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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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musste sich erst noch an ihr neues Aussehen gewöhnen, während sie sorgfältig die Lippen nachzog und Parfüm auflegte. Clive würde einen Schock bekommen.
    Als sie seinen Wagen in der Einfahrt hörte, eilte sie die Treppe hinunter.
    Ihr Mann stürmte durch die Fliegengittertür herein und ließ die Aktentasche auf den Tisch fallen, ohne seine Frau auch nur anzuschauen. »Ich hatte einen Scheißtag«, sagte er und holte sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank. »Was gibt’s zu essen, Beth? Ich könnte ein verdammtes Pferd verschlingen.«
    Beth hielt sich an der Stuhllehne fest, als er an der Aufreißlasche der Bierdose zog, und starrte aus dem Fenster. »Salat mit Schinken«, sagte sie.
    »Salat mit Schinken? Was ist das denn für ein Abendessen nach einem langen Tag bei … ?« Schließlich drehte er sich zu ihr um und riss die Augen auf. »Gute Güte, Beth! Was hast du mit dir angestellt?«
    »Das liegt doch wohl auf der Hand«, erklärte sie, plötzlich unsicher angesichts seiner Blicke. »Gefällt’s dir?«, fragte sie vorsichtig.
    »Das kann man wohl sagen.« Er grinste breit. »Gute Güte, Mädel, du siehst glatt fünfzehn Jahre jünger aus.« Sein Blick wanderte anerkennend über sie. »Was war der Auslöser dafür?«
    »Ich habe beschlossen, keine alte Schabracke mehr zu sein«, sagte sie mit Nachdruck. »Also hab ich was dagegen unternommen.«
    »Gut gemacht«, sagte er begeistert. »Und ich schätze, wenn du ein paar Pfunde verlieren könntest, würdest du noch besser aussehen.«
    Er musste es immer verderben. »Ich habe einen Diätplan von meiner Ärztin«, sagte sie steif. »Deshalb gibt’s Salat.« Sie sah ihm an, dass er protestieren wollte, und fügte rasch hinzu: »Du kriegst Kartoffeln und Eier dazu, damit du nicht verhungerst.«
    Während er sich wusch und umzog, briet Bethany zwei Spiegeleier und legte sie auf Clives Teller zu Bratkartoffeln und Schinken. Standhaft ignorierte sie den Duft der Kartoffeln und Eier, während sie die Mahlzeit auftrug. Sie hatte jede Menge Übergewicht abzulegen, und wenn sie Erfolg haben wollte, dann konnte sie nicht bereits bei der ersten Versuchung schwach werden.
    Clive kam die Treppe herunter und setzte sich an den Esstisch. Aufmerksam betrachtete er die Servietten und Blumen. »Gibt es einen besonderen Anlass?«
    »Da die Kinder nun aus dem Haus sind, dachte ich, es wäre doch nett, unser neues gemeinsames Leben mit einem zivilisierten Essen zu beginnen. Wir können uns Zeit lassen und vielleicht über Zukunftspläne sprechen.«
    Stirnrunzelnd tunkte er eine Röstkartoffel in sein Spiegelei. »Ich weiß wirklich nicht, was es da zu bereden gibt. Ich habe nicht vor, mich in den nächsten fünfzehn Jahren zur Ruhe zu setzen, und ich habe keine Zeit für Urlaub oder Hobbys, falls du so etwas erwarten solltest.«
    Bethany trank einen Schluck Wasser, um das Essen herunterzuspülen, das plötzlich seinen Geschmack verloren hatte. »Es ist dein Steuerbüro«, sagte sie ruhig. »Du kannst Urlaub nehmen, wann immer du willst.«
    »Das weiß ich.« Er trank sein Bier und schaute sie über den Tisch hinweg an. »Aber die vier Wochen, die meine jährliche Golfreise in Anspruch nimmt, reichen mir. Ich kann nicht von meinen Partnern erwarten, die Festung noch länger zu halten – sonst werden sie alle dieselben Privilegien einfordern. Und das Büro würde einfach nicht effizient funktionieren.«
    »Du könntest die Golfsache absagen und mit mir nach England fahren«, erwiderte sie. »Du hast mir schon immer eine Reise nach Europa versprochen.«
    »Ich habe gesagt, das können wir mal machen, wenn wir in Rente sind«, sagte er kauend. »Und was eine Absage der Golfreise betrifft, das kommt überhaupt nicht in Frage. Es ist ein jährliches Ritual, die Gelegenheit für mich und meine Kumpel, uns zu entspannen und das Geschäftliche zu vergessen. Die verlassen sich darauf, dass ich alles organisiere, und ich kann sie doch nicht im Stich lassen, oder?«
    »Gott bewahre!«, seufzte sie.
    Er legte sein Besteck scheppernd auf den Teller. »Was ist bloß in dich gefahren, Beth?
    Sie sah ihm an, dass diese unverblümtere Bethany ihn aus der Fassung brachte. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, schmeckte den neuen Lippenstift und rief sich ins Gedächtnis, worum es ging. Sie war weder ein Fußabtreter noch eine alte Schabracke oder eine nörgelnde Ehefrau. Clive hatte zu lange seinen Willen durchgesetzt. Sie war eine Frau auf der Schwelle zu einem neuen Leben, und sie war

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