Der Zauber von Savannah Winds
richtiges Familienhaus daraus machen. Ich kann ein Kindermädchen einstellen, das bei uns wohnt, und nichts wird uns davon abhalten, jede Menge … «
»Nein.« Das klang barscher, als er beabsichtigt hatte, doch wenigstens war ihr Redeschwall nun unterbrochen, und sie nahm ihn endlich zur Kenntnis.
»Was soll das heißen?« Ihre Stimme schwankte.
»Es ist deine Erbschaft, und du kannst damit tun und lassen, was du willst. Aber Geld ist nicht die Lösung für alles, und wenn du glaubst, ein schickes Haus am Fluss wird mich umstimmen, was die Gründung einer Familie betrifft, dann irrst du dich gewaltig.«
Er bemerkte, dass Streitlust in ihr aufkeimte, während sie ihn unentwegt anblickte. »Warum? Einer deiner Einwände war, dass diese Wohnung nicht kinderfreundlich ist und unsere Arbeit uns daran hindert, Kinder großzuziehen. Du meintest, wir hätten weder die Zeit noch das Geld für eine Familie. Doch Annies Geld reicht für eine fest angestellte Kinderfrau und … «
»Hör auf damit!«, knurrte er. »Hör sofort auf, Fleur! Es wird nicht dazu kommen.«
Tränen standen ihr in den Augen – Tränen und Fassungslosigkeit. Ihre Freude verebbte, so wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. »Doch«, flüsterte sie. »Es wird. Bitte, Greg, nicht … «
Er war ein Schweinehund; er verletzte sie unsäglich, sah jedoch keine andere Möglichkeit, sie zum Schweigen zu bringen. »Tut mir leid, Fleur«, sagte er, und ein Kloß bildete sich in seinem Hals, »aber ich werde meine Meinung nicht ändern. Es wird keine Kinder geben, und wenn du noch so viel Geld hast.«
Sie schien zu schwanken, wehrte ihn jedoch wütend ab, als er sie stützen wollte. »Fass mich nicht an!«, zischte sie.
»Fleur, bitte nicht … «
»Was nicht?«, schrie sie. »Was willst du von mir, Greg? Bin ich nicht gut genug, die Mutter deiner Kinder zu sein? Hast du Angst, ich könnte am Ende wie Selina werden und durchbrennen, sobald Schwierigkeiten auftauchen?«
»Überhaupt nicht.« Verzweifelt suchte er nach einer Möglichkeit, ihr zu sagen, dass es nicht an ihr liege, sondern an ihm. »Du wärst eine wunderbare Mutter.«
»Warum verwehrst du mir dann die Chance?« Sie verströmte Feuer, ihr Gesicht war rot vor Wut, ihr Blick voller Angst.
»Weil ich ein Feigling bin«, gestand er leise. Schwäche und Schmerz waren ihm deutlich anzuhören. Ihm kamen die Tränen, während er bemüht war, sich all den vergangenen Schrecken und Zweifeln zu widersetzen, und dennoch die Worte aussprach, von denen er inständig gehofft hatte, sie ihr niemals sagen zu müssen. »Wenn du es nicht ertragen kannst, ohne Kinder zu leben, dann musst du mich verlassen und dir einen anderen suchen.«
Fleur schaute entgeistert zu ihm auf, während seine ungeheuren Worte in ihrem Kopf nachhallten. »Ich habe dich geheiratet«, sagte sie unter Tränen. »Ich will keinen anderen.«
»Dann wirst du dich damit abfinden müssen, dass wir keine Kinder haben werden.«
Sie spürte, dass ihr die Freude und Aufregung des Tages schlagartig vergingen. Sie sah ihm den eigenen Schmerz an, weigerte sich aber, ihn anzuerkennen. »Das würde ich nicht feige nennen«, sagte sie. »Nur egoistisch.«
Er zuckte mit den Schultern, das Kinn gesenkt, die Arme fest vor der Brust verschränkt, als wolle er sich vor ihren Worten schützen und die Wut und den Schmerz abwehren, die sie verströmte. Aber sie ließ sich nicht abweisen.
»Du kannst nicht einfach so eine pauschale Aussage treffen«, sagte sie zornig. »Sieh mich an, Greg! Hab wenigstens den Anstand, mir zu erklären, warum du so unnachgiebig bist.«
Er hob den Kopf, und Fleur wich vor der gleißenden Intensität seines Ausdrucks einen Schritt zurück. »Ich habe heute einen kleinen Jungen auf dem OP -Tisch verloren«, sagte er, die Stimme tonlos von unterdrückten Emotionen. »Er war erst fünf. Weil sein Vater ihn immer so gnadenlos verprügelt hat, war das Herz des Kleinen zu schwach, um eine weitere Operation zu überstehen, die ihn wieder zusammengeflickt hätte.«
»Oh, Greg!« Reue überkam sie. »Mir war nicht klar … «
»Natürlich nicht. Warum auch? Du hattest ja nichts Besseres zu tun, als mit deiner Erbschaft zu prahlen – hast dich zu sehr um deine eigenen Bedürfnisse gekümmert, um dich zu fragen, wie es mir gehen könnte.« Er ballte die Fäuste, reckte die Schultern, ging zum Fenster und starrte auf die glitzernde Stadt weit unten.
»Mir war schon klar, dass du erschöpft bist.«
»Warum bist du dann darüber
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