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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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schätzte, dass sie einfach noch keine gute Kontrolle über ihre magischen Fähigkeiten hatte — etwas, das er recht beruhigend fand, da es die Wahrscheinlichkeit verringerte, sie würde auffallen. Nichtsdestotrotz vermisste er sie in einer Stärke, die er zutiefst beunruhigend fand. Es war, als habe ihn ein helles Licht verlassen, als er sie im Dorf abgesetzt hatte.
    Ein hartnäckiger Gedanke drängte sich immer wieder in den Vordergrund — der, einen Weg in die Zauberdimension zu finden. Vielleicht war er auch nur so besessen davon, um seine Gedanken zu beschäftigen, gestand er sich ein. Das hatte er auch nach Louies Tod gemacht: sich auf die Arbeit konzentriert — darauf, ein intelligentes Objekt zu erschaffen, welches Gala geworden war — einfach um sich zu beschäftigen. Zur gleichen Zeit vermutete er allerdings, es könne zu unvorstellbaren Fortschritten in der Zauberei führen, wenn die Zauberdimension besser verstanden werden würde. Außerdem könnte es ihm potentiell ermöglichen, mächtig genug zu werden, um Gala vor dem gesamten Rat zu schützen.
    Müde, nur darüber nachzudenken, begann er zu planen. Obwohl Augusta viele seiner Aufzeichnungen verbrannt hatte, fühlte sich Blaise nicht besonders entmutigt. Er hatte im letzten Jahr häufig Momentaufnahmen benutzt, um viele seiner besonders ergiebigen Experimente aufzuzeichnen und er hatte immer noch eine Menge dieser Perlen. Viel wichtiger war, dass es so aussah, als habe sein Kopf an dem Problem gearbeitet, wie Blaise in die Zauberdimension gelangen könnte. Seitdem Gala es ihm zum ersten Mal beschrieben hatte, waren ihm einige Ideen gekommen, die er gerne ausprobieren wollte.
    Es war Zeit anzufangen.
    Er beschloss, mit einem kleinen, leblosen Objekt zu beginnen. Falls er Erfolg damit haben sollte, es in die Zauberdimension zu schicken und es wieder zurückkommen würde, wäre er einen wichtigen Schritt dahingehend weiter, eine wirkliche Person dorthin senden zu können.
    Motiviert ging Blaise in sein Arbeitszimmer und freute sich auf die neue Herausforderung.
     
    * * *
     
    Endlich waren seine Sprüche fertig.
    Blaise hatte sich eine Nadel ausgesucht, die er in die Zauberdimension schicken würde. Der Spruch würde in die Tiefen der Nadel eindringen und sie in ihre Elementarteile aufspalten. Das würde die physische Nadel zerstören und sie dazu bringen, zu verschwinden. Diese Teile würden zu Informationen werden und als Nachricht in die Zauberdimension gelangen. Von dort aus kämen sie zurück, um etwas in der physischen Dimension zu verändern, so wie das alle Zauber machten. In diesem speziellen Fall jedoch, zumindest wenn Blaise Erfolg hätte, würde das, was in die physische Dimension zurückkam, identisch mit dem Ausgangsobjekt sein.
    Da er die Gefahr kannte, die von neuen, ungetesteten Sprüchen ausging und nicht das Schicksal seiner Mutter teilen wollte, ergriff Blaise Vorsichtsmaßnahmen. Er benutzte den gleichen Zauber, der ihn während Augustas Angriff geschützt hatte — der ihn in eine schimmernde Blase einhüllte. Der Schutz hielt nicht lange an, aber es sollte ausreichen, um ihn vor allem möglichen Chaos zu schützen, den das Experiment hervorrufen könnte.
    Er atmete langsam und beruhigend ein. Dann steckte er die Karten in seinen Deutungsstein und sah dabei zu, wie die Nadel verschwand, genauso wie es geplant war.
    Dann wartete er.
    Zuerst passierte nichts. Er konnte das vertraute Schimmern seines Protektionszaubers sehen, aber keine Spur von der Nadel, die zurückkommen sollte. Frustriert überlegte Blaise, ob er einen Fehler gemacht hatte. Der Teil des Zauberspruchs, der das Objekt zurückbringen sollte, war der schwierigste. Er vermutete, die Nadel würde wieder zu seinem Ausgangsort zurückkehren, aber dieser Platz blieb leer.
    Plötzlich hörte er unten ein lautes Geräusch. Es schien aus dem Lagerraum zu kommen.
    Blaise rannte dorthin und fiel vor Aufregung fast die Treppen hinunter.
    Als er den Raum betrat, hielt er mitten in der Bewegung inne, um ungläubig auf diesen Anblick zu starren.
    Die Nadel war zurückgekommen ... irgendwie. Sie war nicht zu dem Platz zurückgekehrt, auf dem sie in seinem Arbeitszimmer gelegen hatte, aber zu dem Kästchen, in dem er sie eigentlich aufbewahrt hatte. Diese Rückkehr zu dem ursprünglichen Ort konnte er verstehen, im Gegensatz zu dem Objekt, auf welches er blickte.
    Unter den zersprungenen Teilen der Kiste und den verteilten Nadeln sah er das, von dem er annahm, es sei die

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