schon lange her«, erklärte sie leise und wagte nicht, Doreen direkt anzuschauen.
    »Oh.« Die strahlenden Augen wurden nachdenklich. »Das war Jacks ältere Schwester. Armes Ding! So eine Tragödie! Ihre Eltern, Sue und Ted, sind nie richtig drüber weggekommen. Sue ist vermutlich an gebrochenem Herzen gestorben, und Ted war danach nie wieder der Alte. Er ist nur wenige Monate nach Sue gestorben. Das war alles sehr traurig.«
    »Wenn eine Tochter Selbstmord begeht, kann man sich wohl nur schwer davon erholen«, sagte Fleur. »Sie wurde doch bestimmt irgendwo in der Nähe ihrer Farm beerdigt? Wie hieß die noch? Ich hab’s vergessen.«
    Doreen runzelte die Stirn. Dann blitzte es in ihren Augen auf. »Emerald Downs«, antwortete sie. »Und ja, Selina wurde im Familiengrab auf der Farm beigesetzt. Aufgrund der Todesumstände hat die Kirche nicht erlaubt, sie in geweihter Erde zu bestatten. Selina hatte ein ganzes Fläschchen Tabletten eingenommen, und ihre Eltern fanden sie erst, als es bereits zu spät war. Sue und Ted haben sich neben ihr begraben lassen.«
    Fleur kaute auf dem Schinken und konnte beinahe nicht schlucken, als sie sich vorstellte, wie verzweifelt ihre Mutter gewesen sein musste, um so etwas zu tun.
    »Was diesem armen Mädel zugestoßen ist, war ein schrecklicher Skandal«, murmelte Doreen, »aber wenn du Selina gekannt hast, musst du doch wissen, was ihren Zusammenbruch verursacht hat?«
    Fleur wünschte, sie hätte das Thema nicht angeschnitten. Da ihr Tränen in die Augen stiegen, hielt sie den Blick entschlossen auf den Teller gerichtet. »Ich weiß, Annie war ihre Patentante, und sie hat ihr geholfen, als sie aus Brisbane hierher geflohen war. Aber Selinas Mann hat sie gefunden und ihr das Kind weggenommen. Ich glaube, sie hat es nie wiedergesehen.«
    »Das muss über dreißig Jahre her sein«, murmelte Doreen. »Wie kommt es, dass du so viel weißt, wo du damals doch selbst noch ein kleines Kind gewesen sein musst?«
    Während Fleur noch über eine zufriedenstellende Antwort nachdachte, richtete Doreen sich mit einem Aufschrei der Erkenntnis kerzengerade auf. »Oh, gute Güte, du bist das Kind – na klar! Jetzt ergibt alles einen Sinn. Kein Wunder, dass Annie dir Savannah Winds hinterlassen hat.«
    Fleur schob den Teller beiseite.
    »Jetzt erkenne ich auch die Ähnlichkeit. Ich wusste, dass du mich an jemanden erinnerst«, brabbelte Doreen weiter. »Dein Gesichtsausdruck und die Mundpartie haben etwas von Selina.« Sie legte die pummeligen Finger auf den Tisch, und ihr Gesicht leuchtete vor Aufregung. »Du meine Güte!«, sagte sie noch einmal. »Ich hätte nie gedacht, dass ich deine Heimkehr noch erleben würde.«
    Fleur konzentrierte sich auf die Gefühle, die sie zu überwältigen drohten. »Dann erinnerst du dich noch an sie? Wie war sie?«
    »Sie war zwei Jahre jünger als ich und sehr hübsch. Sie hatte lange schwarze Haare und ganz erstaunlich grüne Augen. Sie war immer rastlos; sie wollte mehr, als das Leben auf einer Rinderfarm ihr zu bieten hatte. Sie ging wie wir alle an der Küste zur Schule, und nachdem sie Gefallen am Stadtleben gefunden hatte, mochte sie nie wieder hierher zurückkommen.«
    »Also war sie eine hübsche junge Frau mit

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