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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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wenigstens geahnt haben, dass etwas nicht stimmte?« Das Mädchen ließ den Kopf auf die Knie sinken. »Hast du nicht gesagt, du würdest die Pille nehmen?«
    »Davon bin ich dick geworden, daher habe ich sie abgesetzt.«
    »Was Dümmeres … « Fleur wurde bewusst, dass ihre Fassungslosigkeit angesichts des leichtsinnigen Verhaltens ihrer Nichte auch nicht weiterhelfen würde. Sie legte Melanie einen Arm um die Schultern. »Hast du es Liam gesagt? Ich vermute, dass er der Vater ist?«
    »Natürlich ist er das!«, fauchte Melanie. »Und ja, ich habe es ihm gesagt – was mir nur Ärger eingebracht hat.«
    »Er will nicht zu dir halten?« Fleur versagte die Stimme, denn auch sie hatte Mühe, ihre Gefühle zu kontrollieren.
    »Er war wütend und hat mich sogar beschuldigt, ich hätte ihn reingelegt. Wir hatten eine fürchterliche Auseinandersetzung. In Cairns hat er mit mir Schluss gemacht und mich sitzen lassen. Hat gesagt, ich würde Zeit brauchen, um über alles nachzudenken. Ich soll erst wieder Kontakt mit ihm aufnehmen, wenn ich abgetrieben habe.«
    Laut schluchzend warf sie sich in Fleurs Arme. »Bitte, hilf mir! Ich kann dieses Kind nicht kriegen – ich kann einfach nicht.«
    Fleur war wie betäubt. Vor Entsetzen über die Lage ihrer Nichte wurde ihr kalt bis auf die Knochen. Das Leben war ungerecht, und die Launen des Schicksals waren manchmal schwer zu begreifen – doch die Vorsehung, die Fleur das Mutterdasein versagt und stattdessen die schwangere Melanie auf der Suche nach einer Abtreibung zu ihr geführt hatte, war unvorstellbar grausam.
    Bethany war sehr zufrieden mit sich selbst, denn sie hatte fast zwölf Kilo abgenommen und drei Kleidergrößen wettgemacht. Die schäbige alte Schachtel verschwand zusehends, und wenn sie in den Spiegel schaute, sah sie eine viel schlankere, jüngere Frau – eine Frau, deren Selbstachtung stieg und die entschlossen war, ihr Leben in die Hand zu nehmen und etwas daraus zu machen, bevor es zu spät wäre.
    Die Kinder und die häusliche Routine, die einen Großteil der letzten dreißig Jahre eingenommen hatten, fehlten ihr noch immer, aber es kümmerte sie nicht mehr. Clive und die Kinder kamen mit ihrem Leben zurecht – und das würde sie auch.
    Ihr Feldzug hatte mit Diät und Medikamenten begonnen, die den lästigen Nebenwirkungen der Wechseljahre Einhalt geboten. Sie hatte ihn fortgesetzt mit regelmäßigen Besuchen im Fitnesscenter, Schönheitssalon und beim Friseur. Obwohl sie weiter regelmäßig zur Kirche ging, war sie aus allen Komitees ausgeschieden und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Zukunft und die Frage, was sie tun könnte, um Erfüllung zu finden.
    Bethany hatte keine hohen Ansprüche. Sie wusste, dass sie die Welt nicht aus den Angeln heben würde, aber ihr war mit der Zeit bewusst geworden, dass sie trotz Clives herablassender Bemerkungen einige Talente besaß, die vielleicht die Lösung bedeuteten. Also hatte sie allen Mut zusammengenommen und sich um die Leitung des Cafés und der Bäckerei im Einkaufszentrum beworben. Sie würde zwar ständig der Versuchung ausgesetzt sein, ihre Diät zu brechen, wenn sie erst vom köstlichen Duft nach frischem Brot und Kuchen umgeben sein würde, aber sie fühlte sich stark und war entschlossen, diese Herausforderung zu meistern.
    Außerdem würde es Überstunden bedeuten, aber das machte ihr nichts. Clive war den ganzen Tag unterwegs, und sie hatte zu viele Wochenenden und Abende nur in Gesellschaft des Fernsehers verbracht. Nun musste sie nur die Nerven bewahren und hoffen, dass der Besitzer nicht eine Jüngere haben wollte.
    Der Himmel war bedeckt, als sie den Wagen parkte und zum Einkaufszentrum lief, die frische Frisur, das schicke Kleid mit Jacke unter einem rosaroten Regenschirm vor den ersten Regentropfen geschützt. Es war noch sehr früh, und ein Blick durch das Schaufenster zeigte ihr, dass das Café leer war. Sie schob sich durch die Tür und wurde vom himmlisch warmen Duft nach Gebäck und dem freundlichen Lächeln ihrer Freundin Dianne willkommen geheißen.
    »Hallo, Beth. Wie geht’s?« Sie stellte Kuchentabletts in die Auslage der Glastheke.
    »Gut, danke, Di.« Bethany faltete den Schirm zusammen. »Ich bin hier, um Mr. Mancusso zu treffen.«
    »Freut mich, dass du meinen Rat befolgt und dich um die Stelle beworben hast«, sagte Dianne strahlend und wischte sich die Hände an der makellos weißen Schürze ab. »Du bist ideal dafür, und sollte Frank anderer Ansicht sein, dann fehlt es ihm an

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