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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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in der Welt er sie verärgert habe.
    Kurz darauf stürmte sie mit einem Teller durch die Tür und schleuderte ihn förmlich vor ihn hin. Kein Lächeln – ihr Ausdruck war geradezu bedrohlich.
    Greg ließ sich für gewöhnlich nicht von kleinen alten Damen einschüchtern, doch bei dieser verhielt es sich anders. Was zum Teufel hatte er nur getan, um solche Wut zu verdienen? Er blickte den anderen Gast fragend an, der nur mit den Schultern zuckte. »Frag mich nicht, Kumpel«, flüsterte er. »So habe ich sie noch nie erlebt; aber irgendeine Laus ist ihr auf jeden Fall heute Morgen über die Leber gelaufen.«
    Doreen erschien mit einer Teekanne und knallte sie auf den Tisch, wobei sie die Oberlippe fast knurrend hochzog.
    »Könnte ich vielleicht Kaffee haben? Ich mag morgens nicht so gern Tee.«
    »Kaffee gibt’s nicht«, entgegnete sie und stapfte zurück in die Küche. Greg betrachtete die Kaffeekanne auf dem Nachbartisch und gab auf. Doreen war ihm offensichtlich aus irgendeinem Grund böse, aber er würde sich von ihr nicht das Frühstück verderben lassen.
    »Viel Glück, Kumpel!«, raunte der andere und verließ den Raum.
    Der Toast kam mit ein paar Butterstücken auf einem Teller. Greg versuchte es mit dem gewinnenden Lächeln, das er am Abend zuvor eingesetzt hatte. »Könnte ich bitte etwas Marmelade haben, Doreen?«
    »Jam kostet extra, aber ich hab sowieso keine«, fuhr sie ihn an.
    Greg reichte es. Er warf die Papierserviette von sich und stand auf. »Was ist denn heute Morgen los mit Ihnen? Sie haben kein freundliches Wort für mich übrig, und Ihr Benehmen stinkt zum Himmel.«
    »Ach ja?« Sie verschränkte die Arme unter dem Hängebusen und beäugte ihn, als sei er der letzte Dreck. »Tja, Mr. Arrogant, Chirurg von Gottes Gnaden, jetzt weiß ich, wer Sie sind, und Sie werden feststellen, dass die Leute hier in dieser Gegend nicht nett zu Leuten sind, die unseresgleichen so behandeln, wie Sie es getan haben.«
    »Ich habe überhaupt keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Ich bin erst seit ein paar Stunden hier. Wie hätte ich da jemanden schlecht behandeln sollen?«
    »Fleur ist eine von uns«, zischte sie, »und wehe dem Mann, der sie so unglücklich macht wie Sie!«
    »Jetzt machen Sie mal halblang!«, fuhr er sie an. »Ich weiß ja nicht, was sie Ihnen erzählt hat, aber … «
    »Sie hat mir genug erzählt!«, erwiderte sie und stellte die Teller zusammen, dass es schepperte. »Wenn Sie glauben, Sie könnten herkommen und das arme Ding durch ganz Australien jagen, dann haben Sie sich getäuscht. Wir passen hier draußen aufeinander auf.«
    »Sehr lobenswert«, knurrte er, »aber Fleur stammt nicht von hier, sie ist aus Brisbane. Und da Sie ganz offensichtlich kein Verständnis dafür haben, was zwischen uns vorgefallen ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Meinung für sich behalten würden.«
    »Sie werden schon sehen«, murmelte sie verschlagen lächelnd, die Augen hell wie Glaskugeln. Sie drehte sich ruckartig um und verschwand aufs Neue in der Küche.
    Greg raufte sich aufgebracht die Haare. Was zum Teufel hatte Fleur dieser Frau erzählt? Wie düster hatte sie ihre Situation dargestellt? Und wusste die ganze Stadt davon?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Er warf genug Bargeld auf den Tisch, um die Rechnung zu begleichen, verließ den Speiseraum und holte seine Tasche.
    Es war erst kurz vor acht. Dennoch waren auf den Straßen bereits Laster und Personenwagen unterwegs, Menschen auf den Bürgersteigen. Greg schlang sich die Tasche über die Schulter und ging die Hauptstraße entlang auf der Suche nach dem Autohändler.
    »Henry’s Deals on a Handshake« stand an der Ecke einer Kreuzung. Das Grundstück war mit Flaggen geschmückt. Der Fuhrpark nahm eine breite Betonfläche vor einem Containerbüro ein. Greg klopfte an die Tür.
    »Herein.« Die Stimme von innen klang jung und fröhlich.
    Greg schaute hinein. »Guten Tag. Len hat Sie mir empfohlen. Ich möchte für die nächsten beiden Wochen einen Wagen mieten.«
    Der junge Mann machte sich nicht die Mühe aufzustehen. Er rollte auf dem Bürostuhl vor und zurück und musterte Greg von Kopf bis Fuß. »Tut mir leid, Kumpel«, sagte er ohne eine Andeutung von Bedauern, »die Mietwagen sind im Moment alle unterwegs.«
    Greg fragte sich, ob er zu allen Kunden derart grob und mürrisch war. »Ich dachte, ich hätte draußen einen Geländewagen gesehen, der als Mietwagen ausgewiesen ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nö, Kumpel.

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