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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Überprüfung des Briefes entdeckte Fleur keine Telefonnummer, die sie zu einem besonders günstigen Preis anrufen sollte, und auch keine Aufforderung, Geld, ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer herauszurücken. Zudem fand sich auch nicht die übliche Wortwahl, die mit solchen betrügerischen Schreiben einherging.
    Wieder keimte Hoffnung auf, und die Aufregung stieg, als Fleur klar wurde, dass alles für Echtheit sprach und ein Geldregen ihr zahlreiche Möglichkeiten eröffnen würde. Eine Erbschaft könnte nicht nur Mittel für ein eigenes Architekturbüro bedeuten, sondern sie finanziell unabhängig von Greg und ihrem Vater machen – und vielleicht sogar Gregs Widerwillen gegen Kinder beseitigen. Sie könnten ihren Lebensstil beibehalten; und sollte sich dieses Erbe als beträchtlich erweisen, könnten sie sich sogar eines der umwerfend schönen Herrenhäuser unten am Fluss leisten, nach dem Greg sich schon immer gesehnt hatte. Sie könnten dort ein echtes Zuhause für die Familie schaffen, mit großen sonnendurchfluteten Räumen, belebt von Kinderstimmen und dem Trappeln kleiner Füße, und mit einem Boot am privaten Anleger.
    Fleur holte tief Luft, krampfhaft bemüht, ruhig und konzentriert zu bleiben. Doch vor lauter Aufregung gingen ihre Gedanken auf Wanderschaft, und sie gestattete sich, alles für realistisch zu halten und anzunehmen, dass Greg diese folgenschwere Neuigkeit akzeptieren und ihren Plänen zustimmen würde.
    Sie schloss die Augen und betete im Stillen, dass es so kommen möge, dass Annie Somervilles wundervolles Geschenk tatsächlich existiere und ihnen beiden Glück und Erfüllung bringen werde.
    Den Impuls, Greg anzurufen, unterdrückte Fleur sofort. Sie wollte noch ein wenig länger träumen, bevor sie überhaupt mit jemandem sprach. Außerdem würde Greg viel zugänglicher sein, wenn sie ihn nicht wie ein übergeschnapptes Schulmädchen mit der Nachricht bombardierte.
    Tief durchatmend hielt sie das Gesicht in die Sonne, während sie versuchte, alles genauer zu beleuchten. Falls Annie Somerville nicht einem kranken Hirn entsprungen ist, dann muss sie eine Verbindung mit meiner Familie haben, dachte Fleur, eine andere Erklärung gibt es nicht. Aber was für eine Verbindung? Wer war die Verstorbene?
    »Eins nach dem anderen«, murmelte Fleur. Mit schlappenden Sandalen eilte sie über die Terrasse. Sie nahm ihr Handy und wählte die Nummer, die auf dem Briefkopf stand. Anwälte arbeiten sonntags nicht, überlegte sie, und sofern die Adresse echt ist, wird sich unweigerlich ein Anrufbeantworter melden.
    Eine sachliche Frauenstimme nannte den Namen der Anwaltskanzlei und wies auf die Öffnungszeiten hin. Das klang alles ganz offiziell, doch Fleur blieb skeptisch. Trotzdem hinterließ sie eine Nachricht und bat Miss Jacintha Wright, zum Treffen am Dienstag eine Legitimierung mitzubringen.
    Die Frage war, ob diese Frau überhaupt auftauchen würde.
    Fleur hatte den Anruf gerade beendet, als das Telefon im Schlafzimmer läutete, und sie lief hin, um abzuheben, in der Hoffnung, es sei Greg.
    »Fleur? Margot hier. Du kommst doch heute, oder? Wir stecken nämlich in einer Krise und müssen die Sache bereinigen, bevor Dad alles noch schlimmer macht.«
    Fleurs älteste Stiefschwester redete nie um den heißen Brei herum; ihr autoritärer Ton war nicht zu überhören. Fleur atmete tief durch und unterdrückte ihre Enttäuschung. Die Verabredung zum Lunch hatte sie tatsächlich vergessen. »Tut mir leid, Margot, mir geht’s nicht gut. Ich glaube, ich muss absagen.«
    »Stell dich nicht so an, Fleur!«, sagte Margot barsch. »Bethany und ich brauchen deine Unterstützung.«
    Fleur runzelte die Stirn. Margot und Bethany, die kaum miteinander sprachen, sollten sich gegen ihren willensstarken Vater verbündet haben? Fleurs Neugier war geweckt. »Klingt ernst. Was hat er denn diesmal angestellt?«
    »Das ist viel zu kompliziert, um es am Telefon zu besprechen. Sei gegen Mittag am Haus! Und verspäte dich nicht.«
    Fleur starrte den Hörer an. Margot hatte aufgelegt. »Herrische Kuh!«, knurrte Fleur und warf einen Blick auf die Uhr. Es war fast elf. Obwohl der Gedanke an einen weiteren Familienzwist sie abschreckte, könnte sie sich wohl kaum heraushalten, wenn sie erfahren wollte, ob Annie Somerville tatsächlich ein Mitglied der Familien gewesen war – und wenn ja, welche Überlegungen dazu geführt hatten, Fleur als Alleinerbin einzusetzen.
    Margot trug sorgfältig scharlachroten Lippenstift auf und

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