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Der zauberer von Schreckenstein

Der zauberer von Schreckenstein

Titel: Der zauberer von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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nicht. Auch keiner seiner Zimmergenossen. Und von selbst wachte in der ganzen Burg niemand auf. Die vielen Zaubernächte saßen den Rittern in den Knochen. Mit offenem Mund lag Strehlau im Bett und träumte von der Überschrift für seinen Bericht in der Schulchronik: Das große Gähntrimester! Als Dampfwalze an einem Stechen im Bereich seiner Rennhose erwachte — jemand musste ihm, wie er feststellte, einen Reißnagel ins Bett gezaubert haben —, sah er, schon wieder heftig gähnend, dass es an sich Zeit für die Arbeitsstunde war. Aber ohne Frühstück kam das selbstverständlich nicht in Frage. Wahrscheinlich war auch die Uhr verzaubert. Also drehte er sich auf die andere Seite und begann mit der nächsten Runde. Ohne Reißnagel. Ungefähr eine Stunde später wurde im Westflügel Beni wach. Auch er nicht von allein, sondern durch ein Stechen, das sich gleichfalls auf einen Reißnagel zurückführen ließ, und Ottokar ging es im Südflügel nicht anders.
    Da hallte oben vom Esssaal her der Gong durch den Burghof. Sein vertrauter Ton brachte die Ritter so weit zu sich, dass sie sogar wussten, wo sie sich befanden.
    Als die Ritterschaft eine Viertelstunde später geduscht und mit geputzten Zähnen zum Frühstück erschien, fand sie den Rex, Doktor Waldmann, Sonja, Schießbude, Constanze und Irene am Lehrertisch beim warmen Abendessen. Es handelte sich nämlich um das verschobene Mittagessen.
    „Guten Morgenabend!“ rief der Rex. „Ich habe euch wecken lassen, damit ihr besser schlaft. Sonst wird womöglich einer vor Hunger wach, mitten in der Nacht, und der Zauber geht wieder weiter.“
    „Das ist meine Schuld!“ bekannte der kleine Egon. „Ich habe verschlafen. Entschuldigung!“
    „Beruhige dich“, antwortete der Rex, „ich auch.“
    Wie eine verstörte Herde strebten die Ritter zu ihren Plätzen.
    „Mir ist, als war ich von Peking nach Paris geflogen!“ klagte der kleine Herbert. „Ich hab überhaupt kein Zeitgefühl mehr.“
    „Das kriegt man auch erst, wenn man in den Kindergarten kommt!“ alberte Mücke.
    Allgemeines Erstaunen brachte die Anwesenheit von Constanze und Irene. „Die haben wir doch gefangen!“ sagte Pummel stolz.
    Worauf Andi meinte: „So sehen die aber nicht aus.“
    Sonjas Anwesenheit überraschte dagegen niemand. Sie besuchte ihren Vater. Das kam ja öfter vor. Um so mehr beschäftigte Armins Abwesenheit die Ritter.
    „Meint ihr, die halten den immer noch gefangen?“ fragte Emil.
    „Quatsch!“ widersprach Stephan. „Der traut sich nicht mehr her. Mit Recht!“
    Klaus fuchtelte mit der Gabel. „Seit heute nacht ist er das Herzibobbi von der Horn!“
    „Am besten, sie kauft ihm ein Schulkleid und behält ihn drüben. Als Arminia!“ lästerte Dampfwalze mit Zornesfalte. Es gab Schuhsohlen mit Nadel und Faden, wie die seltsame Zusammenstellung von Rindfleisch mit Spaghetti und Karottengemüse auf der Burg genannt wurde. Heute waren zusätzlich Erbsen dabei.
    Oskar hatte gerade für den Ottokar-Tisch nachgeholt und stürzte herein. „Irre! Absolut irre! Wisst ihr, wer kommt? Die Horn mit Mauersäge!“
    In diesem Augenblick traten sie ein. Fräulein Dr. Horn in einem ziemlich langen Rock und Mauersäge mit Blume im Knopfloch. Die Köpfe der Ritter sausten herum wie Wetterhähne bei einem plötzlichen Windstoß.
    Der Rex stand auf, begrüßte beide und redete mit ihnen. Auch Constanze und Irene erhoben sich und antworteten auf Fragen ihrer Rektorin.
    Dolf, der mit einer Schüssel vorbeikam, warf kurzerhand den Schöpflöffel auf den Boden, um stehen bleiben und ihn in Zeitlupe wieder aufheben zu können. Dann sauste er mit leerer Schüssel an seinen Tisch zurück.
    „Die Horn ist zum Abendessen bei Mauersäge eingeladen“, berichtete er atemlos, „Constanze und Irene sollen nicht mit dem Boot zurückfahren, sondern mit Sonja im Auto. Bei ihr könnte es später werden, hat die Alte gesagt.“
    Beni verschluckte sich und musste im selben Augenblick lachen. Dabei schoss ihm eine Erbse aus der Nase.
    „He! Hast du’n Waffenschein?“ maulte Eugen. Er war der Getroffene. Jetzt nickte der Rex mehrmals und machte eine unverständliche Geste in Richtung Schwarzes Brett. Auch Fräulein Dr. Horn nickte. Mauersäge ging hinüber und läutete mit der Kuhglocke — ein seltener Anblick!
    „Liebe... kss... Fräulein Dok... ks... möchte euch etwas... ks...“
    Nach dieser umfassenden Information räusperte sich Fräulein Doktor Ks... und begann: „Ich wollte nur sagen, dass sich

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