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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erlaube ich dir.«
    Grover nahm von der übrigen Einrichtung des Raumes nichts wahr. In einer Ecke lagen gespendete, wärmende Decken. Das Bett war alt, auf dem die Gestalt rücklings lag. Es besaß auch einen stabilen Rahmen. Wenn Grover die Worte des Mannes richtig verstanden hatte, dann lebte dieser Zauberer.
    Er schüttelte sich. Wie konnte ein Mensch aus Glas überhaupt existieren?
    Dicht neben der Gestalt blieb erstehen, blickte gegen die zahlreichen Scherben und rechnete damit, sein eigenes Spiegelbild zu sehen, was aber nicht der Fall war.
    Er schaute in das aus zahlreichen Stücken zusammengesetzte Gesicht, gegen die breite Stirn, auch gegen die Wangen, aber sich selbst sah er in den Spiegeln nicht.
    »Na? Wäre es nicht schade, wenn dieser Körper unvollkommen bliebe und du daran schuld wärst? Diese eine Scherbe ist wichtig, denn erst dann kann er sich kontrollieren und gerät nicht mehr aus den Fugen.«
    Phil nickte.
    »Du kannst dabeibleiben, wenn ich ihm die Scherbe einsetze«, schlug Gallico vor. »Das habe ich noch keinem angeboten. Es wäre mein Dank an dich, Grover.«
    Phil dachte wieder an das Erlebnis auf der Straße, als ihn die Rocker stoppten und er gespürt hatte, welche Macht ihm die Spiegelscherbe plötzlich gab. Sollte er diese Macht aus den Händen geben? Sie konnte für ihn der Startschuß in ein neues Leben bedeuten, in eine andere, bessere Existenz.
    »Du überlegst noch immer?«
    »Ja!« flüsterte Grover. »Obwohl es da nichts zu überlegen gibt, weil ich sie nicht besitze!«
    »Sag das noch einmal!«
    »Nein, Sie haben es gehört!«
    »Du willst also nicht?« fragte Gallico.
    »Ich kann nicht!«
    Gallico hatte sich bisher zurückgehalten. Nun aber zeigte er sein wahres Gesicht. Mit einem wahren Wutschrei auf den Lippen griff er den wesentlich kleineren Phil Grover an. Er schmetterte beide Fäuste in dessen Rücken.
    Phil Grover hatte mit diesem Angriff nicht gerechnet. Er konnte ihm nichts mehr entgegensetzen, wurde nach vorn geschleudert und sah den harten Boden auf sich zurasen.
    Seine Arme brachte er noch nach vorn, stützte sich mit den Händen etwas ab, aber sein Kinn hämmerte auf den harten Untergrund. Sterne blitzten vor seinen Augen, er verlor die Orientierung und hatte den Eindruck, irgendwo zu schweben. Auch sein Gehör hatte gelitten. Er vernahm Gallicos Toben wie durch einen Filter, dann packten ihn harte Hände und schleuderten ihn auf den Rücken.
    Wie ein zupackendes Monstrum ließ er sich auf die Knie fallen. Seine Hände schlugen gegen Grovers Brust, sie kneteten die Revers des Mantels durch. Gallico riß Grover hoch und ließ ihn wieder zurückfallen.
    »Du verfluchter Penner, du. Wenn du glaubst, daß du mich reinlegen kannst, dann hast du dich geirrt. Ich werde dir geben, was dir zusteht, darauf kannst du dich verlassen. Ich lasse mir meinen Plan durch einen Versager wie dich nicht kaputtmachen.«
    Er war einfach von Sinnen. Jetzt drang bei Gallico die wahre Natur durch. Mit einer heftigen Bewegung riß er ihn noch einmal hoch und ließ ihn wieder fallen.
    Grover hielt den Mund offen. Über die Lippen drang der Atem mit einem Stöhnen und Ächzen. Die Augen schwammen in Tränenwasser. Die Haut an den Wangen zuckte. Grover spürte die Schmerzen, sein Kopf wollte zerplatzen, aber tief in ihm existierte noch der Widerstandswille. Er wollte einfach überleben, und er wollte das nicht hergeben, was für ihn so ungemein wichtig war.
    Deshalb wehrte er sich.
    Damit hatte Gallico nicht gerechnet. Er ging davon aus, daß Grover sein Fundstück in einer der Manteltaschen verbarg. Gallicos Hände tasteten über den Körper des Obdachlosen. Sie suchten nach dem wichtigen Gegenstand, glitten in die linke Manteltasche hinein, bewegten sich dort hastig, und auch Phil spürte, was da geschah.
    Mit einer Aktion seinerseits hatte Gallico nicht mehr gerechnet. Es kam einfach über Phil.
    Als sich die Hand aus der Tasche löste undzur nächsten weiterwandern wollte, wehrte er sich.
    Das rechte Bein lag frei. Er hob es an und drosch mit dem Knie zu. Gallico schrie auf. Er war hart erwischt worden und kippte nach hinten. Verkrümmt blieb er liegen, die Hände auf den Magen gepreßt. Er atmete würgend, aber er redete. Die Worte waren nur schwer zu verstehen.
    »Das… das hast du nicht umsonst gemacht, verdammt! Nein, das hast du nicht umsonst getan. Ich werde dich…«
    Phil hörte nicht zu. Er quälte sich auf die Beine. Es war furchtbar anstrengend für ihn. Kaum stand er, da

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