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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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aufgebaut hatte. Ihr Herz war niedergedrückt vor Kummer, und sie spürte, dass es sie noch tiefer hinab in eine dunkle Verzweiflung zog. Gregs E-Mails waren von dem Namen Carla übersät gewesen, von der er behauptete, sie sei seine Therapeutin. Doch wenn die Frau, mit der er am Abend zusammengesessen hatte, Carla war, hatte er nicht erwähnt, wie vertraut sie inzwischen miteinander waren und wie gut sie aussah.
    Fleur quälte die Erinnerung daran, wie er dieser Frau die Haare hinter das Ohr gesteckt und ihr die Hand gehalten hatte – und wie sie miteinander angestoßen und sich voller Zuneigung angelächelt hatten. Mit diesem Bild vor Augen richtete sie sich auf, schnäuzte sich und verdrängte den Kummer durch Wut. »Wie kann er es wagen?«, murmelte sie vor sich hin und stürmte ins Schlafzimmer. »Nach all den liebevollen Nachrichten – nach allem, was er über die Zukunft geschrieben hat. Dieser Dreckskerl!«
    Sie riss den Kleiderschrank auf und griff nach den wenigen Sachen, die er noch dagelassen hatte. Sie warf sie zu Boden, fügte Schuhe, Krawatten und alles andere aus seinem Besitz hinzu, was sie finden konnte. Sie stopfte den Haufen in eine Mülltüte, band sie wütend zu und schleppte sie vor die Haustür. »Du willst Carla haben«, zischte sie, »dann nimm sie dir doch – und deinen Scheißkram kannst du auch mitnehmen.«
    Aber die Wut verrauchte, als sie wieder ins Schlafzimmer trat, wo die leeren Kleiderbügel im Schrank schaukelten. Erneut kamen ihr die Tränen, sie flossen unablässig, während Fleur verloren mitten im Raum stand und sich bewusst war, dass das Telefon hartnäckig klingelte. Sie wollte nicht rangehen, denn sie war nicht imstande, mit jemandem zu sprechen. Außerdem könnte es ja Greg sein – Greg mit seinen Lügen, der noch warm von Carlas Umarmungen war und wahrscheinlich nach ihrem Parfüm stank.
    Sie ließ sich aufs Bett fallen und zog sich ein Kissen über den Kopf, um das Geräusch auszublenden. Aber es klingelte ohne Unterlass, und sie hob wütend ab. »Was willst du?«, blaffte sie.
    »Fleur? Ich bin’s, Bethany. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, log sie und nahm sich hastig zusammen. »Du hast mich nur gerade auf dem falschen Bein erwischt.« Das Letzte, was sie jetzt wollte, war Bethany eine lange Erklärung zu geben.
    »Das klingt nicht so, als würde es dir gutgehen«, stellte Bethany fest. Nach einer langen Pause, in der Fleur beharrlich schwieg, fuhr sie fort: »Ich wollte mich nur bei dir bedanken, dass du Melanie nach Hause gebracht hast und dass du dich um sie gekümmert hast.«
    Fleur atmete erleichtert auf, weil ihre Schwester sie nicht zusammenstauchen wollte. »Das hab ich doch gern getan. Sie hatte Glück, dass ich in der Nähe von Cairns war.«
    »Ich weiß. Hör zu, Fleur, ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich neulich so laut geworden bin. Mir ist klar, dass dir nur Mels Wohl am Herzen liegt und dass es manchmal leichter für sie ist, mit jemandem zu reden, der ihrer Altersstufe näher ist. Können wir das Kriegsbeil begraben?«
    »Natürlich.« Fleur fragte sich, ob Melanie etwas von dem Baby gesagt hatte, wollte das Thema aber nicht ansprechen, sollte es nicht der Fall sein. Aber anscheinend konnte Beth Gedanken gelesen.
    »Sie hat mich über ihren Zustand in Kenntnis gesetzt«, sagte sie behutsam. »Wir sind übereingekommen, dass es wahrscheinlich am besten ist, wenn sie eine Weile hier bei mir bleibt. Wenn die Geburt näher rückt, wird Mel entscheiden, was zu tun ist.« Sie seufzte. »Ich habe versprochen, für sie da zu sein und ihr zu helfen, wie auch immer – auch wenn es vielleicht bedeutet, dass ich auf das Kind aufpasse, während sie an der Uni ist.«
    »Freut mich, dass zwischen euch alles gut ist. Mel kann sich glücklich schätzen, dich als Mutter zu haben. Wie hat Clive die Neuigkeiten aufgenommen?«
    »Wir haben sie ihm noch nicht erzählt, aber er wird sich damit abfinden müssen.«
    Fleur runzelte die Stirn, denn Bethanys Stimme klang scharf. Ob ihre Schwester sich wohl mit Clive überworfen hatte? Der Gedanke stimmte Fleur traurig. Wenn alle Familienmitglieder miteinander haderten, bedeutete das nichts Gutes für die Zukunft. Fleur zögerte, bevor sie weitersprach. »Beth, ich war bei Dad wegen ein paar Briefen, die ich oben in Birdsong gefunden habe. Ich weiß, was passiert ist, als ich noch klein war, und was er getan hat.«
    »Oh. Ich habe mich auch schon gefragt, ob Annie über all das etwas hinterlassen hat.«
    »Du

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