Der Zauber von Savannah Winds
Schreibtisch und warteten auf letzte Korrekturen. »Die neuen Besitzer brennen darauf, mit der Renovierung anzufangen. Daher nehme ich an, dass es in wenigen Wochen der Fall sein wird.«
»Wann wird das Personal offiziell unterrichtet?« Tiffanys Stimme war deutlicher, ihre Haltung plötzlich zielstrebiger, während sie ihre Möglichkeiten erwog.
»Wir haben Briefe an alle verschickt. Die dürften morgen früh eintreffen.« Margot nahm ein Taschentuch aus der Tasche und tupfte sich die Nase ab. »Die neuen Besitzer werden natürlich ein paar personelle Veränderungen vornehmen, aber ich bin sicher, dass sie einen Kern zuverlässiger, tüchtiger Leute behalten wollen. Vielleicht sollten Sie eine Liste der jungen Frauen aufstellen, von denen Sie glauben, dass sie für Ihre Stelle geeignet sind, und sie mir bis heute Abend zukommen lassen? Ich werde Ihre Empfehlungen an die richtigen Leute weiterleiten.«
Tiffany stand auf und strich sich über die Hüften, um den fliederfarbenen Stoff zu glätten, der ihre beneidenswerte Figur betonte. »Das ist nicht nötig«, sagte sie nachdrücklich. »Ich habe zu hart daran gearbeitet, die Wellnessabteilung auf Format zu bringen, um sie einfach zu übergeben. Ich habe die Absicht, mich erneut um die Stelle zu bewerben.«
»Sie werden dann vielleicht feststellen, dass Sie sich zu viel vorgenommen haben«, warnte Margot, »mit der Hochzeit und dem Umzug.«
»Es wird keine Hochzeit geben«, erklärte Tiffany, darum bemüht, den Ring vom Finger zu ziehen.
Margot täuschte Überraschung und Kummer vor. »Keine Hochzeit? Aber Tiffany, ich dachte … «
»Don hätte mir gegenüber ehrlich sein sollen«, erwiderte sie so geziert, dass Margot sie am liebsten geohrfeigt hätte. »Ich mag es nicht, wenn man mich vorführt.« Sie hielt Margot den Ring hin. »Geben Sie ihm den zurück. Wahrscheinlich braucht er das Geld, um eine private Krankenschwester zu bezahlen.«
Margot nahm das Schmuckstück an sich und drehte es hin und her, damit das Licht das Feuer des Diamanten einfing. Der Ring war vermutlich mehrere Tausend Dollar wert. Sie war erstaunt, dass Tiffany ihn nicht behalten wollte – die anderen Freundinnen ihres Vaters hatten den Schmuck nicht herausgeben wollen.
»Er wird sich schrecklich aufregen«, murmelte sie, »und ich glaube wirklich, Sie sollten es sich noch mal überlegen. In seinem Alter ist es nicht gut, wenn man mit einer solchen Enttäuschung fertig werden muss.«
»Daran hätte er denken sollen, als er beschloss, dass er nur eine Pflegerin braucht, die sich in seinem hohen Alter um ihn kümmert«, erwiderte Tiffany säuerlich. »Und jetzt, wenn es Ihnen nichts ausmacht … Ich habe einen Wellnessbereich zu führen, und Chloes Kundin wird bereits warten.«
Margot überlegte den Bruchteil einer Sekunde, ob sie Tiffany den Ring zurückgeben solle – und ließ ihn in die Handtasche gleiten. »Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat«, sagte sie und ging zur Tür. »Aber mit meiner Empfehlung an die neuen Besitzer ist Ihnen der Job bestimmt sicher. Einen schönen Tag noch.«
Sie spazierte durch das Spa zum Empfang hinaus, stellte fest, wie ordentlich und sauber es dort war, und eilte zur Tür hinaus. Vermutlich sollte ihr die verflossene Verlobte ihres Vaters leidtun, aber die Tiffanys dieser Welt waren wie Katzen – sie fielen immer auf die Füße und fanden die wärmsten, luxuriösesten Plätze, um sich niederzulassen. Tiffany würde es überleben.
Greg war bereits eine Woche fort – volle sieben Tage, die Fleur in einem Nebel aus Verwirrung und Schmerz verbracht hatte. Im Morgengrauen war sie aus dem Bett gekrochen und hatte sich unter die Dusche gestellt, bis das Wasser kalt wurde. Doch ihre Augenlider waren geschwollen, die Tränen noch nicht versiegt und ihr Herz schwer wie Blei.
Greg hatte nicht angerufen, und Fleur hatte keinerlei Hinweis, wo er sich aufhielt. Sie hatte versucht, ihn telefonisch zu erreichen, doch sein Handy war ausgeschaltet, und im Krankenhaus hieß es nur, er sei nicht zu sprechen. Er hatte offenbar angeordnet, seine Frau auflaufen zu lassen.
Zutiefst betrübt, erschlagen von ihren Emotionen und mit heftigen Kopfschmerzen, wünschte Fleur sich alles andere, als ihre Familie zu sehen – aber heute gäbe es kein Entrinnen. Der Verkauf der Hotels stand bevor; die Verträge lagen zur Unterzeichnung bereit. Fleur bürstete sich die Haare, trug dick Make-up auf, um die Spuren ihrer Tränen einigermaßen zu vertuschen, und zog das
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