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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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wusste, sie verließ sich darauf, dass er ihr genau erklärte, was Mel zugestoßen war. »Ich komme wieder, sobald ich ihn aufgetrieben habe«, versicherte er ihr. Er unterhielt sich kurz mit der diensthabenden Stationsschwester, bat sie, Beth im Auge zu behalten, und ging mit langen Schritten durch die endlosen Flure zum Operationssaal fünf.
    John trat gerade aus dem Waschraum. »Hallo, Greg. Ich dachte, du hättest Urlaub?«
    »Hatte ich auch, aber der Verkehrsunfall gestern Abend hat mich ziemlich auf Trab gehalten.« Er ging neben dem älteren Mann her, der auf dem Weg in sein Büro war, und fragte ihn nach Melanie.
    John ließ sich seufzend auf den Stuhl fallen. »Sie wird das Kind verlieren, daran besteht kein Zweifel«, sagte er ernst. »Aber ich kann unmöglich sagen, welche anderen Schäden sie davongetragen hat, bevor ich sie auf dem OP -Tisch habe. Ich warte, bis der Orthopäde im OP fertig ist, damit er mich beraten kann, bevor ich weitermache.«
    »Prognose?«
    »Ach, Greg, du weißt, dass das verfrüht ist.«
    »Bethany verlangt Antworten«, erwiderte er, »und du kannst mir vertrauen, dass ich nicht zu viel sage.«
    John seufzte tief. »Ihre Hüfte ist zerschmettert, und ihr Oberschenkel hat mehr als einen komplizierten Bruch. Sie ist jung und stark, aber sie hat viel Blut verloren, und wenn sie das Kind verliert und blutet, werden wir kämpfen müssen.« Er erhob sich. »Tut mir leid, Greg, mehr kann ich dir wirklich nicht sagen. Ich piepse dich an, wenn wir fertig sind.«
    Er lief wieder zum OP -Saal, und Greg fragte sich, was um alles in der Welt er Beth sagen könnte, denn Mel war offensichtlich sehr schlecht dran. Er drückte sich an die Wand, als Melanie zum OP gerollt wurde. Der Orthopäde beeilte sich zu folgen.
    Beth stand am Ende des Flurs, bleich und zitternd. »Was hat er gesagt?«
    »Nicht viel mehr, als er dir gesagt hat. Das war der orthopädische Chirurg, der da gerade mit Mel reingegangen ist. Er wird mit John zusammenarbeiten, um Mel wieder hinzukriegen.«
    »Und das Kind?«
    »Tut mir leid, Beth. Mel geht jetzt vor. Es ist unwahrscheinlich, dass sie es behält.«
    »Verstehe.« Sie tupfte sich die Augen ab und schnäuzte sich. »Vielleicht ist es so am besten«, flüsterte sie unter Tränen. »Ich möchte nur, dass Mel alles übersteht, Greg. Ich könnte es nicht ertragen, sie zu verlieren.«
    Er merkte, dass sie kurz davorstand, in Hysterie auszubrechen, und führte sie sanft durch den Flur. »Komm, Beth, wir besorgen uns einen starken Kaffee.«
    Im ersten Moment zauderte sie, gab dann aber nach und trottete schweigend neben ihm her zur Cafeteria im Parterre.
    Nachdem er sie an einen Tisch geleitet hatte, holte er Kaffee und Doughnuts für sie beide. »Iss etwas!«, sagte er streng. »Du brauchst Zucker, damit du durchhalten kannst.« Zögernd knabberte sie an ihrem Gebäck und trank einen Schluck Kaffee. »Weiß Clive, was passiert ist?«
    »Er ist nicht da. Und sein Handy ist ausgeschaltet.« Sie ließ den Doughnut liegen und verschränkte die Arme. »Angeblich ist er auf einer Golftour, aber als ich im Hotel anrief, war er dort nicht gemeldet. Die Männer, mit denen er angeblich fahren wollte, sind zu Hause. Als ich mit deren Frauen sprach, stellte ich fest, dass es in den letzten fünfzehn Jahren nur zwei dieser sogenannten ›Golfurlaube‹ gegeben hat.« Ihre Miene verhärtete sich. »Er hat mich angelogen, Greg, und ich habe die Nase voll.«
    »O Beth, das tut mir leid.«
    Sie bemühte sich, ihre Tränen zurückzuhalten. »Das muss es nicht«, erklärte sie. »Unsere Ehe ist schon längst am Ende, und nach dem heutigen Tag … « Sie holte tief Luft und richtete sich gerade auf. »Ich werde die Scheidung einreichen, sobald ich weiß, ob Mel alles überstanden hat.«
    Margot hatte sich entschieden, cremefarbene Seide zur Zeremonie zu tragen, die im Restaurant einer Freundin stattfinden sollte. Der eng anliegende Blazer hatte ein breites Revers, an das sie ein Bukett aus gelben Rosen und grünem Farn gesteckt hatte. Strassknöpfe zierten das Vorderteil und die Aufschläge der dreiviertellangen Ärmel. Der Rock war gerade geschnitten, hatte hinten mehrere Gehschlitze und reichte ihr bis über die Knie. Pumps und Clutch waren farblich darauf abgestimmt.
    Mit kritischem Blick trat sie vom Spiegel zurück. Frisur und Make-up waren makellos; die Diamantohrringe, die Helena ihr am Vorabend geschenkt hatte, glitzerten im Sonnenlicht, das durch das Schlafzimmerfenster einfiel. Margot

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