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Der zauberer von Schreckenstein

Der zauberer von Schreckenstein

Titel: Der zauberer von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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die feinste Art. Übrigens hat Ingrid die Sache mit dem Reißnagel zugegeben.“
    „Ist ja toll!“ mampften die beiden.
    „Nach eurem Auftritt wollte Fräulein Dr. Horn die ganze Schule bestrafen. Da hat sie sich gemeldet.“
    Die Gelegenheit war günstig. Ohne Blickverständigung hatten sie denselben Gedanken.
    „Und das Öl im Glas?“ fragte Stephan.
    „Und das Niespulver?“ fragte Ottokar.
    Sonja zog die Schultern hoch. „Das geht uns hier nichts an. Der Professor ist eure Sache!“
    Jetzt sahen die beiden Ritter einander an. Nein. Mehr wollten sie nicht fragen. Nicht nach dem abbestellten Abendessen, nicht nach den Autoschlüsseln, nicht nach Dampfwalzes Herzibobbi. Kein Wort darüber! Aber nicht nur, um niemand zu verdächtigen. Sollte Sonja von den unerklärlichen Begebenheiten wissen, was sie annahmen, war es besser, den Mund zu halten. Bekanntlich sind es die getroffenen Hunde, die bellen, und letzten Endes hielt Sonja in dieser Sache zu den Mädchen. Musste sie ja — bei aller Freundschaft.
    Also redeten sie von früher, von dem größten feuchtfröhlichen Spektakel, der legendären Seeschlacht zwischen Schreckenstein und Rosenfels — ein Thema, das bequem ausreichte, bis auch das letzte Stück Linzertorte vertilgt war.
     
     
     

Wer ist hier der Dumme?
     
    Wieso sie es nicht früher bemerkt hatten, verstand nachher keiner mehr. Dabei hätten sich die Ritter nach den bisherigen Erfahrungen mit Typ X denken können, dass die Bootsrückgabe eine einmalige Gelegenheit darstellte, um ungestört kompliziertere Streiche zu verwirklichen. Erst während der Arbeitsstunde, als der eine oder andere seine Leselampe einschaltete, kam es auf: Im Süd- und Westflügel war der Strom weg. Im Nord dagegen nicht. Der gehörte zu einem anderen Stromkreis.
    In der Ecke zwischen den beiden Flügeln, wo die kleine Treppe zum Esssaal hinaufführt, standen die erfahrensten Elektrotechniker vor dem Sicherungskasten und vor einem Rätsel.
    „Gehen wir noch einmal zurück“, sagte Andi. „Im Süd brennt’s nicht und im West nicht...“
    „Weder in den Zimmern noch auf dem Flur“, bestätigte Werner.
    „Das ist doch klar!“ quatschte der kleine Eberhard dazwischen.
    „Eben nicht!“ fuhr Andi ihn an. „Hier im Treppenaufgang brennt’s ja!“
    Ottokar hatte die Verkleidung abgeschraubt. „Nichts umgesteckt, nichts überbrückt!“ stellte er fest.

    Überall standen Gruppen.
    „In der Teepause hab ich noch Radio gehört!“ sagte Armin.
    „Dachtest du, bei Musik wird man schneller trocken?“ zwickte Klaus ihn auf.
    „Ich hab gedübelt. Mit der Bohrmaschine und...“ Walter hielt inne, weil Doktor Waldmann aus seinem Zimmer kam.
    „Was ist denn los?“ fragte er. Normalerweise fand die Arbeitsstunde unter Silentium statt.
    Doktor Waldmann versuchte nicht, sich die Störung zu erklären. Er trat an seine Tür und betätigte den Schalter. Das Deckenlicht leuchtete auf. „Na bitte!“ sagte er.
    Dampfwalze lachte. „Vorn an der Treppe geht’s auch. Das ist es ja!“
    „Dann sind’s die Birnen“, meinte der kleine Egon.
    „Blödmann!“ Mini-Ritter Kuno tippte sich an die Schläfe.
    „Die gehen doch nicht alle gleichzeitig kaputt bis auf zwei.“
    „Wenn ihr Birnen nicht wollt, schrauben wir Äpfel ein!“ alberte Klaus mit drohender Gebärde.
    Dampfwalze schloss sich ihm an. „Dämliches Obst!“
    schimpfte er und sprang, durch seine Muskelgebirge immer zu Kraftleistungen verführt, an der Wand hoch, um der Sparbirne, die hier gerade noch erreichbar angebracht war, einen Klaps zu geben. Bei der Berührung leuchtete sie auf.
    „Die geht ja! Mach mal Trittleiter!“ Der Muskelprotz stieg Dieter in die gefalteten Hände.
    „Die ist nur lose“, stellte er fest. Zwei Drehungen genügten, und die Birne brannte. Beni machte die Gegenprobe mit dem Schalter. Das Beispiel fand Nachahmer, und allen gingen alsbald zwei Lichter auf. Sie stellten fest, dass die Birnen nur locker geschraubt waren. Klaus trat zu den Elektrikern, die mit betretenen Mienen die Verkleidung des Sicherungskastens festschraubten.
    „Sonderklasse!“ lobte er. „Unser Typ X soll sich ja sicher fühlen, damit er Fehler macht. Das habt ihr geschafft.
    Bei euch kann er ganz sicher sein!“
    Das reichte! Bei Ottokar sprang die Sicherung heraus. Nach dem Abendessen trommelte er die Ritterschaft in der Folterkammer zusammen und erklärte in strengem Ton: „Es wird Zeit, dass wir System in die Sache bringen! Da schleicht sich sonst

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