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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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einen Stuhl und wartete. Sie hatte lange darüber nachgedacht, wie sie diese Begegnung angehen solle, und nachdem sie mit ihrer Geliebten Helena darüber gesprochen hatte, war sie nun gut vorbereitet.
    Tiffany betrat den Raum und brachte den Geruch von Zitrone und Frangipani mit. Der Stoff ihres Rockes raschelte an den gebräunten Schenkeln, als sie sich setzte. Die Bräune war ebenso unecht wie Tiffanys Wimpern und Brüste, und Margot fragte sich beiläufig, ob die glatte Stirn und die vollen Lippen auch kosmetischen Eingriffen zu verdanken seien – und ob ihr Vater die wohl bezahlt habe.
    »Ich habe nicht viel Zeit«, murmelte Tiffany und drehte nervös den großen Diamantring an ihrem linken Ringfinger. »Chloe hat in einer Viertelstunde eine Kundin.«
    Margot setzte ein Lächeln auf. »Der Wellnessbereich macht Ihnen alle Ehre, Tiffany – Sie sind offensichtlich eine tüchtige, gewissenhafte Geschäftsführerin. Aber deshalb bin ich nicht hier.« Tiffany schaute sie wachsam an. »Wie ich hörte, sind Glückwünsche angebracht«, sagte Margot strahlend. »Dad hat uns von Ihrer Verlobung erzählt.«
    Tiffany entspannte sich sichtlich. »Danke«, flüsterte sie und betrachtete ihren Ring mit flatternden Augenlidern. »Ich bin so froh, dass Sie zufrieden sind, denn ich weiß, wie sehr Don Ihre Zustimmung am Herzen liegt.«
    Margot verkniff sich ein verächtliches Schnauben und blieb ruhig und freundlich. »Wir sind einfach nur begeistert, dass er eine Frau gefunden hat, auf die er sich verlassen kann und die ihm in seinen letzten Jahren beistehen wird.«
    »Don ist ein wunderbarer Mann«, gurrte Tiffany, »und ich werde tun, was ich kann, damit er weiß, wie sehr ich ihn liebe.«
    Margots Magen verkrampfte sich bei den honigsüßen Worten. »Sie sind sehr tapfer.«
    Tiffany runzelte die Stirn. »Tapfer?«
    Margot nickte. »Nicht viele junge Frauen würden sich meines Vaters annehmen – vor allem nicht in der Lage, in der er sich jetzt befindet. Ich muss schon sagen, Tiffany, meine Schwestern und ich bewundern Sie enorm.«
    »Lage? Welche Lage?« Die Runzeln auf der Stirn waren tiefer geworden, und sie drehte den Ring an ihrem Finger noch heftiger.
    »Na ja, er ist über achtzig.«
    »Das sollte man nicht meinen«, sagte sie abwehrend. »Don hat von allen Männern, die ich kenne, den schärfsten Verstand – und eine erstaunliche Energie. Manchmal habe ich Mühe, mit ihm mitzuhalten.«
    Es verblüffte Margot, dass die junge Frau tatsächlich rot geworden war. »Er hat auf jeden Fall eine robuste Gesundheit«, bemerkte sie nüchtern. »Aber natürlich ist in diesen schwierigen Zeiten nicht garantiert, dass es so bleibt.«
    Tiffanys Augen wurden noch größer. »Schwierige Zeiten? Er ist doch nicht etwa krank?«
    »Nein, nein. Wahrscheinlich wird er uns noch alle überleben.« Margots Lächeln war nicht freundlich.
    »Dann verstehe ich es nicht.«
    Margot seufzte kurz. »Oh, meine Liebe«, sagte sie in bedauerlichem Ton, »und ich dachte, Dad hätte sich Ihnen doch gewiss anvertraut.« Die Augen unter den fein gezupften Brauen verengten sich. »Aber ich bin sicher, dass er es Ihnen schon bald sagen wird, und wenn er weiß, wie sehr Sie ihn lieben und wie treu Sie zu ihm stehen, wird er das neueste Dilemma glimpflich überstehen.«
    »Welches Dilemma?« Tiffanys Blick war plötzlich besorgt.
    Margot wedelte mit den Händen. »Ich sollte es Dad überlassen, mit Ihnen darüber zu sprechen«, sagte sie, »schließlich ist es eigentlich nicht … « Sie seufzte tief. »Wissen Sie, wir dachten, Ihnen wäre bekannt, dass die Hotelkette in finanziellen Schwierigkeiten steckt.«
    Ein undefinierbarer Funke erhellte Tiffanys Augen, und sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Don hat nie gesagt, dass die Hotels Probleme haben. Das kann nicht stimmen. Dieser Bereich hier ist seit Wochen ausgebucht. Wir haben mehr denn je zu tun.«
    »Er ist sehr stolz, Tiffany, und ich vermute, dass er Angst hatte, es Ihnen zu sagen. Trotzdem werden wir die Hotels verkaufen müssen, um seine Gläubiger auszuzahlen.« Margot hielt Tiffanys Blick stand. »Ich bin sicher, dass er merken wird, wie dumm es war, Ihnen das zu verschweigen. Schließlich lieben Sie ihn offensichtlich sehr, und wir sind so glücklich, dass er in dieser harten Zeit nicht allein ist.«
    »Bestimmt irren Sie sich«, sagte Tiffany, die Hände fest verschränkt. »Don benimmt sich nicht wie ein Mann, der finanzielle Probleme hat. Sehen Sie sich doch nur den Ring an, den

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