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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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erschöpft sie tatsächlich war, und nickte dankbar. Sie schaute den beiden nach, als sie die Treppe hinuntergingen und in den Geländewagen stiegen, und winkte zum Abschied.
    Sie seufzte matt, aber auch froh, drehte sich um und betrachtete die Katze, die es sich auf einem Stuhl bequem gemacht hatte. Anscheinend hatte man das Tier vergessen, doch da Fleur Katzen mochte, war das kein Problem für sie.
    Sie ließ die Tür offen, um selbst die kleinste Brise einzufangen, die sich vielleicht irgendwann auftun würde, und atmete zufrieden durch. Nun konnte sie das Haus in Ruhe erforschen und womöglich Annies Gegenwart in den Zimmern spüren.
    Während sie von Raum zu Raum schlenderte, stellte sie fest, dass Annie ihre kostbarsten Sachen vermutlich mit nach Birdsong genommen hatte. In einer Schublade jedoch entdeckte Fleur eine Sammlung sepiabrauner Fotos. Sie setzte sich auf das Bett und blätterte die von Alter und Feuchtigkeit fleckig gewordenen Abzüge durch. Sie waren unscharf, und Fleur war enttäuscht, weil sie nicht beschriftet waren.
    Die Katze sprang neben sie aufs Bett, rieb sich, um Aufmerksamkeit heischend, an Fleurs Arm und tapste über die Fotos. Fleur hob das Tier hoch und trug es in die Küche. Sie machte den Kühlschrank auf und fand etwas kaltes Huhn und Milch, womit sie die Schüsseln auf dem Boden füllte.
    Die Katze schnurrte beim Fressen, und Fleur musste lächeln. Es war gut, eine Gesellschaft zu haben, die nicht reden wollte; denn nach dem warmherzigen, überschwänglichen Empfang fühlte sie sich ausgelaugt und bettreif, obwohl der Nachmittag noch nicht vorüber war.
    Greg hatte die ganze Nacht im Krankenhaus verbracht und die OP -Liste abgearbeitet. In wenigen Stunden würde er den Flug nach Townsville nehmen. Er hatte noch ein paar Stunden geschlafen, bevor er gegen Mittag gefrühstückt hatte. Jetzt war seine Reisetasche gepackt, und er wartete ungeduldig darauf, sich auf den Weg machen zu können.
    Wieder warf er einen Blick auf die Armbanduhr und wanderte rastlos in der kleinen Wohnung auf und ab. Er wünschte, die Zeit würde schneller vergehen. Mit jeder vergeudeten Stunde lag er eine weitere Stunde hinter Fleur zurück. Er hatte erwogen, sich die Telefonnummer von Savannah Winds zu besorgen. Doch da er seine Karten nicht zu früh aufdecken wollte, hatte er darauf verzichtet. Wenn Fleur wirklich glaubte, er habe eine Affäre, dann würde sie Savannah Winds nach seinem Anruf vielleicht verlassen, und er würde sie niemals finden.
    Sein Flug ging um sechs. Greg hatte das Taxi für halb fünf bestellt, was zugegebenermaßen lächerlich früh war – aber am Flughafen würde er wenigstens das Gefühl haben, dass die Reise begonnen hatte. Er schaute auf die Uhr. Es war erst drei.
    Verzweifelt setzte er sich hin und versuchte, die neueste Ausgabe der medizinischen Zeitschrift The Lancet zu lesen. Aber er konnte sich nicht konzentrieren und stellte fest, dass er nicht ein Wort gelesen, sondern einfach nur ins Leere gestarrt hatte.
    Das Telefon klingelte, und er sprang auf. »Greg Mackenzie«, meldete er sich argwöhnisch.
    »Mister Mackenzie«, sagte die Krankenhauskoordinatorin, »tut mir leid, aber Sie werden dringend im Krankenhaus gebraucht.«
    Das hatte er befürchtet. »Ich habe drei Wochen Urlaub.«
    »Ich weiß, aber es hat einen Verkehrsunfall mit zwei Schulbussen gegeben, und einige Personen sind lebensbedrohlich verletzt.«
    »Mein Team kann auch ohne mich perfekt mit dieser Art von Trauma umgehen. Haben Sie Kontakt mit der Notaufnahme im Redcliffe aufgenommen?«
    »Die nehmen keine Patienten mehr auf«, sagte sie bestimmt. »Das Redcliffe ist aufgrund einer Virusinfektion für Unfallopfer und andere Notfälle geschlossen. Da die meisten Patienten Kinder sind, bleiben nur noch wir. Wie schnell können Sie hier sein? Die ersten Opfer treffen voraussichtlich innerhalb der nächsten halben Stunde ein.«
    Greg warf einen Blick auf sein Gepäck. Das Flugzeug nach Townsville würde ohne ihn abfliegen. »Ich bin in zehn Minuten da«, sagte er und seufzte traurig.
    Fleur schlug die Augen auf und wusste im ersten Moment nicht, wo sie war. Der Raum, die Gerüche und Geräusche, die durch die geschlossenen Fensterläden drangen, waren ungewohnt. Es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass sie auf Savannah Winds war. Sie hatte sich vor dem Abendessen nur eine halbe Stunde hinlegen wollen, musste jedoch eingeschlafen sein. Draußen war es dunkel, und die Uhr auf dem Nachttisch zeigte kurz vor

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