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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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jederzeit mit einem tödlichen Zauber treffen können, hatte aber offensichtlich beschlossen, das nicht zu tun.
    Sein Ärger verebbte ein wenig und Blaise öffnete die Tür. »Was willst du, Ganir?«, fragte er matt, da dieses Treffen begann, ihn zu ermüden.
    »Ich habe mit Augusta gesprochen«, erklärte ihm Ganir und schaute ihn an. »Der Rat weiß nichts von deiner Schöpfung.«
    »Warum nicht?« Das überraschte Blaise wirklich.
    »Weil ich sie davon überzeugt habe, ihm erst einmal nichts davon zu erzählen. Es gibt also immer noch ein Schlupfloch, dieses Chaos zu beseitigen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Augusta später doch noch zum Rat geht. Leider konnte ich sie nur davon überzeugen, es nicht sofort zu tun. Sie hat Angst vor dem, was du getan hast, unglaubliche Angst.«
    Blaise fühlte sich, als könne er wieder atmen. Der Rat wusste nichts von Gala. Nur Ganir und Augusta — was schlimm genug war, aber nicht so ein Desaster, wie es mit dem Rat gewesen wäre. Das bedeutet allerdings nicht, dass er vorhatte, freundlich zu Ganir zu sein.
    »Wie genau hast du denn vor, das Chaos zu beseitigen?«, wollte er wissen und gab sich keinerlei Mühe, die Bitterkeit aus seiner Stimme rauszuhalten. »Genauso, wie du das bei Louie gemacht hast?«
    Er konnte sehen, wie seine Worte den Mann verletzten. Ganir zuckte zusammen und seine Hand griff automatisch zu dem Beutel, den er an seiner Taille hängen hatte, bevor sie wieder nach unten fiel. Blaise merkte sich den Beutel, da der alte Zauberer wahrscheinlich seine Zauberkarten darin aufbewahrte. Er stelle sich so hin, dass der Türrahmen Ganirs Sicht behinderte, schrieb heimlich einen schnellen Zauber auf eine seiner eigenen Karten und bereitete sich darauf vor, sie im geeigneten Moment zu benutzen.
    In der Zwischenzeit trat Ganir einen Schritt nach vorne. »Blaise«, sagte er leise, »dein Bruder war ziemlich offen mit seinem Verbrechen. Selbst ich konnte das, was er getan hatte, nicht vor dem Rat verheimlichen. Ich habe mein Bestes getan, um den Rat von einer milden Lösung zu überzeugen, aber die Mitglieder wollten nicht auf mich hören — und die Sturheit deines Bruders und seine Weigerung, so zu tun als bereue er, was er getan habe, hat auch nicht weiter geholfen.«
    Blaise blickte Ganir an und erinnerte sich an die leidenschaftliche Rede, die Louie vor dem Rat über die Ungerechtigkeit in ihrer Gesellschaft gehalten hatte — eine Rede, die wahrscheinlich sein Schicksal besiegelte. Blaise hatte jedem der Worte seines Bruders zugestimmt, aber selbst er hatte gedacht, es sei nicht besonders weise, die anderen Zauberer so offen gegen sich aufzubringen. Aber letztendlich war die Stimme das, was zählte — und Ganir hatte für Louies Hinrichtung gestimmt.
    »Lüg mich nicht an«, widersprach Blaise ihm grob. »Du weißt genauso gut wie ich, dass du dich nicht von ihnen unterscheidest. Ihr habt alle gleich gestimmt und du erwartest von mir dir zu glauben, dich für Louie eingesetzt zu haben?«
    Ganir sah überrascht aus. »Was? Ich habe gegen Louies Tod gestimmt. Wie kannst du nur etwas Anderes denken?«
    Blaise lachte kurz, hart auf. »Ach, ist das so? Du denkst, du kannst dich hinter der Tatsache verstecken, alle Stimmen seien anonym und niemand kenne die genauen Zahlen? Also, ich habe die Wahrheit herausgefunden — ich kenne das Ergebnis der Abstimmung. Es gab nur eine einzige Stimme gegen Louies Tod und das war meine eigene. Alle von euch — du, Augusta, jedes einzelne Ratsmitglied — haben für die Hinrichtung meines Bruders gestimmt.«
    »Das stimmt nicht.« Ganir schien immer noch entsetzt zu sein. »Ich weiß nicht, woher du deine Information bekommen hast, aber sie ist falsch. Ich habe gegen Louies Tod gestimmt, das schwöre ich dir. Er war für mich wie ein Sohn, genauso wie du. Und Dania hat genauso gestimmt wie ich — gegen die Bestrafung.«
    Er hörte sich so ehrlich an, dass Blaise einen Augenblick lang zweifelte. Konnte seine Quelle gelogen haben? Und falls ja, warum? Blaise fiel kein Grund dafür ein — was für ihn bedeutete, Ganir log ihn gerade an. »Warum gibst du es nicht einfach zu, so wie sie?«, fragte er verächtlich und erinnerte sich daran, wie Augusta nicht in der Lage gewesen war, die Wahrheit über ihren Verrat vor ihm zu verheimlichen. Allein der Gedanke daran rief in ihm den Wunsch hervor, Ganir auf der Stelle umbringen zu wollen.
    »Sprichst du von Augusta?«, fragte Ganir verwirrt. »Meinst du, sie hat für Louies

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